XXL Ostercamp in Lungern - Der Bericht!

  • Boardmag
  • 30.03.2005

Bilder: Nicola Heidenreich - Dominik Kronauer - David Duijkers


Am Osterwochenende machten sich 5 Reisebusse auf den Weg in die Zentralschweiz, um nochmal gebührend den Abschluss des Winters zu feiern.

Sun+Friends als Reiseorganisator hatte in Zusammenarbeit mit den Online Communities kwick.de und boardmag.com ein Komplett-Paket auch für den schmäleren Geldbeutel angeboten. Zudem ist Schönbüel-Lungern für Schweizer Verhältnisse ein geradezu erschwingliches Gebiet.

Die Freiburger Snowboard-Lehrer-Crew stieg Freitag morgens um 6 in den Bus zu. Wer aus Stuttgart oder gar Frankfurt oder Köln die Reise antrat, hatte zu diesem Zeitpunkt schon einige Stunden Reise hinter sich und ordentlich Schlaf in den Augen. Doch dank dem luxuriösen 5-Sterne Bus kamen alle recht entspannt um kurz nach 9 im schönen Lungern an der Gondel-Talstation an. T-Shirt-Wetter! Nirgends Schnee zu sehen! Uns wurde jedoch versichert, dass hinter dem ersten Kamm an der Bergstation der Gondel das weiße Gold uns schon erwartete.



Für große Verwirrung sorgte der Lungerner See: Der Wasserpegel stand eindeutig etwa 15 Meter unter dem Normalwert, was irgendwie sehr witzig aussah. Je nach Ufersteile bildete sich ein schöner, langer Schlammstrand, durchzogen von verschiedenen Rinnsalen, die den See aus Bergbächen und Wasserfällen kommend langsam wieder aufzufüllen schienen.



Nirgendwo war ein Wehr an dem See zu sehen! Sofort mutmaßten die Flachländer über zahlreiche Theorien: War es ein so trockener und heißer Winter, dass so viel Wasser verdampfte? Nein, das konnte nicht sein. Wurde das Wasser für den Schnee oben benötigt? Auch diese Theorie war nach dem ersten Inspizieren der Piste hinfällig. Hat ein Riese den See als Badewanne benutzt? Oder wird der See jeden Winter via Stöpsel abgelassen, um Platz für das Schmelzwasser zu schaffen? Die Lösung verriet uns am Samstag eine freundliche Schankwärtin im Ort: Zur Energiegewinnung wird jeden Herbst das Wasser Richtung Vierwaldstädtersee abgelassen, der Abfluss befindet sich am tiefen Ende am Boden des Sees. Bis zum Mai hat das Schmelzwasser der umgebenden Berge den See wieder aufgefüllt.



Genug naturwissenschaftlicher Einwurf. Die zahlreichen Campteilnehmer wurden nun auf die verschiedenen Unterkünfte verteilt. Ein Teil der Gruppe durfte direkt mit Gondel und Sessellift in die Pension auf Berg- bzw. Mittelstation fahren. Die anderen wurden von dem freundlichen Lungerner Gratis-Busshuttle in die Unterkünfte Waldeck, Schulhaus und Haus St.Josef gebracht.



Dabei hatte man mit dem Haus St.Josef (siehe Bild oben) wohl das beste Los gezogen. Dort erwarteten einen nicht nur freundliche Schweizer Senioren, sondern sogar eine hauseigene Kirche (wenn man schon über Ostern nicht daheim ist) sowie 2-Bett-Zimmer mit fließend Wasser und gemütlichem Bettzeug. Durch ein Missverständnis, welches jedoch im Laufe des Tages noch geklärt werden konnte, wurden die Snowboardlehrer erst am frühen Abend nach einem Umweg über das spartanischere "Schulhaus" im Haus St.Josef untergebracht.



Nun konnte es endlich Richtung Piste gehen. Pünktlich zur Mittagszeit hatten alle die Bergstation erreicht. Das Wetter am Freitag schwankte zwischen sonnig und bewölkt, also kein Grund zu meckern.



Wer an den Snowboardkursen teilnehmen wollte, war bei den ausgebildeten Lehrern bestens aufgehoben. Wer keine Ausrüstung dabei hatte, konnte diese an der Mittelstation gratis ausleihen. Der Ansturm auf Leihboards war allerdings so groß, dass einige Teilnehmer auf abgefahrene Fun-Geräte wie das Snowbike mussten. Eigentlich wollt ich's ja auch mal ausprobieren, aber mein Steiß wurde dann schon beim Snowskateboarden zu stark in Mitleidenschaft gezogen.



In übersichtlichen Gruppen ging es in die verschiedenen Kurse. Selbst blutige Anfänger lernten schnell die ersten Turns und alle hatten einen riesigen Spaß. Wer es schon mehr draufhatte, konnte an den steileren Hängen seine Schwünge optimieren, oder im Freestyle Kurs mit den Cracks seine Grenzen austesten...



Hier ein paar Bilder aus den Anfängerkursen...



Es ging natürlich nicht bierernst zu, sondern alle hatten ihren Spaß...



...und es waren sogar einige dabei, die vorher noch nie auf einem Board standen....



...doch mit der "Superman-Haltung" kann nix schiefgehen. Ab dafür!



Der Fun-Park in Schönbüel ist ziemlich cool (boardmag berichtete von der Eröffnung). Bis auf die zwei ganz großen unteren Kicker war trotz der Schneelage eigentlich alles noch ganz gut fahrbar... 3 verschieden große Kicker nebeneinander, 4 verschiedene Rails mit und ohne Kinks, eine ziemlich hohe Quarter und noch eine "kleine" Gap, die eigentlich fast nie gesprungen wurde - außer von einem Skifahrer in just dem Moment, als Ingo und ich in der Mitte quer durch liefen und uns dabei fast ein neuer Haarschnitt von den Kanten verpasst wurde.



VIDEO: Kleine Kickersession in Schönbüel-Lungern - 0.98mb
Keine weltbewegenden Tricks über die Kicker, aber dafür Spaß gehabt, und mit dem Musikhit des Wochenendes unterlegt



Dies ist ja kein Contestbericht, deswegen werde ich jetzt nicht zu viel über gestandene tolle Tricks schreiben. Wer von den Leuten noch nicht so oft gehüpft war, war total geflasht, wenn er sich endlich über den mittleren Kicker getraut hat, die Lehrer und ein paar Schweizer Locals haben sich natürlich gleich mit diversen 360s und 540s rausgelassen, und ein paar verrückte Schweizer Skifahrer zeigten gleich Fakie 540s und 720s und rutschten über die großen Rails. Und sogar auf dem Snowskateboard versuchte sich ein eifriger Kämpfer und nahm dabei das Kinkrail mit.



Sowohl Samstag als auch Sonntag waren die Pisten wirklich nicht überlaufen, wie in anderen Schweizer Gebieten. Man hatte angenehm Platz zum Carven oder Ziehwege entlang heizen, und am Lift musste man auch nie länger als 1 Minute anstehen. An dem ein oder anderen Hang hat vielleicht schon mal ein brauner Fleck rausgeschaut, und oft war der Schnee schon ziemlich sulzig, aber dafür war das Wetter (bis auf Sonntag) richtig angenehm.



Natürlich waren nicht alle wegen den Snowboard-Kursen hergefahren. Viele beherrschten es ja schon und haben auf eigene Faust das Resort erforscht.



Auf etwa halber Strecke der Piste gab es zum Beispiel ein knuddeliges, sehr unbewohnt wirkendes Dorf, durch das man durchheizen, oder darin eine gemütliche Pause einlegen konnte. Ein paar Stellen an den Dächern haben eindeutige Spuren von Missbrauch durch "Jibben" gezeigt, aber der Schnee war dafür dann doch zu weit runtergeschmolzen.



Und zwischendurch darf man sich natürlich immer ein paar gemütliche Pausen gönnen... die einzig erhältlichen Biersorten im Skigebiet scheinen übrigens Eichhof und Feldschlösschen zu sein, und die sind ja zum Glück beide nicht von der Tischkante zu stoßen!





Und so erholten sich die Helden in der Nachmittagssonne von den Strapazen des langen harten Tages....





Da immer um 19:30 das Abendessen anstand, wollte man natürlich vorher nochmal in die Unterkunft zum frisch machen. Für die Tal-Bewohner hieß das Gondelfahren. Gondelfahren ist zweifelsohne eine der lustigsten Sachen überhaupt. Auf jeden Fall lustiger als Busfahren!



Zum Abendessen gibt es nicht viel zu sagen. Nudeln sind einfach der optimale Sättiger, wenn man den ganzen Tag Sport getrieben hat. Das Abendmahl fand, genau wie das Frühstücksbuffet, in einem geselligen Kellersaal unterhalb des Restaurants statt, der eigens für die ca. 250 Teilnehmer des Camps reserviert war. Anschließend blieb man freilich gleich oben auf dem Berg, um in frischer Alpenluft auf über 2000m Höhe noch ordentlich einen draufzumachen.

Von Alpen-Disco-Hits bis zur House-Peitsche war an beiden Abenden alles geboten, und beim Après-Snow schmeckt das Bier immer noch am besten. Die eigentliche Attraktion der Bergstation ist aber der "Animierte Kuhstall", eine Weltneuheit! Mit so etwas begeistert man die Massen und hebt die Stimmung!







Die Bilder wurden tagsüber gemacht aufgrund der besseren Beleuchtung - nachts ging vor dem "Animierten Kuhstall" die Post ab. Als Beweis haben wir das wahrscheinlich erste Video davon ins Netz gestellt!!

Der Animierte Kuhstall in Schönbüel-Lungern - 1.79mb
Die Weltneuheit! Der Partyhit! Als Bonusfootage: der Milchautomat im Tal



Der Lungerner Citybus kümmerte sich übrigens rührend um die Gäste aus Deutschland. Über die kompletten 3 Tage war stets der selbe Busfahrer auf der Strecke zwischen den Pensionen und Gondel-Talstation unterwegs, und abends gesellte er sich in der Bergstation dann noch auf eine Cola zwischen das Volk, bis wieder eine Fuhre partymüder boardmag- oder kwick-Jünger nach unten gebracht werden musste.





Entgegen erster Befürchtungen wurden dann des nächtens auch angetrunkene Personen in den Sessellift zwischen Berg- und Mittelstation gelassen. Passiert ist nix, außer vielleicht diverse Verunreinigungen der drunter liegenden Piste.



Der Samstag verlief recht ähnlich zum Freitag. Allerdings kam man am Samstag endlich in den Genuss des wirklich reichhaltigen Frühstücks. Von 7:30 bis 11 Uhr konnte man sich den Magen mit Käse- Schinken und Marmeladenbroten vollschlagen, also humane Zeiten sowohl für Nachtschwärmer als auch "First-Line"-Sucher. Ganz clevere gingen einfach 2 mal Frühstücken, warum auch nicht!



Und bereits beim Frühstück waren ein paar Mitreisende schon voll dabei und tanzten auf den Tischen. Wenn man nen Schädel hat, muss man einfach weitermachen, heißt es ja!



Also hier erst nochmal ein paar schöne Beauty- und Action-Shots vom Wochenende... Am Sonntag hat es leider geschneeregnet, und es war unmöglich, noch ein paar gute Bilder zu schießen.



















Zwei der Campteilnehmer hatten die waghalsige Idee, am Samstag Abend die typische Schweizer Küche im Dorf zu genießen, anstatt am Gruppenmahl auf der Bergstation teilzunehmen. Anschließend wollten sie mit der Gondel auf die Party fahren, fanden die Talstation jedoch verwaist vor. Über eine Stunde lang warteten sie, wann die Gondeltür sich endlich öffnen würde... doch dann fuhr diese plötzlich unbemannt nach oben, während die andere Gondel mit den ersten Partyflüchtigen sich auf den Weg nach unten machte.



Diverse Leute versuchten auch, eine "Abkürzung" durch den ausgetrockneten See auf die andere Seite des Dorfes zu nehmen. Dies führte jedoch nur zu schlammigen Schuhen und der Feststellung, dass die Rinnsale aus der Vogelperspektive viel kleiner aussahen.

In der wunderschönen Lungerner Kirche fand am Abend des Ostersamstags eine große Messe statt, zu der sämtliche Einwohner des Örtchens den Weg fanden.



Da die Busse am Sonntag erst um 17h gen Allemannia zurück fuhren, hatte man noch mal richtig Zeit, ein wenig über die Pisten zu pesen. Das Wetter war leider nicht so osterlich am letzten Tag, bei der Witterung hätte auch niemand Lust gehabt, versteckte Eier zu suchen. In einer kleinen "Jibber Area" direkt an der Bergstation, bestehend aus Minikicker, Bierbank und Ziehlift, tobten sich die aus, die Blut am Freestyle geleckt hatten. Der Rest hatte entweder gute Funktionskleidung und genoss die freien Pisten, oder machte es sich nochmal richtig im Bergrestaurant "Zum Singenden Kuhstall" gemütlich.

Auch wenn man sich nach einem solchen Wochenende richtig freut, wieder im eigenen Bett zu liegen und den heimischen Kühlschrank plündern zu können, war es auf jeden Fall ein spaßiges Camp im sympathischen Schönbüel-Lungern. Bei Preisen ab 129€ für 3 Tage boarden incl. Anreise, Schlafplatz, Frühstück, Abendessen und Kursen, wurde einem schon einiges geboten. Scheeni Obig zämmi, bis zum näckchschde Mohl!



Verwandte Links:

Sun+Friends

Kwick.de

Panoramawelt Schönbüel-Lungern

Park Opening Bericht Funpark Schönbüel - hier gibt es mehr Freestyle Action und besseres Wetter zu sehen!!

 

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