Hier der zweite Teil von unserem Trip-Bericht:
Nach dem schönen Tag in der Lizum, frühstückten wir am nächsten Morgen reichlich und machten uns anschließend auf den Weg nach Innsbruck, wo wir zuallererst in der Jugendherberge eincheckten und uns dann auf den Weg zum Berg machten.
Auf dem Parkplatz angekommen, stellten
wir fest, dass wir unsere Boots im Skiraum des Hotels vergessen
hatten. So was bescheuertes. Gott sei Dank ist Axams von Innsbruck
nur gute 20 Minuten Autofahrt entfernt. Mit einer Stunde Verspätung
standen wir gegen 13 Uhr endlich auf dem Berg. Der Blick von der
Seegrube auf Innsbruck ist unbeschreiblich, besonders bei Nacht, aber
dazu später.
(Blick auf Innsbruck)
Im Nordpark standen zwei große
Kicker mit jeweils 2 Absprüngen und Tablelängen zwischen 8
bis 15 Meter inklusiver riesiger Landungen, welche ohne weiteres auch
als Starthügel für Gleitschirmflieger oder ähnliches
herhalten könnten. Theoretisch könnte man die Kicker um 20
Meter überspringen und wäre immer noch sicher in der
Landung. Das haben wir dann aber doch lieber sein lassen. Außerdem
standen im Park ein Down-Rail, eine kleine Box und eine Jibtonne.
Für die Halfpipe lag leider nicht genug Schnee.
(Tailslide fs 270° out, für Fotos von den Kickern war das Wetter leider schon zu schlecht)
Nachdem wir ein bisschen im Park geshreddet waren und das Wetter besser wurde, nahmen wir die Gondel auf den Hafelekar und machten uns an eine der Tourenabfahrten, die von dort zurück zur Mittelstation führen. Von der Bergstation der Gondel läuft man linker Hand ca. 200 Meter entlang des Bergkamms und kommt dann zum Einstieg in einer ziemlich steile Rinne, die unten in einem großen, breiten Hang mündet.
(Blick vom Einstieg in die Rinne auf das Parkgelände und Innsbruck)
Leider war beides schon sehr zerfahren und der letzte Schneefall lag bereits ein wenig zurück, so dass wir leider nicht wirklich powdern konnten. Spaß gemacht hat es trotzdem, allerdings ist diese Abfahrtsmöglichkeit für ungeübte Snowboarder und Skifahrer absolut nicht zu empfehlen, da sehr steil und sehr schwer zu fahren. Außerdem gilt auch hier, Vorsicht: Nachdem es in der Nacht geschneit hatte, war die selbe Abfahrt am folgenden Tag gesperrt und man konnte von der Mittelstation aus deutlich 2 Lawinenabgänge erkennen. Wir heizten danach noch ein wenig durch den Park, genossen die Aussicht und machten uns dann auf den Weg zur Herberge.
Abends war Party angesagt. Das Blue Chip hatte leider zu, so dass wir in den Couch Club ausweichen mussten. War trotzdem sehr cool. Wir feierten bis spät in der Nacht und fuhren irgendwann mit dem Taxi zur Herberge zurück, da uns leider jeglicher Orientierungssinn abhanden gekommen war.
Am nächsten Tag schauten wir uns Innsbruck an. Zwei Dinge haben wir dabei rausgefunden.
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Billiges Essen gibt’s in der Uni-Mensa, erwartet aber keine kulinarischen Höhepunkte.
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Wenn ihr in Innsbruck seid, ist ein Stop im Burton Store Pflicht. Hier könnt Ihr das gesamte Burton Sortiment besichtigen und das ein oder andere Schnäppchen abstauben.
Freitag Abends ist im Nordpark immer Night Session angesagt, das heißt shredden bis um 22 Uhr und anschließend gegen Vorlage des Lifttickets freien Eintritt im „Blue Chip“, inklusive ein Freigetränk. So machten wir uns gegen fünf Uhr auf den Weg zur Talstation. Schon das Hochfahren in der Gondel bei einsetzender Dämmerung und aufgehendem Mond ist atemberaubend.
Oben angekommen war es bereits dunkel und wir hatten einen wirklich grandiosen Blick auf die Stadt. Nicht umsonst nennt sich der von Atomic gesponserte Freestylepark auf der Seegrube „Skyline Park“. Während der Kickeranfahrt auf das hell erleuchtete Innsbruck zu blicken ist wirklich etwas ganz besonderes.
Als wir vom Park genug hatten, beschlossen wir einen kleinen Hike auf uns zu nehmen, um die ca. 40-50cm Neuschnee zu nutzen, die es den Tag über runtergehauen hatte. Am Ausstieg des Sessellifts einige Meter am Kamm entlang und schon hatten wir einen netten Hang vor uns. Dank Vollmond und den Flutlichtmasten aus dem Park war die Sicht ausgezeichnet und wir konnten ein paar Turns in den Neuschnee setzen, was uns so gut gefiel, dass wir beschlossen den Hike nochmals auf uns zu nehmen.
(Blick auf den hell erleuteten Funpark vom Start unseres kleinen Powderhangs)
Anschließend setzten wir uns
ein wenig in den Park und schauten den Jungs beim Fahren zu.
Anlässlich der Nordpark Session, die am Tag drauf beginnen
sollte, waren einige Pros wie z.B. Christoph Weber am Start.
Absolutes Highlight war definitiv ein One-Foot über den wirklich
großen Kicker. Noch zweimal selber gefahren und ab in die
Gondel nach unten.
Infos zum Skigebiet und Preisen:
Pistenplan:
https://www.nordpark.at/typo3temp/pics/003e139720.jpg
Unterkunft:
https://www.youth-hostel-innsbruck.at/
Eigentlich wollten wir noch mal Party machen gehen, entschieden uns dann aber, zu Gunsten einer guten Verfassung am nächsten morgen, doch früh ins Bett zu gehen. Eine Station hatten wir noch vor Uns: Wildschönau.
Wildschönau liegt zwischen
Innsbruck und Kufstein bei dem Städtchen Wörgl. Die
Schatzbergbahn bringt einen auf bis zu 2000 Meter. Hier war der
Schneemangel besonders krass sichtbar. Im Tal lag, von der gerade
eben so noch präparierten Piste mal abgesehen, kein Schnee mehr
und es regnete. Weiter oben wurde dieser Regen zu nassem Schnee und
die Pistenverhältnisse waren in Ordnung.
Ein Funpark war in Ansätzen zu
erkennen, so erblickten wir eine curved und eine straight Box,
allerdings nicht fahrbar. Die Shaper waren bei der Arbeit, so dass
inzwischen wohl was stehen wird. Auch hier kann man bei guten
Bedingungen in unmittelbarer Näher zu den Liften einige schöne
Powderruns machen. Die Bedingungen waren allerdings alles andere als
gut. Es hatte zwar Schnee, aber die Sicht war miserabel. Von Sicht zu
sprechen ist eigentlich schon ein Euphemismus - wir sahen die Hand
vorm Gesicht nicht. Dazu war es extrem windig und wir waren schon
nach ein paar Abfahrten völlig durchnässt. Wir fahren
normalerweise auch gern mal bei schlechterem Wetter, aber uns hats
gereicht und wir beschlossen schon einige Stunden früher als
geplant nach München zu fahren.
Skigebiet:
www.wildschoenau.com/content/winter/winter.asp?season=winter
Pistenplan:
www.schatzbergbahn.at/content/interactive_map/interactive_map.asp
In München feierten wir den Ausklang unsere Tour mit Boardmag Kollege Raphi samt Freundin Bine. Vor allem Simon hatte sich vorgenommen diesen letzten Abend gebührend zu feiern, was sich wesentlich in seinem Alkoholpegel wiederspiegelte. So leerten sich nach und nach 2 Flaschen Wein, etliche Flaschen Bier und auch die Flasche Jägermeister, die JD Buddy David bei seinem Besuch in München da gelassen hatte, fand reichlich Zuspruch. So ging es dann zu späterer Stunde noch in das Münchner Nachtleben, Zawirzk war angesagt. Es lief eine recht eingängige Mischung aus Elektro/Pop/Rock. Naja, irgendwann hatten auch wir genug und machten uns mit Zwischenstopp im Mac auf den Heimweg, wo wir total erschöpft ins Bett fielen bzw. Simon zuvor noch vom Bett runter.
Am nächsten Morgen durften wir bei Raphi und Bine noch ein Frühstück genießen, das seinesgleichen sucht. Über selbstgemachte Parmesanbutter, eingelegte Tomaten mit Mozzarella und einen Capuccino mit perfektem Milchschaum bis zum Frühstücksei war einfach alles dabei. Auch euch noch mal vielen Dank, war klasse mit euch beiden!
Tja, und jetzt sind wir im Auto, kurz vor Stuttgart und resümieren unseren Trip. Was hatten wir gesucht? Schnee, richtig. Das haben wir definitiv gefunden. Zwar war in jedem Gebiet deutlich zu sehen, dass es in einer normalen Saison mehr Schnee hat und vom Nordpark abgesehen konnten wir nirgends einen ordentlich geshapten Funpark finden; dennoch hatten in dieser Woche endlich unseren ersten richtigen Powderruns, womit wir dieses Saison eigentlich überhaupt nicht mehr gerechnet hatten. Und wenn ich jetzt an unseren ersten Tag zurückdenke, an den Moment als ich grad mitten in der fetten Schneewolke stand, die ich mit meinem eigenen Powderturn erzeugt habe, dann denke ich: Fuck, für dieses Gefühl wäre ich auch noch 500km weitergefahren. Es war einfach geil. Zwar war nicht jeder Tag perfekt, aber wir haben das Beste daraus gemacht und hatten eine geile Woche im Schnee, haben neue Orte und Menschen kennengelernt, haben alte Freunde wiedergetroffen und jede Menge Spaß gehabt, was will man mehr?
Vielen Dank an alle Skigebiete,
Pensionen, boardmag.com und Boardshop Freiburg.