Road-Trip durch Schweiz und Österreich (Teil 1)

  • Boardmag
  • 11.03.2007


Der bisherige Winter ist beherrscht von einem Thema: Schneemangel. Wir waren uns immer sicher, dass er noch kommen wird. Spätestens zu Beginn der Semesterferien würde der Schwarzwald darin versinken. Dem war leider nicht so und wir beschlossen, dass wenn der Schnee nicht zu uns kommen wollte, wir wohl zum Schnee fahren müssten. Aber woher die Gewissheit nehmen, dass es an einem ausgesuchten Ort auch tatsächlich genug davon gibt? So entstand die Idee eines Road-Trips, bei dem wir innerhalb von einer Woche verschiedene Wintersportgebiete in der Schweiz und Österreich besuchen wollten.


Am 26.02 ging es früh morgens los. Unser erstes Ziel sollte Obertoggenburg in der Ostschweiz sein. Vom kurzeitigen Verlust unseres Tankdeckels abgesehen, kamen wir gut durch und standen gegen elf Uhr an der Talstation in Wildhaus, dem obersten der drei Dörfer Alt St. Johann, Unterwasser und Wildhaus, die gemeinsam das Skigebiet Obertoggenburg bilden.

 

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Das sieht doch schon mal nicht schlecht aus! Blick von der Talstation in Wildhaus auf den Berg.


Es war extrem stürmisch, so dass es uns nicht möglich war das gesamte Gebiet zu befahren, aber das war auch gar nicht nötig. Nach einer Stunde gemütlichen Einfahrens, entschieden wir uns die Piste zu verlassen und versuchten einen sicheren Hang, der bequem zu erreichen war und nicht verspurt war. Was wir erwartet hatten, war ein wenig nasser Neuschnee, was wir bekamen: Der erste Powder Run der Saison. Yeah!


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Tobi mit kleinem Backside-Turn in einem kleinen Hang mit großem Spaß!


Nachdem wir den Hang komplett zerfahren hatten, nahmen wir den Funpark genauer unter die Lupe. Der Park „snowland.ch“ wird von einigen Locals geshaped. Es befinden sich darin ein größerer (ca. 10 m Table) und ein kleinerer (ca. 5 m Table) Kicker, einige Boxen (straight, kinked, curved und a-frame) und eine riesige Wall, (ca. 6 mal 6 m) welche, wohl aufgrund des Schneemangels, allerdings leider nicht eingebaut war.


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Tobi mit Front Board to Fakie auf der langen Box, im Hintergrund seht Ihr die monströse Wall.


Alles in allem ein sehr feiner Park, in dem sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Snowboarder jede Menge Spaß haben können. Das gilt für das gesamte Gebiet. Als familienfreundlich bekannt finden sich hier zahlreiche einfache, aber auch etwas anspruchsvollere Pisten und wer die Augen offen hält, findet mit Sicherheit auch den ein oder anderen Powder Run.


Infos zum Gebiet:


www.toggenburg.ch, Bild



Nach diesem ersten Tag, der unsere Erwartungen mehr als erfüllt hatte, ging es für uns auf die Suche nach einer Unterkunft.

Es stellte sich bald heraus, dass es in den Häusern entweder keinen Platz mehr gab oder die Preise für eine Übernachtung unser Budget sprengten. Nachdem wir beinahe auch noch im Schneetreiben stecken geblieben wären, entschieden wir uns die Nacht im Auto auf einem Parkplatz zu verbringen. Keine besonders gute Idee, wie sich bald herausstellte. Schon das Kochen stellte uns vor große Probleme, da unser Gasherd in Regen und Wind einfach nicht richtig wollte. So brauchten wir geschlagene 30 Minuten für eine Büchse lauwarme Ravioli.


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Die Nacht im Auto war ungemütlich, nass und kalt, so dass wir am nächsten Morgen nicht in der Lage waren nochmal auf den Berg zu fahren.


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So sahen wir am nächsten Morgen aus...


Wir entschieden uns den Tag im Hallenbad zu verbringen, um uns dort von den Strapazen der Nacht zu erholen und gegen Nachmittag nach Axamer Lizum weiterzufahren.


Gesagt getan, gegen 17:00 Uhr kamen wir in Axams an. Der Ort liegt unterhalb des Skigebiet Axamer Lizum und beherbergt die meisten Hotels und Pensionen. In Axamer Lizum selbst stehen nur sehr wenige Hotels, welche allerdings definitiv nicht in unserem Preisniveau waren.

Wir nächtigten in der Pension Beiler, wo wir mit einem Begrüßungsschnäpsle von der sehr freundlichen Wirtin empfangen wurden. Die Pension liegt eine Minute außerhalb von Axams und überzeugte uns durch günstige Preise, schöne Zimmer und eine sehr nette Atmosphäre.

Nach dem Abendessen und zwei Bierchen ging es schnell ins Bett, da uns die vergangene Nacht noch immer in den Knochen steckte.


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Axams am Abend und am nächsten Morgen...geil, Neuschnee!


Präsentierte sich das Dörfchen Axams abends zuvor noch ganz in grün, so hatte es sich über Nacht in Weiß gehüllt, was unsere Hoffnungen auf einen guten Tag und viel Schnee enorm verstärkte und so standen wir um neun Uhr am Berg.

Einen Funpark sucht man diesen Winter in Axamer Lizum leider vergeblich, nach Auskunft der Bergbahnen aufgrund des Schneemangels. Wir machten uns selbst ein Bild und kamen zu dem Schluss, dass ein kleiner Jib-Park in jedem Fall drin gewesen wäre.

Normalerweise steht in der Lizum ein großer Park inklusive Pipe mit zahlreichen Obstacles und Kickern. Die Pipe war zu erkennen und Tobi machte bs 180s raus.


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Tobi fand das Foto zu unstylisch zum hochladen. Ich sag: scheiß auf den Style, hat doch Spaß gemacht, oder?


Mehr war nicht drin, und wir sind mit der Olympiabahn wieder rauf auf den Berg. Die Bahn wurde anlässlich der Olympischen Spiele 1976 in Innsbruck gebaut und bringt einen in wenigen Minuten über 1000 Höhenmeter auf die Bergspitze, von wo aus man einen genialen Blick auf die umliegenden Hänge und Bowls hat.


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Die Olympiabahn in Action. Wirklich ein geiles Teil.

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Eine von unzähligen Bowl in der Lizum.


Hat man den Kopf um 90° gedreht erwartete einen dieses Bild hier:

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So präsentierte sich der Berg allerdings erst gegen Nachmittag, den gesamten Vormittag über hatte dicker Nebel geherrscht.

Aufgrund der hohen Lawinengefahr und unserer mangelnden Ortskenntnis, blieben wir auf der Piste und begnügten uns mit einigen kleineren Turns links und rechts der Piste. Bei guten Verhältnissen ist die Lizum definitiv ein Freeride Paradies. Nicht nur von der Bergspitze, sondern auch von fast jedem Lift aus erkennt man unzählige Hänge, die darauf warten befahren zu werden. Es fällt schon schwer bei solchen Anblicken vernünftig zu bleiben, aber es lohnt sich. Während unseres Aufenthalts in Tirol gab es mehrere schwere Lawinenabgänge, bei denen insgesamt zwei Menschen getötet und mehrere verletzt wurden. Mehr muss man glaube ich nicht sagen.


Wir hatten trotzdem einen Hammer Tag und fuhren gegen Abend in das Hotel Bergland, ebenfalls in Axams. Bereits am Tag zuvor hatten wir einen Dönerladen im Dorf entdeckt, den wir unbedingt besuchen wollten. Dass die Bude anscheinend gleichzeitig Treffpunkt der ortsansässigen Stammtischrunde ist, hatte uns niemand gesagt. Dönerfleisch nicht vom Spieß sondern aus der Tiefkühltruhe, aufgewärmt in der Mikrowelle, gewürzt mit Zigarettenasche, schön zusammenpanscht mit Händen, die eben noch im Mülleimer steckten. Das ganze für 4 Euro. Und dabei hatten wir uns so auf einen ordentlichen Döner gefreut. Solltet ihr also irgendwann auf der Suche nach etwas Essbarem durch Axams laufen, geht auf keinen Fall zu dem Döner neben der Sparkasse. Prädikat: Widerlich!

Nach dieser Erfahrung brauchten wir erst mal noch eine Pizza. Die gibt’s in Axams bei „Pizza Pazza“. Die Jungs liefern euch die Teile direkt nach Hause und schmecken tuts auch noch. 2 Bier aus der Dose im Bett und gute Nacht!


Infos zum Skigebiet und Preise: www.axamer-lizum.at

Unterkunft: www.bergland-tyrol.at und www.derbeiler.com


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Hier kommt ihr garantiert gut unter (www.derbeiler.com)


So, das war der erste Teil, der zweite folgt sobald! Dann erwarten euch unter anderem noch: Night-Session und Party in Innsbruck, mieseste Bedingungen in Wildschönau und Erinnerungslücken in München!

 

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