Shops 1st Try Snowboardtest - Der Ausblick auf die Saison 2014/15

  • Boardmag
  • 17.01.2014

Zunächst mal kamen wir hier in Landeck am Samstag, den 11.01.14, im Dunklen bei strömenden Regen an – ohne Schnee...Was soll das nur werden? In jedem Fall beschlich uns hier ein etwas mulmiges Gefühl....Regen und 8 Grad....

Seis drum, am nächsten Tag, dem Sonntag gabs alles nur vom Feinsten: Top Wetter, Top Fernsicht, gute Laune und 47 Snowboardfirmen, die ungefähr auf Höhe der Mittelstation Ihre Ware zum Testen feilboten. Die Pisten waren gut präpariert und gewalzt und Landeck hat klar aus wenig nahezu perfekte Testkonditionen herausgeholt.

 

Die wichtigsten Ergebnisse der beiden Testtage wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten, einfach stichpunktartig und in Kürze:

 

Snowboard K2 Fastplant

- Einsatzbereich: Kickerboard

- besondere Eigenschaft: sehr gute Kantengriffigkeit

- Catchfree Rocker

- Flex: etwas härter

- Gewicht: leicht

- Fahreigenschaften bei größeren Geschwindigkeiten: hohe Laufruhe

- Style: o.k.

 

Fazit: gutes Board für den freestyleorientierten Allrounder. Nahezu perfekt für Kicker durch den hohen Carbon-Anteil und super Pop.

 

Bewertung: 7 Punkte (1 = schlecht, 10 = top)

 

Snowboard Never Summer Proto

- Einsatzbereich: all Mountain

- besondere Eigenschaft: sehr schön drehfreudig und fehlerverzeihend

- Shape: Rocker-Camber (Hybrid)

- Flex: etwas härter

- Gewicht: relativ leicht durch fehlende Schicht auf dem Topsheet

- Fahreigenschaften: super Boardkontrolle, guter Pop, für Freestyle und Freeride gleichermaßen, ein Twin Tip mit Top Laufruhe

- Style: bunt, aber interessant

 

Fazit: super vielseitiges Board für den anspruchsvollen Fahrer. Aus dem Brett kann man extrem viel herausholen und Never Summer macht seinem Motto alle Ehre: Best Quality, best Riding.

 

Bewertung: 9 Punkte (1 = schlecht, 10 = top)

 

Snowboard Burton Custom Flying V  

- Einsatzbereich: Fun und all Mountain

- besondere Eigenschaft: das Brett zum Spaß haben, leicht

- Shape: Rocker-Camber (Hybrid)

- Flex: mittlerer Flex

- Fahreigenschaften: perfekte Boardkontrolle, laufruhig, schön drehfreudig, super Kantengriff

- Style: dezent

 

Fazit: Das Flying V ist die eierlegende Wollmilchsau: wer sich auf das Burton Channel System einläßt hat mit dem Flying V sicher eines der bestfunktionierenden Boards für nahezu alle Einsatzbereiche auf dem Markt. Es bietet Spaß für den fortgeschrittenen Fahrer als auch jede Menge Spaß für Anfänger.

 

Bewertung: 9 Punkte (1 = schlecht, 10 = top)

 

Lib Tech Skunk Ape Horsepower 161 wide

- Einsatzbereich: All Mountain

- besondere Eingenschaft: aufgrund des sehr geringen Gewichtes sind hohe Skills notwendig, um das Board auszureizen.Genialer Pop

- gute Boardkontrolle

- Shape: Camber Banana Tech und Magne Traction

- Flex: hart

- Fahreigenschaften: drehfreudig, guter Kantengriff, super Pop

- Style: in schwarz gehalten aber etwas spacig

 

Fazit: DAS Board für Lib Tech Fans. Die Magne Traction Eigenschaften kommen hier voll zur Geltung, allerdings könnte die Laufruhe optimiert werden.

 

Bewertung: 7 Punkte (1 = schlecht, 10 = top)

 

Snowboard Nitro Cinema

- Einsatzbereich: Park Board mit guten All Mountain Eigenschaften

- besondere Eigenschaften: drehfreudig und erstaunlich guter Kantengriff

- Shape: Rocker-Camber (Hybrid, bei Nitro heißt das Gullwing)

- Fahreigenschaften: bei höheren Geschwindigkeiten eher etwas unruhig, da ziemlich leicht.

- Flex: eher weich

- Style: gewöhnungsbedürftig

 

Fazit: für ein Parkboard ist das Cinema mit erstaunlich guten All Mountain Eingenschaften ausgestattet. Was für den eigentlichen Einsatzbereich durchaus sehr wichtig ist, das geringe Gewicht, führt unserer Meinung nach zu einer eher unruhigen Fahrt bei höheren Geschwindigkeiten auf der Piste.

 

Bewertung: 5 (1 = schlecht, 10 = top)

 

Gnu Space Case

- Einsatzbereich: Park

- besondere Eigenschaften: drehfreudiges und verspieltes Board, schlicht: ein Funboard

- asymmetrisches Board

- Fahreigenschaften: reines Fun Board, durch Asymmetrie guter Kantengriff und sehr gute Boardkontrolle, guter Pop

- Flex: mittlerer Flex

- Style: krass

 

Fazit: Ein Parkboard, das richtig Spaß macht und auch auf der Piste eine gute Figur macht. Durch die Asymmetrie kraftsparendes Fahren möglich.

 

Bewertung: 7-8 (1 = schlecht, 10 = top)

 

Snowboard Ride Helix

- Einsatzbereich: all mountain Board, aber für bessere Fahrer

- Besondere Eigenschaft: asymmetrisches Board

- superschneller Kantenwechsel möglich

- Fahreigenschaften: enge Turns, agressives Fahren bei perfekter Boardkontrolle, super Kantengriff, schnelle Base und gute Laufruhe

 

Fazit: Für Fahrer, die Geschwindigkeit lieben und dabei die perfekte Kontrolle über das Board behalten wollen. Sehr hohe Ähnlichkeit zu den früheren asymmetrischen Freecarvern, allerdings mit guten Freestyleeigenschaften, von daher endlich mal eine Neuerung, die die Welt braucht!

 

Bewertung: 9 (1 = schlecht, 10 = top)

 

Snowboard Elan El Grande

- Einsatzbereich: All Mountain Board für Großfüßler

- besondere Eigenschaften: sehr breit und perfekt zum Powdern und für Leute mit großen Füen

- Shape: Camber mit Omega Side-Cut (hilft beim Drehen)

- Fahreigenschaften: etwas schwerfälliges Board aufgrund der extremen Breite. Nach Eingewöhnungsphase liegt es jedoch super auf der Kante und ist leicht kontrollierbar.

- Flex: mittel bis hat

- Style: dezent und genau passend für diesen Einsatzbereich

 

Fazit: jemand, der zu kleine Füße (unter 44) hat, sollte die Finger von diesem Board lassen. Für alle anderen bietet es jedoch eine hervorragende Möglichkeit, ein gut auf der Kante liegendes Freerideboard mit wahrscheinlich guten Powdereigenschaften zu erwerben. Die konnten wir jedoch aufgrund der Pistenverhältnisse leider nicht austesten.

 

Bewertung: 6 (1 = schlecht, 10 = top)

 

Snowboard Arbor Whiskey

 

- Einsatzbereich: All Mountain Board

- besondere Eigenschaften: eierlegende Wollmilchsau, einfach überall gut

- Shape: Rocker-Camber (Hybrid) mit Griptech

- Fahreigenschaften: schnelle Reaktion, super Kantengriff durch Griptech, dennoch sehr fehlerverzeihend

- Flex: mittel

- Style: dezent und schön

 

Fazit: Das Board eignet sich für alle Einsatzbereiche genauso wie für alle Pistenverhältnisse. Auch bei den vorliegenden, eisigen Pisten zeigte es einen super Kantengriff und eine Agilität, die man bei vielen Boards vergeblich sucht.

 

Bewertung: 9 (1 = schlecht, 10 = top)

 

Sicher haben wir noch ein paar mehr Boards getestet, jedoch meinen wir, die interessantesten Board für Euch rausgepickt zu haben. Roundabout hinterließ der Boardtest einen guten Eindruck mit Ausblick auf die neuen Trends. Inzwischen hat fast jede Firma, die etwas auf sich hält, mindestens ein Hybrid Board (Mischung aus Camber und Rocker) im Programm. Der Vorteil dieser Bauweise ist, dass man zum einen ein sehr drehfreudiges Board am Start hat, zum anderen aber auch ein Board, das super auf der Kante liegt. Wie gut das umgesetzt ist, zeigt sich dann an der richtigen Abstimmung von Länge und Gewicht. Als absolutes Highlight in dieser Kategorie wollen wir das neue Never Summer Ripsaw nennen, das zum einen wie ein Eisbrecher auf der Kante liegt, zum anderen auch enge und schnelle Turns ermöglicht.

Interessant war in jedem Fall auch, dass die Boardindustrie wieder die Asymmetrie entdeckt hat. Auch wenn die Technik in den 90ger Jahren bereits in der Freecarve und Racetechnik Gang und Gebe war, so wurde sie inzwischen für die Anwendung im Freestylebereich verfeinert. Das Ride Helix zeigt, was hier alles möglich ist. Hier sind enge geschnittene Schwünge bis zum 360 Vitelli Turn und extrem schnelle Kantenwechsel genauso wie fette Kickersprünge mit gutem Pop möglich. Aber Achtung: die Boards sind für Anfänger eher nicht so geeignet, mindestens mittlere Skills sind hier von Nöten, damit man das Board ausreizen kann.

Ein weiteres Trend Thema waren die Splitboards – eigentlich kann man hier von einer klaren Dominanz von K2 und Jones sprechen. Da die Schneeverhältnisse immer seltener als optimal betrachtet werden können, steht hier die Pistentauglichkeit klar im Vordergrund. K2 erreicht das super mit seinen Panoramic und Ultrasplit Boards, Jones mit einem genialen Board, das eine innen gewellte Kante hat. Dadurch kommt es nicht nur zu einer besseren Verzahnung, sondern auch zu einem „Magne Traction“ Effekt beim traversieren und somit super Eisgriff. Die damit zusammen angebotene Karakoram Bindung tut ihr übriges, dass das Jones als Freeride-Muss bezeichnet werden kann.

 

Erwähnt werden sollte vielleicht noch die etwas ermüdende ISPO Runde zum Thema "Snowboarder - eine aussterbende Rasse". Hier gaben von der Bergbahnfraktion bis zum Snowboardmagazin (Pleasure) alle Ihren Senf zum Besten, um zum Schluß zu kommen, dass man doch das Snowboarden zu den Kids bringen sollte und durch das "Verschulen" und spezielle Kinderförderung wieder mehr Enthusiasmus in die Sache gebracht werden muß. Eine neue Erkenntnis - Respekt. Das mag richtig sein, soweit es sich um Programme handelt, die tatsächlich auf die Kids eingehen und den Spass an der Sache fördern (siehe g4snow.de) aber sicher nicht, wenn duch Verbandsmeierei und halbherzige Marketingaktionen das Kind zum Snowboardern herangeführt werden soll. Wenn es wie Anfang der 90ger Jahre wieder gelingen sollte, die Begeisterung zu schüren, dass Snowboarden den absoluten Kick bringt - dann kommen die Kids auch wieder von alleine. Da ist jedoch die Aktivität der lokalen Snowboardhändler gefragt - doch die werden aufgrund der großen Onlinehändler wie Planet Sports und Blue Tomato immer weniger.

 

Wir freuen uns schon wieder auf den nächsten 1st Try im nächsten Jahr und auf viele neue Erkenntnisse.

 

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