Air & Style Bericht

  • Boardmag
  • 13.01.2005

Bericht von Flo D. - Pics: skateboard.de

Bewaffnet mit einem Schlafsack, einer vagen Anfahrtsbeschreibung und großen Erwartungen machte ich mich am Freitag auf den Weg ins entlegene Seefeld. Nach 6 Stunden Fahrt inklusive einiger kleiner Umwege kam ich bei einbrechender Dunkelheit unter den Klängen der Beatsteaks an und parkte meinen mobilen Schlafplatz mit der Gewissheit: „das wird `ne arschkalte Nacht werden!!!“



Was für ein Panorama... (Foto: Mark Landwehr & Marc Buchholz, Fotografie Projekt Kochstrasse)

Mit zwei Flaschen „Zäpfle“ bahnte ich mir also meinen Weg immer der Musik folgend und traf unterwegs noch zwei lustige Jungs (Jonni, Mario) die mich auf ein leckeres Augustiner einluden und mir das Sofa in ihrem 4Sterne-Zimmer anboten. Das Glück war mir hold, erst ein nahrhaftes Bier und dann auch noch ein Nachtlager, Jesus loves me !!!

Nun waren wir also zu dritt und wurden nur noch durch Marios Kontaktfreudigkeit aufgehalten, aber wir hielten den Kurs. Endlich an der Casinoarena, dem Ort des Geschehens, angekommen, empfingen uns die fabulösen Fantastische Vier mit MfG und die Security mit einer Eingangskontrolle, welche wir brav über uns ergehen ließen, um dann in der Menge der Zuschauer unterzutauchen.


Friedel Kolar heizt der Meute ein. (Foto: Mark Landwehr & Marc Buchholz, Fotografie Projekt Kochstrasse)

Als die Vier ganz in weiß gekleidet in gewohnter Manier die Menge zum Toben brachten, hatte die Euphorie auch den letzten der 20.000 erreicht. Während die Zeilen „Du hattest gute Zeiten und wir waren mit dabei. Wir werden dich begleiten, wir bleiben troy !! “ aus den Boxen dröhnten, wurde doch einigen Snowboardern wehmütig ums Herz bei dem Gedanken an den letzten Air&Style im beschaulichen Bergdorf Seefeld. Doch auf dem Weg in die pulsierende Innenstadt waren dann aber die letzten Tränen getrocknet und alle waren bereit, richtig das Haus zu rocken. Die 2000 Seelen-Gemeinde Seefeld bot an diesem Wochenende ein Partyaufgebot für jeden Musikgeschmack und das Beste war: überall freier Eintritt.


Chris Kröll genießt die Aussicht. (Foto: Mark Landwehr & Marc Buchholz, Fotografie Projekt Kochstrasse)

Nachdem wir im „Pirates-Club“ durch unsere überragende Karaokevorführung von „Smooth Criminal“ eine kostenfreie Hopfenlimo abgestaubt hatten, rockten wir sämtliche Clubs und kehrten nach einer leckeren 7€-Pizza in die „Buffallo-Bar“ ein, um zu sehr gediegener Oldschoolmusik `ne heiße Sohle aufs Parkett zu legen. Inzwischen war unsere Crew durch ein paar sehr nette Ladies vom Arlberg optisch stark aufgewertet worden und wir fühlten uns musikalisch sehr wohl und verloren alle körperlichen und geistigen Hemmungen. Als dann noch Vinzenz Lueps - der alte Partylöwe- mit Gefolge auftauchte (er war für MTV „Made“ unterwegs), kochte der Club endgültig.


Chris Kröll packt noch nen Mute Grab ein auf dem Weg nach unten. (Foto: Mark Landwehr & Marc Buchholz, Fotografie Projekt Kochstrasse)

Da auch die besten Parties irgendwann zu Ende sein müssen und die Arlberg-Ladies ihren Zug erwischen wollten, brachen wir um 7Uhr20 auf und geleiteten die Mädels gentlemanlike zur Bahn. Danach kehrten wir mit frischen Backwaren beladen heim ins sehr edle 4 Sterne-Zimmer. Mario wollte unbedingt noch snowboarden und meinte durch ein kleines Schaumbad wieder Leben in sein totes Fleisch zu bekommen. Unsere Warnung: „Schlaf nicht ein !“ sah er fast als Beleidigung an und so entspannten wir uns etwas vor der Glotze. Als wir zwei Stunden später mal wieder nach Mario schauten, wir waren kurz weggepennt, fanden wir den Spezialisten schlafend und immer noch breit in der Wanne vor und konnten nicht anders als uns vor Lachen fast wegzuschmeißen. So gegen 14Uhr waren Jonni und ich dann mehr oder weniger ausgeschlafen und ich kümmerte mich um das von meinem Chef Flo B. organisierte Friendsticket, welches sich auch nach kleineren Schwierigkeiten um mein Handgelenk schloss.

Pünktlich zur ersten Finalrunde der besten 16, welche sich sowohl im Technical Jump (keine Einschränkung der Rotation) als auch im Style Jump (Drehungen bis 540°) messen mussten, betraten wir das Contestgelände. Bei einem sehr kalten Bier genossen wir wie Shaun White, Nicolas Müller, Friedl Kolar und die anderen Wagemutigen erstmal über ein sehr schönes Rail, mit nem fetten Jeep drunter, schwebten um dann den Mainkicker anzusteuern und sich bis zu 30 Meter weit rauszulassen.


Shaun White, Backside Lipslide 180 off. (Foto: Mark Landwehr & Marc Buchholz, Fotografie Projekt Kochstrasse)

Im unteren Bereich war ein weiterer Kicker und verschiedenen Rails, jedoch nutzten die meisten Rider eher den Kicker um noch ein paar Punkte zu sammeln. Der Big Air zählte 65% und die Aktionen im unteren Bereich trugen 35% zu den Gesamtpunkten bei.

Bei den Tech Jumps schraubten die Fahrer eine Rotation an die Nächste und zeigten erst im Style Jump ihre herausragende Bewegungskreativität und Bewegungsqualität. So zeigte Friedl Kolar auch in diesem Jahr wieder einen seiner spektakulären One-Foot-Airs. Nach einem einbeinigen Backflip im letzten Jahr, beließ er es dieses Jahr bei einem sehr fetten Straight-Air, der ihm zwar die Bewunderung der 20.000 Zuschauer einbrachte aber leider nicht fürs Superfinal der letzten 5 reichte.

Ein weiteres Highlight des Contests war auch in diesem Jahr wieder einmal die Freestyle Motocross Show. Die FMX Stars ließen sich von einer extra angelegten Startrampe über ein 15 m breites Gap. Leider haben sich die Verrückten dieses Jahr nicht zu Backflips hinreißen lassen auch wenn Mad Mike Jones zwischendurch ohne Helm sprang und damit der Menge frenetischen Applaus abforderte.


Shaun White, Method Backside 180. (Foto: Mark Landwehr & Marc Buchholz, Fotografie Projekt Kochstrasse)

Im Superfinal trafen letztlich Chris Kröll, Jusi Oksanen , Nicolas Müller , Mathieu Crepel und Shaun White aufeinander und es zeichnete sich ein Zweikampf zwischen Shaun White und dem überragenden Nicolas Müller ab. Nach einem sehr tighten Backside 180 Japan wähnten viele Zuschauer den Schweizer bereits auf Platz 1, jedoch waren die Judges da anderer Meinung und so holte sich erneut ein 18jähriger Kalifornier namens Shaun White mit einem Cab 3er den begehrten Ring of Glory und das nicht unerhebliche Preisgeld.

Die Endplatzierung der besten 5 lautete letztlich: Shaun White (1) , Nicolas Müller (2) ,
Jusi Oksanen (3), Mathieu Crepel (4), Chris Kröll (5).

Ach ja zwischendurch hatte noch Gentleman seinen durchaus erwähnenswerten Auftritt, bei dem er nach gewohnter Aufwärmphase auch ordentlich Jamaican Vibes verbreitete, welche zusätzlich durch einen leicht süßlichen Duft verstärkt wurden und so versetzte er die Menge in eine sehr chillige Stimmung.


Big Brother is... shining. (skateboard.de)

Eher von der anderen Sorte war zum Abschluss des Events der Auftritt der legendären, skandinavischen Punkrockern Millencolin, die mit ihrem speziellen Punksound die 20.000 ein letztes Mal zum ausflippen brachten, bevor sich die Tore des Air&Style`s endgültig schlossen und die Partyhungrigen in die Tiroler Nacht entließen.
Nach der anstrengenden Party des Vortages waren wir am Samstag nur bis 3:00 Uhr unterwegs. Und ehrlich gesagt war die Party am Freitag wesentlich fetter, denn die Leute waren alle noch fit und nicht so geschwächt.

Fazit:
Der Air&Style-Virus hat mich gepackt und ich freue mich aufs nächste Jahr, auch wenn München eine ganz andere Nummer wird. Scheißegal, Hauptsache Rock`n Roll!!!

Abschließend möchte ich allen netten Menschen danken die diesen Event so wahnsinnig geil haben werden lassen!
Spezieller Dank geht raus an:
Jonni & Mario (ohne euch wäre ich erfroren & hätte nur halb soviel Spaß gehabt),
Vreni & ihrer Arlbergcrew (ich sag es noch mal: Traum nicht Alptraum & its nice to know you all)
und das Boardshop-Team, dass sie mich mal aus meiner Kammer gelassen haben um Teil der Tiroler Air&Style-Geschichte zu sein !!!

Flo D.


Shaun White freut sich... zuhause in Amiland darf er aber noch keinen Schampus trinken.
(Foto: Mark Landwehr & Marc Buchholz, Fotografie Projekt Kochstrasse)


1. Shaun White USA 711

2. Nicolas Müller SUI 682

3. Jussi Oksanen FIN 674

4. Mathieu Crepel FRA 658

5. Chris Kröll AUT 534

6. Sani Alibabic AUT 604

7. Hampus Mosesson SWE 587

8. Stefan Gimpl AUT 573

9. Marko Grilc SLO 570

10. Frederik Austbö NOR 565

11. Nate Sheehan USA 555

12. Eero Niemelä FIN 527

13. Joni Malmi FIN 355

14. Dimitri Fesenko RUS 347

15. Friedl Kolar AUT 346

16. Christoph Weber GER 294

Vielen Dank an unseren Medienpartner
für die Bereitstellung der Bilder.
 

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