Figgy ist der letzte der Pro auf Emerica der einen eigenen Schuh bekommt und gerade für ihn kann man sich besonders freuen. Irgendwie kommt er sehr sympathisch daher, immer fröhlich aber dreckig und mit zerrissenem Shirt, sieht er stets aus wie nach einer Nacht in der Gosse oder nach 8 Stunden Handrail ballern oder auch beidem. Er schlägt teilweise so hart ein, dass einem eher der Beton Leid tut und wickelt sich einfach wunderschön um Rails. Kurzum: seine Slams sind ganz großes Kino und letzten Endes kommt ja Einiges bei rum.
Erster Eindruck
Sein Schuh besticht durch die Kombination von Schlichtheit und Technik. In einem relativ flachen Schuh mit nahtloser Zehenkappe versteckt sich zum Beispiel ein „Internal Fit System“. Dabei ist die Zehenkappe mit einem Innenschuh verbunden, was für einen perfekten Sitz und eine nicht verrutschende Zunge sorgt. Der Schuh bietet somit sogar die Option ihn entweder zu schnüren oder als Slip on zu fahren. Falls ihr also zu der Sorte gehört die beim Skaten ihre Zeit mit Schnürsenkel Wechsel oder Knoterei bzw. Zündelei verplempert, ist hier endlich die Lösung. Der Figueroa sitzt tatsächlich perfekt am Fuß und die weiche, fluffige Innensohle rundet das Ganze zu einem verdammt bequemen Erlebnis ab. Allerding sollte man darauf achten genau seine Größe zu erwischen, denn der Schuh sitz sehr satt und eng. Herr Figueroa hat sich für eine Cup Sohle entschieden, was bei seinem gemosche durchaus vernünftig erscheint. Um nicht zu viel Boardgefühl zu opfern handelt es sich allerdings um eine dünne Variante.
Erstes Mal fahren
Ich fahre Cupsohlen nicht gerne ein, insbesondere am Anfang habe ich damit, meinem Empfinden nach, zu wenig Grip und Boardgefühl. Ehrlich gesagt habe ich mich deshalb etwas geärgert, dass sich Figgy für eine Cupsohle entschieden hat.
Meiner Meinung nach hat Emerica mit dem Reynolds Pro Mode,l das letztes Jahr rauskam, einen absolut perfekten Skateschuh geschaffen, was die Kombination von Grip, Boardgefühl und Dämpfung anbelangt. Die Sohle hat quasi 3 Teile in 3 Farben. An den Seiten Weiß (Grip), unten Gum (Pop) und Rot (Dämpfung) alles was dem Schuh fehlt ist eine etwas schlankere Form! Für mich hätte das eine Steilvorlage für den Figueroa sein können… leider vermasselt!
So dachte ich zumindest, bis ich meinen ersten, vorsichtigen Ollie zog und feststellen musste, dass ich hier der Depp bin! Der „The Figueroa“ hat von der ersten Sekunde an unglaublichen Grip. Wie Emerica das gemacht hat und warum erst jetzt, weiß ich nicht. Tatsache ist, dass der Schuh überhaupt nicht rutscht sondern sofort greift. Aber damit nicht genug: Die Sohle ist dünn, hat ordentlich Boardgefühl und erlaubt somit volle Kontrolle. Dadurch, dass eine Cupsohle Energie etwas besser leitet als eine Vulcsohle, hat man somit auch noch ordentlich Pop. Zu guter Letzt ist der Schuh auch noch ziemlich leicht. Ich bin richtig begeistert, der Schuh hat mich absolut überrascht.
Emerica Figueroa nach 10 Stunden
Nach 10 Stunden
Der Schuh begeistert mich immer noch, es macht absolut Spaß ihn zu fahren. Weder Grip oder Boardgefühl haben sich verändert, sehr beständig. Der Verschleiß ist kaum der Rede wert. Schwachpunkte entstehen weder durch Leinen an der Seite noch einer Naht unter der Schnürleiste.
Der Schuh hat sich durchs fahren sehr geringfügig geweitet, sitzt aber immer noch perfekt am Fuß. Rutschen tut hier nichts.
Nach 20 Stunden
Grip, Boardgefühl und Sitz sind seit der ersten Session auf unverändert hohem Niveau, was verdammt selten ist und gar nicht hoch genug geschätzt werden kann. Man kann in Ruhe an seinen Tricks arbeiten ohne befürchten zu müssen im Schuh zu verrutschen oder sich über schlechter werdenden Grip zu ärgern. Der Verschleiß an der Sohle ist fast schön lächerlich gering, selbst unter Fuß und Zehenballen habe ich noch volles Profil. An der Seite bin ich an zwei Stellen durch die erste Schicht, allerdings befindet sich darunter noch gut Material. Von einem Loch bin ich also noch etwas entfernt.
Emerica Figueroa nach 20 Stunden
Fazit
Am „The Figueroa“ kommt man diesen Sommer eigentlich kaum vorbei, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist einfach schwer zu schlagen. Das „Internal Fit System“ hat sich voll bewährt. Somit saß der Schuh perfekt am Fuß. Die Sohle bietet trotz hohem Boardgefühl und Grip sehr guten Schutz und Dämpfung, der Verschleiß hielt sich absolut im Rahmen. Eine wirkliche Schwachstelle ist kaum zu finden. Für diese Kombination zahlt man in der Regel deutlich mehr.
Bewertung
Komfort: quasi der perfekte Sitz und super Dämpfung. 9,5 Punkte
Grip: Eine Cupsohle die wie eine vulkanisierte greift! 9 Punkte
Boardgefühl: dünne, härtere Sohle. 8,5 Punkte
Haltbarkeit: Sohle sehr gut, Seiten „normal“! 8 Punkte
Bericht geschrieben von Philipp Saga.
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