Sk8 DVD: Yama - Living To Shit

  • Boardmag
  • 17.05.2005

Living To Shit
Yama Skateboards


Video Review von Dave

Kackende Vögel scheinen dieses Jahr ganz groß im Kommen zu sein, was Covergestaltungen europäischer Skateboardvideoproduktionen betrifft. Was beim neuen Streifen der österreichen Yama-Familie hinten rausgekommen ist, kann sich aber auf jeden Fall sehen lassen.

Die ausgewogene Ernährung an Spots garantiert den schrägen Yama-Vögeln gesundes Skateboarding. Gaps in Videos guckt der Tier- und Rollbrettfreund nun mal am liebsten, wenn man sie nicht schon vorher 8 mal woanders gesehen hat. Und in unserem gebirgigen Nachbarland scheint es davon viele verschiedene Ausführungen zu geben.

Das Jungtier Ante (lateinisch für vorwärts) zum Beispiel überwindet die täglich lauernden Schluchten gerne mit 360 Flips. Schön anzusehen dabei der niedrige Körperschwerpunkt bei Absprung und Landung. Individueller Style bringt immer Entwicklungsvorteile!


Ferit Batir in seiner natürlichen Umgebung

Als Alpha-Tierchen im Transition-Bereich springt einem zunächst Ferit Batir (Tonus Trujillos Austriensis) ins Auge, er fühlt sich besonders wohl bei langen, schnellen, Speedlines durch die Bowls und schnappt zwischendrin immer wieder viel Luft. In Kombination mit seinen Street-Eigenschaften kann man hierbei von einer absoluten Bereicherung des Genpools sprechen.

Jo Marent und Philipp Lampert sind Meister des Tarnen und Täuschens: ihr unauffälliges Äußeres jedoch tritt sofort in den Hintergrund, sobald sie sich in verschiedensten Variationen auf Treppengeländer und steinerne Ledges werfen.

Patrick Munz, Weste und Erik Möller gleichen einer biologischen Sensation: aus der Hemisphäre „Deutschland“ nordwestlich der Yama-Heimat gelegen stammend, wurden sie ohne Revierkämpfe und Abstoßungen in den Stamm mit aufgenommen. Allen dreien gleich ist die starke Vorliebe für Pools und Bowls, und jeder von ihnen ist ein Meister seines Fachs und zeigt seine eigene, persönliche Note. Von der Technik der Tricks her ist wohl Patrick der herausragende unter ihnen, vor ihm ist wirklich keine Rampe sicher, hinterrücks bzw. auch switch bearbeitet er sie mit der ruhigen Entschlossenheit eines Raubtiers.

Durch die regelmäßig stattfindenden Zuchtschauen, zum Beispiel den Etnies European Open, sind zwei Vertreter der Yama-Familie international besonders bekannt und beliebt geworden: Muki Rüstig und Chris Pfanner.


Muki Rüstig auf der Jagd

Muki ist der ältere der beiden, die langjährige Erfahrung hat ihm große Sicherheit beim Bewältigen von Gefahren durch Absperrgitter, Treppengeländer, Brüstungen und Abgründen gegeben. Mit atemberaubender Geschwindigkeit bewegt er sich dabei und betätigt sich zudem durchaus kreativ: die bloße Anwesenheit einer Holzplatte, einer Parkpank und eines großen roten Schuttcontainers lässt nicht jeden auf die Idee kommen, einen Tailslide mit ca. 40km/h zu reißen.

Chris Pfanner's Balztanz weckt Begierden bei Sponsoren und Unglauben bei Artgenossen. Fantastisch, mit welcher Eleganz und Ausgeglichenheit der stets lächelnde Jüngling wirklich große, große Stufen, Gaps und Handrails meistert. Bei ihm sehen Backside 180s einfach immer gut aus, egal ob weit, hoch, tief, fakie oder alles. Auch an medial ausgebeuteten Brutstätten wie z.B. dem Zipper Rail in Barcelona lässt sich Chris nicht verschrecken, und platziert dort mit Backside Lipslide seine Duftmarke.

Um der evolutionären Trick-Entwicklung nicht zu entgehen, hat sich der Yama-Stamm eben nicht nur auf seine Heimat konzentriert, sondern auch viel auf Reisen begeben - ins bekannte Barcelona, aber auch ins beschauliche Waldkirch beispielsweise! Und natürlich wurden auch die besten betonierten und hölzernen Fertilisations-Pools Europas in Anspruch genommen... untermalt ist das inzwischen 3. Yama-Video, entsprechend der Familienphilosophie, schnell und rockig von der Musik, und revolutionär-politisch von den Zwischensequenzen her: in den kurzweiligen Ausschnitten alter Trash-Filme kommen bevozugt nichtsahnende Polizeibeamte ums Leben, und auch artenbedrohende Themen wie Welthandel und Krieg werden angeschnitten.

Somit bietet dieses Video nicht nur großartige Unterhaltung und einen tollen Einblick in die Artenvielfalt der alpenländischen Skateboard-Kultur, sondern besitzt auch den überlebenswichtigen Blick über den Skateboarding-Tellerrand hinaus.

Website von Yama Skateboards




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