Sk8 DVD: Opposide #17

  • Boardmag
  • 22.01.2005

Opposide
#17
Video Review von Dave D

Jaja, das Opposide... sicher das freakigste deutsche Skateboard-Videomagazin, und inzwischen schon bei Ausgabe 17 angekommen! Die ersten Ausgaben, damals noch zu VHS-Zeiten, waren teilweise so daneben, dass die Mütter sie wutschnaubend in die Skateshops zurückgebracht haben (hab ich selbst als Verkäufer erlebt!), aber da liegen wirklich Welten dazwischen inzwischen. Die 17 ist nicht nur meine Lieblingszahl, sondern auch meine neue Lieblings-Opposide-Ausgabe, wobei die letzten Ausgaben auch schon echt gut waren! Aber kommen wir zum Inhalt...

Streetmix - lässige Lines zu lässiger Chicago Mucke. Schon die Spezialeffekte mit Obstacles-aus-dem-Bild-rein-und-rausschieben dürften jedem Hobbyschneider die Kinnlade lockern, und extrem positiv fiel mir die durchgehende Beschriftung der Spots auf! Nix mit 'secret spot' aus Angst vor 'one-uppern', nein sie verraten – zumindest grob – wo sich die leckeren Naturrollbretthindernisse finden lassen. Daumen hoch, Opposide! Die Basilika in Trier z.B. lädt wirklich zum Skaten ein, was u.a. Sascha Brinza und Matthias Mertiny unter Beweis stellen. Auch Saarlouis hat anständige Spots zu bieten, man mag es kaum glauben. Manuel Freitag macht mit Walk-to-Fingerflip-Nosemanual-Nollieflip-Out einen sehr wahrscheinlichen NDB (das heißt 'never done before', ihr Anglizismen-Verächter!), und Köln-Tourist-Guide Patrick Bös gibt wieder einmal seinen Lieblingstrick zum besten (ihr wisst welchen), und zwar aus dem Pfennig seiner Heimatstadt in der Frontside Version. Marc Frölich hat sich einen Kickflip Frontside Noseslide an einer Laderampe hart mit Holzplatten sowie Slams erarbeiten müssen, aber sowas lohnt immer! Berlin darf sich dann auch noch von seiner besten Seite zeigen, das junge Talent Mack McKelton rollt sich hier besonders in den Vordergrund mit Railtricks wie Backside Smith Grind, die er eigentlich noch gar nicht machen dürfte mit seinen wenigen Jahren Skateboard-Erfahrung. Yannick Munzinger Varial Heelt sich noch die 8er am Polen Denkmal runter, und schon ist der Opener und das Lied vorbei.

Weiter geht's mit den Basel European Championships, hier könnt ihr euch zu zünftiger Metal-Mucke nochmal oder erstmals alle wichtigen Stunts, die in Street und Miniramp/Bowl gemacht wurden, reinziehen. Ach was war es schön in Basel... Jo Lorenz die Nollie Machine, der verdiente Sieger Danny Wainwright natürlich, Manuel Magreiter, Harri Puppoonenn, Tobi Albert, Frederik Shredderick Austbo... und Hugo Liard, der über das Hausdach das beste Bild abgegeben hat, sowie die Österreichische Nachwuchs-Airtime-Fraktion Chris Pfanner und Dominik Dietrich. Super Contest, super Berichterstattung, nur schade dass kein Halfpipe dabei ist. Ging aber vielen Schreiber- und Filmerlingen so an dem Wochenende, da hat sich auch wieder alles überschnitten, tststs....

An dem folgenden COS Cup Münster Bericht hat mir die Musik von Queen eigentlich am besten gefallen... nagut, natürlich gibt es auch ein paar Trick Highlights wie 360 Varial Heelflip to Wheelie das London Gap hoch vom Exil-Zürcher und Wahlberliner Dimitri Stathis, oder Nollie Backside Nosebluntslide von Danny Sommerfeld, aber im Vergleich zum Basel-Part hat es mich nicht so von den Socken gerissen, was solls...

Die Werbung wurde in einen kompletten Block gepackt und ist natürlich informativer als das, was ihr zwischen Verbotene Liebe und Marienhof zu sehen bekommt. JanSport (Günni lass lieber das Mopped fahren sein!!!) Boardstein und Lekosch haben die besten 'Parts'!

Und dann kommt der Grund, warum ihr dieses Video AUF JEDEN FALL sehen müsst. Der Grund hat viele Namen, eigentlich ja nur einen, aber viele Schreibweisen davon: Bartosz. Bartosz Csiesilski... oder Ciesilski? Ihr wisst wen ich meine, manche behaupten er weist eine gewisse Ähnlichkeit mit einem gewissen US-Pro auf – zumindest von der Härte der Tricks kann Bartosz da auf jeden Fall mithalten inzwischen. Eigentlich spreche ich auch nur von einer Line aus 2 Tricks, resultierend in einem der übelsten Slams, der je auf deutschem Teer ausgeführt wurde. Seht selbst. Und in Ausgabe 18 soll dann ein dickes Bartosz-Special kommen... ich bin gespannt!

Dann wird's dunkler, Getting Dark nennt sich die Sektion, passend unterlegt mit einem legèren 'All night long'-Remix. Das Berliner Sony Center wurde anscheinend von einem Architekten gebaut, der Skatern freundlich gesinnt ist, und man kann dort dank paradiesischem Boden und Curbs Lines fahren, bis der Arzt oder die Securities kommen. Das Kulturforum (a.k.a. 'Baustelle') gehört sicher auch zu den besten Spots der Republik, und sowas lässt dann auch immer wieder junge Talente wie Nino Ullmann oder Yannick Schall auf den Plan treten. Saarbrücken hat ebenfalls ein reges Nachtleben, sehr schöner Mixpart insgesamt!

Der nächste Contest-Bericht bringt uns den Boardstein Benefiz Jammer 2einhalb nahe, wo in 3er Teams gefahren wurde. Sascha Ewest macht mal wieder Kickflip Indy und andere Schweinereien, die HZW Crew hat mal wieder richtig Spaß in den Backen, und Shorty (DERshorty!) zeigt originales und originelles Skateboarding!

Das COS-Finale in Mühlhausen entführt uns in die smootheste Halle weit und breit, komplett mit Holzplatten ausgelegt, hmmm, lecker. Didi Span, Patrik Eling, Kilian Heuberger, Laif Draasch und Andi Welther geben sich erfreulicherweise mal wieder die Ehre, Stefan Pohlmann hat eines der besten Style/Alter-Verhältnisse, Keno Ringering zeigt, dass er in der Halle wohnt und gewinnt verdient, und Jeremy Reinhardts Consistence wurde mit dem Gesamtsieg der Serie belohnt!

Wer die Skateboardfieber Ausstellung in Berlin verpasst hat: selber schuld. Schöne Exponate aus der Geschichte der Rollbrettkultur gab es zu bewundern, und die Miniramp-Kombination auf engstem Raum hat nicht nur aus Jürgen Horrwarth flüssige Lines rausgekitzelt.

Und schon wird man, leiderleider, mit dem Abspann dieser schönen Opposide-Ausgabe konfrontiert. Wie es sich gehört, sind hier die schönsten Bails versammelt. Dass deutsche Securities nicht nur Riesen Spacken sind, sondern sich nicht einmal mit 40 Euro bestechen lassen, wird einem ebenfalls vor Augen geführt.

Die Bonusabteilung bietet einiges, man kann sich die Carhartt Halle in Weil visuell zu Gemüte führen, und René Zimmermann zeigt, was man in der Münchner Euro Skatehall so fabrizieren kann. Ein paar andere Leckereien und Produktvorstellungen hat man ebenso noch auf die Restspielzeit des Silberlings gepackt, und wer dann noch die Footage von Porno-Ollis 30. Wiegenfest sieht, dessen Mama könnte dann doch wieder das Video entrüstet im Skateshop auf die Theke knallen. Aber so soll es ja auch irgendwie sein, oder? Dies ist Rollbrettfahren!

15 € im gut sortierten Fachhandel.





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