Fourstar fliegt nach Tokio, adidas nach Südkorea. Beide Brands basteln aus ihren Teamtrips Skatefilme abseits des DVD-Alltags – ungewöhnliche, da erfrischend andersartige Skateboardunterhaltung. Ob das an der Location liegt? Sicher. Am Team? Sicher. Zudem auch: im Falle von „Korean Dance“ an der leidenschaftlichen Regie- und Schnittarbeit von Hello21-Mastermind Torsten Frank.
„Korean Dance“ nimmt uns mit auf die Reise und wir dürfen Platz nehmen zwischen den Stühlen des fulminanten adidas Europe Teams bestehend aus Lem Villemin, Julien Bachelier, Seb Daurel, Antony Lopez, Marcus Gomez, Jascha Müller, Jeremy Reinhard und Raul Navarro. Schon alleine bei diesen Namen dürfte klar sein, dass in Sachen Skateboarding nur Feinstes zu erwarten ist. Ist es auch. Und was dürfen wir von Südkorea erwarten, dem kleinen südostasiatischen Tigerstaat, der in den letzten 18 Jahren sowohl die Olympischen Sommerspiele, eine beinahe in überschwänglicher Euphorie versinkende Fussball-Weltmeisterschaft und einen der größten Skandale der Genmedizin gesehen hat? Spots! Und das an allen Ecken und Enden Seouls, der Hauptstadt, dessen Aussprache mehr Varianten kennt als Antony Lopez´s Switch-Trick-Repertoire. Und dass dieses durchaus beeindruckend daher kommt, unterstreicht sein Part in „Korean Dance“, den gebührenden letzten. Denn mit technischen Finessen wie Switch Nosebluntslide oder Switch BS Heeler geht der Franzose mit dem Monsterpop definitiv steil.
Ebenfalls feinste Rollbrett-Kunst erwartet uns von allen anderen Teilnehmern der Tour. Hervorzuheben, wie könnte es anders sein, sind sicherlich die Parts von Lem und Jeremy, die gewohnt flüssig und mit dem nötigen laissez-faire Style ordentliche Parts abliefern. Ein kleines, großes „Ahhhh“ verdient sicherlich Lems Switch Kickflip das Stufenset hinunter, bei dem er mehr als schmerzlich anzusehen den Knöchel umknickt. Torsten, danke für die zweifache Wiederholung – aaahh.
Ein Highlight von „Korean Dance“ ist sicherlich das feine Händchen, das Torsten Frank bei Schnitt und Effekten angelegt hat. Die Stimmung des Trips wird mit genügend Side-Aufnahmen eingefangen und spiegelt die Reise als einen unverfänglichen Skateboard-Trip abseits Sponsor-getriebener Hard Trick Sessions. Skateboarding is Fun und das merkt man den Akteuren und der dokumentarisch angelegten Regiearbeit an.
Mit gerade einmal 23 Minuten Laufzeit ist die DVD sicherlich überschaubar geblieben. Jedoch ist der Streifen vollgepackt mit Good Vibes, guter Laune, 1a-Skateboarding und jeder Menge Unterhaltung. Prädikat: reisefieberansteckend.
„Korean Dance“ ist nicht käuflich zu erwerben. Die DVD liegt der aktuellen Kingpin-Ausgabe # 26, in der sich auch eine gedruckte Reportage des Trips inklusive Covershot finden lässt.