Winter und Skatemotivation

  • Boardmag
  • 18.12.2007

 

Jetzt kann man es nicht mehr leugnen, seit ein paar Wochen ist das Wetter fast jeden Tag schlecht. Windig, kalt, grau, dunkel und/oder nass. Wo soll man da rollen gehen? Man kann in eine Halle fahren (diese hier bietet sich für den Raum Freiburg an), vielleicht kennt man auch Menschen, die eine Miniramp ihr eigen nennen, aber in den meisten Fällen bedeutet das: Gar nicht rollen oder irgendwo in einer Unterführung oder an einem anderen überdachten Spot flatskaten.

pivotfakie
 
Lukas Berger ist einer dieser glücklichen Menschen, die eine Miniramp im Keller stehen haben - hier bekommt er mad Props für einen Pivot to fakie an der plug-and-play Extention (pic by chris glatz)

 

Im Winter ist die Motivation einfach nicht so hoch wie im Sommer und auch die Auswahl an skatebaren Spots ist beschränkt. Ausserdem wird es früh dunkel und die Sessions sind dadurch einfach auch schneller vorbei. Trotzdem gibt es manchmal Sessions, die all der Negativität trotzen und sich entwickeln als wäre alles in Butter. Man muss sich zwar im Vergleich zur warmen Jahreszeit endlos aufwärmen, bis das Gefühl stimmt, aber manchmal passiert es, dass trotz mieser Umgebungsbedingungen plötzlich alles leicht zu sein scheint. Klar kann man sagen, dass dies an der Einstellung liegt und man immer eine gute Session fahren kann, aber es gibt einfach auch Sachen, die einen runterziehen, ob man will oder nicht. Selbst wenn man denkt: „Heute bin ich super motiviert!“, kann einem der plötzlich einsetzende Regen, der doch ziemlich kalte Wind oder der frisch gestreute Rollsplitt so ziemlich einen Strich durch die Rechnung machen und all die Gedanken und Überlegung, die man schon mit seinen kumpels zusammen am Abend vorher erträumt hat, zu nichte machen. Dann heisst es wieder in den sauren Apfel beissen und wählen zwischen Heimweg, die nicht überall vorhandene Halle besuchen oder eben einem regensicheren Spot fahren. Dazu kommt noch die Gruppendynamik, die bei sowas auch schnell in den Keller geht. Einer fängt an zu nörgeln, der andere will nach Hause und man selber hätte schon irgendwie Bock, aber am liebsten eben auf Sommer. Plötzlich ist die Motivation geschrumpft und man ärgert sich darüber, was aber auch alles andere als hilfreich ist um postiv zu bleiben.

elch-swk-klein

 Dieses Bild von Sascha Melcher bei einem switch Crooks ist noch von 2005. Eigentlich war Contest angesagt, doch es hat mal wieder geregnet und so hat man sich halt unter dieses Dach verzogen. Der Elch ist ja eh ein nordisches Tier und deshalb hat der Typ auch nicht so viele Probleme mit der Kälte. Immer down to skate! (pic by bo) CLICK FOR BIG!

Also ausser der positiven Einstellung, die eben leider nicht immer unankratzbar ist, gibt es noch andere Vorraussetzungen für eine solche „gute“ Session. Wichtig dafür ist, auch wenn es sich nicht so toll anhört, einfach das Durchhaltevermögen. Man muss sich an den ganzen Mist gewöhnen und trotzdem weitermachen. Irgendwann stimmen einfach mehrere Faktoren gleichzeitig, man ist mit den richtigen Leuten am richtigen Spot und es ist trocken, man fühlt sich irgendwie fit und ehe man noch groß nachdenkt ist man schon mittendrin und erlebt eine schöne Zeit. Das kann man gerade im Winter nicht immer erwarten, aber wenn es passiert freut man sich um so mehr, denn es ist etwas besonderes.

2gether2

Zusammen bekommt man oft mehr hin als alleine, selbst wenn die Leute verschiedene Herangehensweisen haben (Typ links mit dranschnacken + wegschnacken und Typ rechts mit komplett durchkickturnen bis ins Flat) das Ziel ist das gleiche: Wallride!

Okay, die richtige Einstellung muss am Start sein, aber wichtig ist dann eben noch das Vertrauen zu eben dieser Einstellung. Praktisch die Einstellung und dazu noch die Einstellung zur Einstellung. Einstellung + Einstellung² sozusagen. Wenn das in einem drin ist, ist man gegen das gröbste gewappnet und wenn deine Skatebuddies genauso denken und fühlen, oder wenn du sie damit anstecken kannst, muss der Winter schon verdammt hart sein um dagegen anzustinken! Vielleicht muss dann Einstellung³ her, aber man muss es ja auch nicht komplizierter machen als es ist. Im Endeffekt geht es doch um die Einstellung! Also raus und mal wieder Tiefgaragen abklappern, stundenlang zu neuen Hallen fahren und vor allem andere Leute nerven, damit die auch ihren Arsch hochkriegen, wieder Bock kriegen und dich dann nerven, wenn du mal träge bist. Bald ist Wintersonnenwende, ab dann gehts bergauf und die Tage werden wieder länger... Push it!

 

{mov}vauban{/mov}

 

Diese Session ist ziemlich genau ein Jahr her. Es war eigentlich mieses Wetter, doch durch den schnelltrocknenden Boden an diesem Spot konnten wir das Stündchen nutzen, bis es wieder anfing zu regnen. Irgendwann haben wir bemerkt, wie flowig der Spaß war und Bo hat sich die Cam geschnappt und draufgehalten. Die Tricks sind auch genau in dieser Reihenfolge gefallen! Zum Teil unsauber, aber lieber sketchy und Spaß dabei, als clean und Miesepeter.

Skater: Paul Weisser (Sw Bs Flip), Sascha Melcher (Nollie Bs Heel) und ich (Sw Early Grab)

 

 

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