Thinkin' in Skateboarding...

  • Boardmag
  • 12.01.2005



„Skateboarding...

...is nothing about how good you are...“ dürfte ja hinlängliche Bekanntheit genießen, aber was macht diesen Sport so unglaublich reizvoll? Was lernt man beim Skaten, außer dem Skaten an sich? Sicher eine Frage der Kategorie: „Was ist der Sinn des Lebens, außer dem Leben selbst?“ Im Prinzip ist es aber dennoch die Lösung, bleibt nur noch zu klären was Skateboarding ist!

Die meisten unserer Zunft sammelten bereits Erfahrungen mit unzähligen anderen Sportarten, blieben aber dann dem Rollbrettsport treu. Warum? Ich denke, auf diese Frage gibt es soviele Antworten, wie es Skater gibt. Nichtsdestsotrotz bin ich mir sicher, dass sich gewisse Aspekte wiederholen. So zum Beispiel der Aspekt der Sucht. Wer kennt nicht die Unausgeglichenheit, die man verspührt, wenn man längere Zeit, damit meine ich Tage, nicht skaten gehen kann. Ich werde dann sogar richtig fahrig, im wahrsten Sinne des Wortes. Und das ist dochmal ein klassisches Suchtsymptom: erste Entzugserscheinungen! Ich mag mir gar nicht erst ausmalen, wenn man Monate oder Jahre nicht fahren gehen kann.

Ein weiterer Aspekt ist das Risiko, das Adrenalin das einem zu Kopf steigt. Ist es nicht möglich, dass man diese Adrenalinschübe in seinen Stoffwechsel einbindet und sich darüber der Suchtfaktor erhebt? Mir erscheint dieser Ansatz jedoch als viel zu banal!

Nun ja, es gibt ja auch wesentlich positivere Seiten, so zum Beispiel die Freiheit, die man erlebt. Die Ungebundenheit von Raum und Zeit! Ist das nicht die größte aller Freiheiten? Also, egal wann und wo, skaten ist praktisch fast überall und zu jeder Zeit möglich, selbst bei widrigen Witterungsbedingungen kann man sich immernoch geschützte Spots suchen, wie Tiefgaragen etc. Und selbst wenn man an solchen Orten nur solange fahren kann, bis sich der erste beschwert und autoritäre Unterstützung verschafft, war man dennoch rollen und nur das zählt.

Und vor allem auch die Freiheit, dass man sich seine 'Trainer' selbst auswählen kann, erscheint mir als außerordentlich vordergründig. Wobei Trainer mit Sicherheit nicht der richtige Begriff ist, da man, meiner Ansicht nach, selbst sein sein größter Trainer ist. Von anderen holt man sich ja 'lediglich' wertvolle Tipps, aber die Umsetzung liegt an einem selbst. Die kontinuierliche intrinsische Motivation ist in meinen Augen ein entscheidener Aspekt am Skateboarden. Die Hinnahme von Rückschlägen, wenn es es längere Zeit mal nicht nach Wunsch verläuft; wenn man denkt, dass alles stagniert und man nicht weiterkommt und dann trotzdem den Ergeiz entwickelt weiterzumachen, im Wissen, dass es nur eine vorübergehende Phase ist, in der man sich gerade befindet. Was kann es schöneres geben, im Bezug auf's Rollen, wenn es nach solch einer Durststrecke wieder vorwärts geht und man es erneut fertiggebracht hat, seine eigenen Grenzen auszuweiten? Kommt man dabei nicht unweigerlich zu der Erkenntnis, dass man alles schaffen kann, sofern man es nur wirklich will? Erlernt man, dass die selbstgesteckten Grenzen nicht mehr als eine schnöde Fiktion sind?

Ich wage mal zu behaupten, dass man durch Skateboarden seinen Willen und seine Geduld stählt und diese dann auch auf Gebiete ausweiten kann, die einem vorerst nicht soviel Spaß versprechen wie das Rollen. Darüber hinaus entwickelt man ein Streben nach Perfektion, einhergehend mit dem Bewusstsein, dass man diese niemals erreichen wird. Man erkennt, dass der Weg das Ziel ist!

Führt das Tao des Skateboardens am Ende vielleicht zu geistiger Erleuchtung? Na ja, das erscheint mir doch etwas hoch gegriffen, allerdings ist diese Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen. Das Tao zum Bordstein, steht zumindest fest! Oder ist es letztendlich unser Weg die Gesellschaft zu verstehen, beziehungsweise mit ihr umzugehen? Exakte, sterile Kanten erhalten ein natürlicheres Äußeres.


Was denkt der Autor, während er diesen wunderschönen One-Foot zieht?
Pic: Dave Duijkers


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