Sergio Grosu Interview

  • Boardmag
  • 09.11.2013

 

Sergio ist vor einiger Zeit von München nach Freiburg gezogen um Medizin zu studieren und um die Leute mit seiner Backside-Nosegrind-Kontrolle zu verblüffen. Noch verblüffender ist die Tatsache, dass er immer noch 7,625er Boards fährt und damit auch sehr gerne Handrails bespringt. Checkt sein Interview!


Hey Sergio! Wokommstduherwiealtbistduseitwannfährstduskateboardwiebistdudazugekommen?

Hey Sebi, ich komme aus München und bin 25. Ich bin schon immer mit so einem kleinen, bunten Plastikboard rumgerollt, das sich mein Vater mal in jungen Jahren gekauft hatte. Die ersten Ollie-Versuche kamen als ein Kumpel sein Toys-R-Us Board bei mir vergessen hatte. Das hatte wenigstens ein Griptape. Aber so richtig angefangen habe ich dann später mit so ca. 13 Jahren.

Was machst du neben Skateboarding mit deinem Leben? Du bist ja nicht so der typische Skatebum würde ich jetzt mal behaupten...

Ich studiere momentan noch Medizin. Das hat mich auch nach Freiburg gebracht.

Bringt dir dein Medizinstudium was im Bezug auf die Wehwehchen und Verletzungen die man so durchleidet als Skater?

Ja, auf jeden Fall ein bisschen! Ich kann mittlerweile schon besser was Ernstes von einer Bagatell-Verletzung unterscheiden. Wenn man weiß was wie genau kaputt ist, kann man auch besser einschätzen was wirklich hilft und was nicht. Nur schneller fit wird man davon auch nicht wirklich. Der Nachteil ist, dass man auch genauer weiß, was einem beim Skaten alles passieren kann. Deswegen auf dem Brett immer schön Kopf aus.

 



In welche Richtung würdest du medizinisch eher gehen? Frauenarzt oder Orthopäde?

Bei der Auswahl auf jeden Fall Orthopädie. Obwohl ich mich momentan nicht so sehr als Orthopäde sehe...

Was ist befriedigender? Eine harte Klausur bestehen oder einen neuen Trick am Handrail eintüten?

Hmm ist beides irgendwie doch relativ ähnlich. Aber beim Trick ist es auf jeden Fall plötzlicher und intensiver. Bei einer Klausur ist es ein bisschen so, als ob man erst 2 Wochen später erfährt, dass man einen Trick gestanden hat. Das Gefühl beim Ausrollen eines Tricks vor dem man viel Respekt hatte ist aber das Beste überhaupt!

Was ist Bottomline?

Bottomline ist eine SkateCrew aus München. Uns gibt es mittlerweile schon seit über 10 Jahren. Ich bin mit den Jungs gemeinsam aufgewachsen und sie sind meine besten Freunde. Vom ersten Rail bis zur ersten Party, alles gemeinsam erlebt. Im März hatte das achte Video von uns Premiere. Auf Vimeo oder Mpora kann man es finden.

 

Crooks



Was ist skatetechnisch der größte Unterschied zwischen Freiburg und München?

Die Anzahl und Qualität der Skateparks. Da hat München doch einiges mehr zu bieten. Aber da tut sich ja jetzt in Freiburg gerade was. Hoffentlich klappt es mit dem Park am Dietenbach! Was Streetspots angeht hat München auf den ersten Blick auch viel mehr. Aber Skatestopper, Wachpersonal und Polizei relativieren das ganze. Es wurden leider schon etliche gute Curbs und Rails genoppt. Am SPOT sorgt seit ein paar Jahren ein Park-Ranger für „Recht und Ordnung“... In der Hinsicht ist Freiburg um einiges entspannter und hat auch nicht wenig an Spots zu bieten, besonders wenn man die Umgebung mitrechnet.

Welche Skater haben dich im Laufe deines Skateboarddaseins am meisten beeinflusst?

Ganz am Anfang war es Chad Muska haha Später die ganzen Fahrer von Aesthetics, wie Rob Welsh oder Joey Pepper. Paul Rodriguez besonders zu Yeah Right-Zeiten und Gino Iannucci. Brian Wenning aka Nosegrind Popout. Mark Appleyard und Arto Saari in den Flip Videos, großartig! In letzter Zeit Dylan Rieder, Leo Romero, Heath Kirchart, Anthony van Engelen...

Was macht einen guten Part aus?

Ein gutes Lied! Hört sich bescheuert, an ist aber so verdammt wichtig. Da kann das Skaten noch so hart sein, wenn der Song scheiße ist schaue ich mir den Part höchstens 2-3mal an. Natürlich gutes Skateboarding, aber genauso wichtig ist der Style und ob die Persönlichkeit der Skateboarder auch rüberkommt. Also mit Persönlichkeit meine ich das was man beispielsweise in den Baker-Videos hat. Aber als ich „guten Part“ gelesen habe musste ich sofort an den Alien-Workshop Part aus dem Transworld Cinematographer Project-Video denken. Meiner Meinung nach das beste Beispiel. Da passt einfach alles!

 

Frontside Shove-it to Backside Nosegrind Pop out (Sequenz Leo Preisinger)



Was macht ein gutes Skatepic aus?

Puhh, da spielen so viele Faktoren mit rein. Die Bildaufteilung, das Licht, der richtige Moment... Ich mag sehr gerne Fisheye-Shots, die schön fett aussehen, aber auch analoge Schwarz-Weiß-Fotos, die mehr von der Umgebung einfangen. Ist halt sehr vom Trick und Spot abhängig. Aber im Endeffekt muss es einfach nur gut ausschauen...

Was machst du lieber? Filmen gehen oder Fotos machen?

Kommt ganz drauf an. Ich finde man kann nicht alles was man gut filmen kann auch gut auf Foto festhalten, deswegen ist ein Foto schon immer etwas Besonderes. Aber bei einem Einzelfoto freue ich mich auch immer, wenn ich wenigstens ein Handyvideo oder so von dem Trick habe. Geht beides irgendwie Hand in Hand.

Was ist die Königsdisziplin im Skaten?

Backflips!

 

Feeble



Ein Trick den du unbedingt lernen willst, den du aber einfach nicht im geringsten verstehen kannst!

Diese Marc Suciu BS 180 Nosegrinds!

OK, letzte Frage: Eine schöne Frau erscheint am Spot - Schlechtes Omen oder Ansporn?

Beste Motivation überhaupt!

Danke für das Interview, der Herr!

Ich habe zu danken!


Bilder und Interview - Sebi Hartung


 

Frontside Boardslide
    
 
 

 

Produkte, die Sie interessieren könnten

Skateboard Collins Brap 8.38

Toy-Machine
€ 69,99 € 40,00

Skateboard GeeGah Ripper 9.75

Powell-Peralta
€ 134,99

Skateboard Beat Cocktail 7.75

Boardshop
€ 45,00

Skateboard Fly Less 9.0

Boardshop
€ 39,95