Profile: Roland Hirsch 2009

Roland Hirsch hat ja schon in einer der letzten Playboard Issues mit einem Noseslide an der massiven Alexa Ledge in Berlin auf sich aufmerksam gemacht. Grund genug den Burschen aus Brandenburg mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, denn immerhin setzt er, seit er vor einem Jahr in die Hauptstadt zog, immer wieder Zeichen mit halsbrecherischen Stunts an XXL-Spots.


Er kommt auch definitiv besser mit dreckigen und kaputten Spots zurecht als der Durchschnittsskater, was ihm zusätzliches Terrain erschließt. Wenn Hirschi etwas macht, dann ist es mutig, fett und geprägt durch seinen erhabenen, filigranen und doch kraftvollen Style. Wer jemals das Glück hat mit ihm eine Session zu fahren, der sollte nicht verpassen ihn zu einer Runde Miniramp einzuladen: seine brusthohen Caballerial Kickflips wirst die nie vergessen!


J. Hi Roland, wie geht’s dir?
R. Hey Joe, ja mir geht’s den Umständen entsprechend. Bin gerade dabei eine fiese Erkältung auszukurieren, die mein Mitbewohner angeschleppt hat. Aber ansonsten alles super.

J. Was treibst du momentan, da der Winter langsam über Berlin herein bricht?
R.Naja da ich im Moment noch am Hartz 4 hustln bin, habe ich auf jeden Fall reichlich Zeit durch die Stadt zu tingeln und mir das komplette  Kulturangebot rein zuziehen, was Berlin so zu bieten hat. Nebenbei natürlich noch Jobsuche und viel Zeit verbringe ich auch gerade mit einer tollen Frau die ich kennen gelernt habe. Ach ja und Sk8ttttnnn natürlich.

Drop to Kickflip	Feeble Bank
Ollie Up to Polejam FS Revert	Tail Drop

J. Halle skaten, oder lieber das Deck in der Ecke stehen lassen und warten bis es wieder wärmer wird?
R. Bei meinen hyperaktiven Zuckungen die täglich durch meinen Körper schießen, bleibt keine Zeit für Spinnenwebenbildung an meinem Rollbrett. Ich fahre eigentlich so lange draußen wie es geht und dann auch gern ma Skatehalle.

J. Wo gehen derzeit die besten Underground-Partys?
R. Auf jeden Fall im meinem Keller....Tonight: Cripple Bastards. Nee nee. Ja kein Plan, abgefuckt muss der Laden sein, gespickt mit feinsten Bratzelsound. Hauspartys sind auch immer super. Einfach klingeln und drin. Gerne auch ma in die Köpie oder ganz soft ins Berghain.


J. Welche Rolle spielt Musik in deinem Leben?
R. Am besten mit ihr aufwachen und einschlafen. Und zwischendurch auch.

J. Sind Drogen ein Thema für dich, oder lebst du enthaltsam?
R. Mal weniger mal mehr, mal mit Aktion und mal ganz leger. Wir werden ja alle langsam erwachsen.


J. Was ist deine größte Schwäche und was sind deine Stärken?
R. Im Bezug auf Skateboarding habe ich auf jeden Fall eine Ungeduld für Technotricks. Lieber schneller, höher und weiter. Das liegt mir! Und im Leben habe ich eine Schwäche dafür meine Schwächen einzugestehen. Und wenn ich eine Sache wirklich will, dann mach ich so lange bis ich mein Ziel erreicht habe.

J. Gibt es außer Skateboarding sonst noch weitere Hobbys?
R. Neben dem  üblichen Pony reiten, malen und lesen greife ich gerne mal zur Gitarre und spiele auch ab und an mal Schlagzeug.(Freunde wann bekommen wir endlich unseren Proberaum?). Zur Zeit fahre ich auch sehr viel Fahrrad natürlich Fixgear quer durch die City „und dann schön aufs Maul haun“. 


J. Wie würdest du die Skateboard-Szene in Berlin beschreiben?
R. Sehr groß. Viele interessante und sympathische Leute. Ich finde die Szene ist sehr offen und man findet schnell einen guten Zugang. 

J. Bist du Ur-Berliner oder zugezogen?
R. Ich bin vor knapp über einem Jahr aus Neubrandenburg hier nach Berlin gezogen. Also noch fresh.


J. Welchen Teil an Berlin magst du ganz besonders?
R. Wenn man die Augen offen hält, kann man fast jedem Teil von Berlin was abgewinnen, außer da wo die fucking Nazis sind. Ansonsten mag ich die Fuck-hain, X-Berg, Neuköln Area.


J. Was stört dich an der Stadt, was würdest du verändern?
R. Mich stört das sich Breitmachen der Investoren die den Kiez langsam aber sicher verkacken. Die Kultur-Struktur Zerstörung seitens der Stadt, man siehe Mellowpark. Hallo!Was geht??.Auf die Unzufriedenheit die den Leuten ins Gesicht geschrieben ist, braucht man ja auch nicht weiter eingehen.


J. Was wünschst du dir für die Zukunft?
R. Glückglückglück.

J. Wenn du jemanden grüßen möchtest, dann jetzt und hier!
R. Grüße gehen raus an meine Mom, Titus Berlin die mich jetzt schon so viele Jahre unterstützen, Camp Athletics, Timo mein Atzen, alle NB Homies, meine Skatehomies rund um den Rocks Skateshop brraaaa ihr seid geil,Phillip aka Kamarahand, Loretta mit der ich so eine gute Zeit habe, Sugga, Micha, Frank aka Catboy, Stänson, Matze, Reiko, Sandra... Peace and out...