Profile: Julian Thyssen

  • Boardmag
  • 05.02.2007


Interview Julian Thyssen


Haha der Julian... den kenne ich seit der Kiddie-Generation vom Karlsplatz Mitte der 90er. Inzwischen gehört er natürlich schon länger zu den "Großen" und ich freue mich immer sehr, wenn ich ihn mal wieder beim Skaten antreffe, was leider viel zu selten vorkommt. Zum Ersten ist er ein echt netter Kerl mit Sinn für Humor und Sarkasmus, aber auch Loyalität und die anderen wichtigen Dinge im Leben, zweitens ist er in meinen Augen einer der stylishsten Skater Freiburgs und packt immer wieder so "Ausnahmetricks" aus, die man nicht so oft zu Gesicht bekommt. Crooked Transfer übers Rail gepoppt und so Scherze eben. Außerdem ist er, obwohl er gerne Hip-Hop hört, absolut kein Pimp, sondern skatet immer in total verranzten Klamotten, was ihn sehr sympathisch macht. Ich glaube, dass er sich ziemlich in Sachen reinhängt, die ihn interessieren, nicht nur auf das Skaten bezogen, er hat ja auch andere Interessen. Bier trinken zum Beispiel :) Manchmal packt ihn ein wenig der Jähzorn, wenn ein Trick nicht klappen will, aber ich glaube das war früher schlimmer. Vor 5 oder 6 Jahren ist er am Konzerthaus mal von einem Taxi angefahren worden und als er da am Boden lag, zuckend und mit blutendem Schädel, haben wir das Schlimmste befürchtet. Irgendwie ist er aber zum Glück doch mit ein paar Prellungen und einer Gehirnerschütterung davongekommen. Zäher Bursche.

David Duijkers

 

 

Julian_Face_LQ

  (Julian Thyssen)

Joe: Wie war dein Tag?

Julian: Ich war skaten im Haus der Jugend, Freiburg – war fett! lacht

Joe: Was geht so zur Zeit im HJD Skateboard-technisch?

Julian: Im HDJ Innenhof steht das einzige gut fahrbare Curb in Freiburg. Es ist zwei Paletten hoch und hat ein großes Loch in der Mitte. Soviel zu den Freiburger Skatespots. Heute wurde hier ein Kids-Contest von Alberto Benitez veranstaltet, das war cool. Die Jungs sind Slalom gefahren und so… Einmal die Woche bin ich im HDJ skaten um Abwechslung vom Busbahnhof Spot zu bekommen.

Joe: Curb skaten also – ist das dein Lieblingsterrain?

Julian: Curb und Flat – alles wo man sich nicht so auf die Fresse legt ist mein Lieblingsterrain.

Joe: Gapmachine?

Julian: Nicht mehr so intensiv wie früher. Wenn es dann doch mal sein muss, natürlich schon.

Joe: Du rollst ja nicht erst seit gestern. Wie kam es überhaupt dazu?

Julian: Ich habe früher neben dem Busbahnhof Spot gewohnt und dort die Leute skaten gesehen. Da habe ich dann einfach auch irgendwann angefangen. Ich muss ca. 12 Jahre alt gewesen sein.

Joe: Das ist also 11 Jahre her. Hast du längere Pausen gemacht?

Julian: Ich habe nie bewusst Pause gemacht, aber ich bin mal ein Jahr lang nicht gefahren.

Joe: Wie steht es mit Verletzungen?

Julian: Nö, bisher nichts schlimmes. In London habe ich mir, glaube ich, mal das Handgelenk angebrochen. Ich konnte aber kein Englisch und habe die Ärzte nicht verstanden. So ist das dann im Sande verlaufen und die Schiene habe ich bald wieder abgemacht. Ich konnte alles bewegen, also alles cool. Ich bin sehr glücklich, dass noch alle meine Bänder heil sind!

Joe: Was machst du beruflich?

Julian: Ich mache seit 1,5 Jahren eine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker, nachdem ich die Schule abgebrochen habe. Ich komme viel herum und kann andere Städte skaten, was ich sehr genieße.


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(FS Smith am Güterbahnhof Freiburg)


Joe: Wo warst du schon so unterwegs?

Julian: Ich war in Barcelona, Mexiko, Kanada, Venezuela und in ganz Europa.

Joe: Welche Stadt hat dich im Bezug auf Skaten besonders beeindruckt?

Julian: Das war schon Barcelona! Das ist trotz allem nach wie vor die geilste Stadt zum skaten. Auch wenn jetzt alles kaputt gefahren ist und es überall Stress gibt. Der Flair ist unbeschreiblich: Einfach nur herum zu rollen, Bier zu trinken und verschiedene Spots zu skaten ist schon ziemlich geil!

Joe: Gibt es Leute aus der Freiburger Skateboardszene, die dir besonderes wichtig sind?

Julian: Ja, Moritz Mendel, Julian Wenz usw. Leider sind sie momentan in Australien unterwegs. Von den Jungs, mit denen ich früher schon viel gefahren bin, ist eigentlich nur noch Philipp Saga übrig – das wandelnde Skateboardlexikon. Auch wenn er nicht mehr so viel fährt, weiß er trotzdem immer über alles in der Szene Bescheid. Dann gibt es da noch Magnus von Ulm und Ehrbach, aber da weiß ja auch jeder was geht.

Joe: Interessierst du dich für die gängigen Skateboardmedien?

Julian: Videos kaufe ich mir keine mehr, da sie zu teuer geworden sind, aber ich schaue mir öfter welche im Internet an. Die Mags blättere ich am Bahnhofskiosk durch. Regelmäßig kaufe ich mir eigentlich nur die Thrasher. Es interessiert mich nach wie vor sehr, was gerade so abgeht.

Joe: Wer gefällt dir an deutschen Fahrer besonders gut?

Julian: Ja, Wilko ist natürlich der Styler, aber Willow und Mizurov gehen auch richtig ab.


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(Baustelle gestürmt: Sweeper to tail)


Joe: Welche Tricks liegen dir besonders?

Julian: Ich fahre gerne Switch und Nollie. Das ganze Flat-Geschnackel ist absolut mein Ding. Am Bahnhof zocke ich gerne S.K.A.T.E. mit den Leuten, die gerade da sind.

Joe: Wie steht es mit Transitions?

Julian: Geht gar nicht. Ich kann da drei Tricks oder so. Vielleicht lerne ich das mal im Alter, aber momentan läuft mir das nicht so rein.

Joe: Was interessiert dich abseits des Skateboardings?

Julian: Feiern, ich gehe sehr gerne feiern. Es ist wohl das, was ich abgesehen vom Skaten am häufigsten mache. Andere Hobbys habe ich nicht.

Joe: Wie steht es mit malen und so weiter?

Julian: Ich habe früher viel gesprüht. Das war in der Zeit als ich weniger Skateboard gefahren bin. Aus verschiedenen Gründen mache ich das momentan nicht mehr so viel. Ich bekomme auch nicht mehr so richtig mit, was hier in Freiburg so läuft in dieser Richtung. Ich habe gerade wieder mehr das Skaten für mich entdeckt. Früher war Sprühen aber sehr wichtig für mich – neben Skaten das Wichtigste in meinen jungen Jahren. Lacht Aber wenn man illegal sprüht, bekommt man irgendwann Komplikationen.

Joe: Kam es mal für dich in Frage legal zu sprühen?

Julian: Nö, das ist schwul! Da fehlt mir einfach was. Das ist wie mit Pads zu skaten.

Joe: Wie verträgt sich skaten und feiern?

Julian: Das kommt ganz drauf an. Wenn ich mir etwas vorgenommen habe und am Abend zuvor feiern war, dann klappt es meistens nicht. Manchmal wache ich total fertig auf und gehe einfach ohne Plan rollern und dann läuft es oft besser als ich gedacht hätte – ich freue mich dann schon über kleine Sachen.

Joe: Gehen noch Grüße raus?

Julian: Ja, auf jeden Fall an Yannick, Mendel und all die Leute, die momentan nicht in Freiburg sind. Ich grüße noch Jerry Reinhard und all die anderen, die mich mittlerweile am Busbahnhof im Stich gelassen haben. lacht



Sequenzen
(zum vergrößern, klicken):


(Nollieflip Wheelie am BBH. Alle Seqeunezen entstanden an einem Abend.)


thumb_Julian_Thyssen_5-0_Ki
(5-0 Kickflip out!)
 
(Crooks pop over)


 


 

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