Portfolio - Christoph Maderer

  • Boardmag
  • 27.10.2009

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Einmal bitte kurz Vorstellen. Name, Alter usw.

 

Also ich heiße Christoph bin 35 und ich wohne in Nürnberg.

 

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   Danny Sommerfeld-Nollie

 

Wie bist du zur Fotografie gekommen? Du hast ja nicht den klassischen Weg der Fotografenlehre oder des Studiums eingeschlagen.

 

Den ersten Kontakt mit Fotografie hatte ich vor ca. 15 Jahren im Rahmen eines Praktikums bei einem Werbefotografen. Die erste Fotoausrüstung habe ich mir aber erst sehr viele Jahre später zugelegt Als mein aktives skaten etwas weniger wurde habe ich angefangen meine Kumpels dabei zu fotografieren. Da mich die ganze Thematik aber auch in anderen Bereichen interessierte, fing ich an bei verschiedenen Fotografen, zumeist bei Mode-shootings als Assitent zu arbeiten. Das war außerdem auch ein guter Nebenverdienst.

 

 

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Ab welchem Punkt hast du dir überlegt davon zu leben?

 

Nach und nach bekam ich dann immer mehr eigene Jobs vermittelt, habe für ein Stadtmagzin regelmäßig Sachen gemacht, Events fotografiert. Als ich schließlich der „Hausfotograf“ von Boards and More und dem Monster Skateboard Mag wurde war die Sache für mich klar.

 

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Patrick Bö

s-Nollie Heelflip

 

Kannst du dir vorstellen den Beruf als Fotograf bis zur Rente durch zuziehen? Natürlich nicht zwingend im Sportbereich, aber du machst ja auch z.B. ganz schicke people Aufnahmen. Oder reizt es dich noch mal umzusatteln?

 

Also ich hoffe ich kann diesen Beruf bis zur Rente machen, es ist ja auch mein Traumberuf.

Es ist natürlich nicht immer einfach als selbstständiger Fotograf, aber das ist es als Grafiker, Journalist etc ja auch nicht unbedingt. Es gibt ups and downs, Jobs kommen und gehen, man darf eben nicht auf der faulen Haut liegen und sollte sich immer weiterentwickeln in dem was man tut.

 

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Was für Fotos machst du lieber? Die Kommerzielen Sachen für Auftraggeber bei denen es gewisse Grenzen gibt, oder die Sachen bei denen du deine Versionen verwirklichen kannst?

 

Klar  bevorzuge ich Sachen bei denen ich mir selbst Alles überlege und freie Hand habe.

Bei kommerziellen Sachen ist es jedoch manchmal von Vorteil, wenn der Kunde genau weiß was er will, anstatt zu sagen  „mach mal“ und es sich danach doch ganz anders vorgestellt hat.

Dabei ist es natürlich schon wichtig abzuklären was mit den vorhandenen Mitteln möglich ist und was nicht.

 

 

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Stephan Günther- heelflip

 

Kannst du behaupten dass der Job als Fotograf leicht verdientes Geld im Gegensatz zu einem Bauarbeiter ist?

 

Naja ich fühle mich sehr oft wie einer. Ein großer Teil meiner Tätigkeit ist schon körperliche Arbeit, ob man es glaubt oder nicht. Mein Fotoeqipment, nur wenn ich Skatefotos machen gehe, hat schon ein Gewicht von ca. 40 Kilo wenn man dass den ganzen Tag z.B. durch Barcelona zu Fuß hinter Skatern, die nur mit Board unterwegs sind, herschleppen muss dann kann man sich ja vorstellen wie man sich am Abend fühlt, kaputter ist ein Bauarbeiter denke ich auch nicht und mehr Geld hat man damit auch nicht verdient.

Wenn man natürlich das Glück hat große Shootings für große Firmen, mit Hilfe von mehreren Assitenten, zu schießen, dann schaut es mit der Entlohnung und der Schlepperei schon anders aus.

 

 

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Maritzius

 

Erzähl den Lesern doch mal bitte ein wenig zu deinem Equipment.

 

Nach 5 Jahren hauptberuflicher Fotografie kommt schon eine Menge zusammen, vor allem wenn man in verschiedensten Bereichen arbeitet und dafür auch dementsprechendes Equipment braucht. Digital arbeite ich mit einer Nikon D3 und 8 Objektiven zwischen 14 mm und 200 mm, Analog mit einer Hasselblad Mittelformatkamera und 3 Objektiven zwischen 30 und 150 mm, mit Ihr mache ich größtenteils Skateboard Still-Fotos.

Gerade bin ich auch am herumexperimentieren mit meiner neu erstandenen Großformatkamera. Der größte Anteil des Equipment steckt aber im Studio.

Blitz-Generatoren, Blitzlampen, Schirme, Softboxen, Stative, Hintergründe etc.,.

Leider ist der Photostuff auch nicht ganz billig, das erklärt wahrscheinlich auch, um noch mal auf die letzte Frage zurückzukommen, warum ein Fotograf, vorausgesetzt er hat einen Job, mehr verdient als ein Bauarbeiter, denn der braucht all das nicht zu investieren um arbeiten zu können.

 

 

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Der Mann hinter vielen einzigartigen Fotos- Christoph Maderer
 

Wie sollte deine Lieblingssession aussehen? Mehrere Skater oder lieber nur einer? Erfahrene Pro’s die zwar harte Tricks ballern aber auch gewisse Ansprüche an Sport und Fotografen haben vs. Rookies welche nicht so derbe Banger machen, sich dafür aber für alles viel leichter motivieren lassen.

 

Ich bin da nicht festgelegt, alles hat seine Vor- und Nachteile. Der Vorteil einer großen Gruppe ist das sich die Leute gegenseitig pushen, es passieren mehr Tricks. Aber man fliegt auch leicht raus oder bleibt an Spots zu lange hängen. Das mit der Motivation ist total unterschiedlich, es gibt „Pros“ die sehr motiviert sind und welche die sehr unmotiviert sind, genauso ist es aber auch mit Rookies. Leider wissen viele Rookies es nicht mehr sehr zu schätzen, wenn man ein Foto von Ihnen machen will, dass auch in einem Mag wie MSM oder Place etc. gedruckt wird. Zu meiner aktiven Zeit Mitte der 90 er hatte man es schon deutlich schwerer einen Skatefotograf zu Gesicht zu bekommen und war auch dementsprechend gestoked und motiviert wenn man mal die Möglichkeit hatte was zu machen.

 

 

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   L.A.

 

So, gleich haben wir es hinter uns. Vorletzte Frage. Wie wichtig ist es für dich, dass ein Skateboardfotograf selber auf dem Brett unterwegs ist ?

 

Ich denke es ist fast unmöglich gute Skatefotos zu machen, wenn man generell keine Ahnung vom Sport hat. Es gibt ja doch für jeden Trick einen bestimmten Moment um Ihn zu fotografieren und diesen muss man zumindest kennen. Ein „Sekrechtstarter“ ohne Anfahrt und Landung will sicher keiner in einem guten Skatemag sehen !

Außerdem macht es sicher einen Unterschied, wenn man noch selbst Bock auf skaten hat, noch gestoked von guten Tricks ist die man fotografiert und auch eine Runde S.K.A.T.E. mitspielen kann.

 

 

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  Erik Gross-nollie flip

 

Was für Spots bevorzugst du zum Fotografieren und was zum Skaten?

 

 Naja der Level ist doch sehr hoch in Skatemags und daher sind zum fotografieren harte Spots, wie viele Stufen und lange Rails, lukrativer. Man kann aber auch sicher gute Fotos mit einfacheren Trick schießen, wenn es der Hintergrund hergibt, es ein stylisher Trick und Fahrer ist.

Um selbst eine gute Session zu haben kommt es mir weniger auf den Spot an, als vielmehr auf die Leute mit denen ich am skaten bin.

 

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  Kite cesar-atomic spray

 

Mehr Infos und Fotos von Christoph gibt’s zu sehen unter

www.christophmaderer.com