Joe Beckert - Interfolio

  • Boardmag
  • 11.10.2012

 

Zu Joe ein kurzes Intro zu schreiben ist ein Ding der Unmöglichkeit. Er hat Freiburg nicht nur durch sein Engagement für die Boardstein(RIP) auf die Skateboardkarte in Deutschland gebracht und die Szene hier über Jahre gepusht. Sei es auf Boardmag.com, in allen Skatemags in Deutschland/Europa oder durch eigens produzierte Videos wie "Flick Flock". Er hat den Umzug in die Skatemetropolen HH und B erfolgreich gemeistert und geht neben einer geregelten Arbeit und einem Studium, noch immer mit motivierten Skateboardern auf die Straßen und schießt was das Zeug hält -mit Veröffentlichungsgarantie. Sogar selbst skaten ist auch bei Joe immer noch drinnen und so solls sein. Joe hat viel erlebt und lässt uns hier ungeschminkt an seinen Erfahrungen teilhaben. Enjoy this!
 
 
 
 
 
Christoph Reinhard. Pole Jam Tailgrab.
 
 
 
Hey Joe, du fotografierst ja nicht grade seit gestern. Wie, Wann und Warum brach das Paparazzi Gen in dir aus?

Lust zu photographieren hatte ich schon recht früh – ich glaube mit 11 Jahren habe ich mir meine erste Kamera gewünscht. Und so bin ich dann mit meiner Pentax samt Stativ durch die Natur gezogen, um Landschaften und Details zu photographieren. Mit 17 habe ich die Photoausrüstung von meinem Opa geerbt: eine Canon T70 mit diversen Objektiven, Blitz und einem Diaprojektor mit zwei Linsen. Damit hielt ich erste Diavorträge. Das war großartig.  

Für die jüngeren Menschen heute kaum noch nachvollziehbar, aber du hast komplett analog angefangen, sogar inklusive Sequenzen. Warum bist du umgestiegen und wie sieht´s heute aus, welches Equipment benutzt du?

Richtig! Ich habe viele Jahre ausschließlich analog photographiert. 2003 habe ich angefangen Skateboarden und Snowboarden zu photographieren. Mein erstes Photo, welches in einem Magazin gedruckt wurde, war Steve Caballero mit einem FS Boardslide beim Mastership. Sequenzen waren natürlich eine teure Angelegenheit, besonders wenn man die top Filme nutzen wollte. Da sind schon mal 300€ pro Monat drauf gegangen. Zwei Jahre später besorgte ich mir eine Canon D1 Mark II und entdeckte damit die Vorzüge der digitalen Photographie. Ein paar Jahre habe ich zunächst parallel mit beiden Systemen gearbeitet, heute fast ausschließlich digital.
 
 
 
 
 
Limbo. Fs Boardslide.
 
 
 
 
 
Marcel Kühnemund. Sw Bs Heelflip.
 
 
 
 
Mack McKelton. Fs Noseblunt.
 
 
 
 
 
 
 
Willy Wagner. Ollie.
 
 
 
 
Yannick Schall. Fs Tailslide.
 
 
 
Du bist ja in kürzester Zeit vom rasenden Boardmag Reporter der ersten Stunde zum europaweit aktiven Skateboardphotographen der in sämtlichen Mags vertreten ist, gewachsen. Zufall oder Masterplan?

Das war eine ganz natürliche und logische Entwicklung. Ich habe nun mal viel Spaß daran Skateboarding zu dokumentieren. Wenn es überhaupt einen Plan gab, dann einfach den meine Leidenschaft auszuleben. Heute bin ich mit anderen Aufgaben beschäftigt, mein Leben ist durchgetimed, so dass ich mir wirklich Zeitfenster für Skateboardphotographie  einplanen muss. Diese Zeit versuche ich dann so sinnvoll wie möglich zu nutzen und produktiv zu sein. Ich liebe diese Balance und die Abwechslung. Hierbei finde ich  Inspiration und Energie.  

Sei es in Mags wie auf Boardmag, du bist immer noch an vorderster Front. Was ändert(e) sich in den Jahren, steigt die Motivation oder gibt es auch anstrengende Phasen für dich?

Skateboardphotographie ist nicht anstrengend für mich. Meine Motivation würde sinken, wenn ich merken würde, dass die Beteiligten sich nicht eben so viel Mühe geben, wie ich das tue. Das ist bislang aber nicht vorgekommen. Die Leute, mit denen ich shooten gehe sind top motiviert, da sie wissen, dass die Photos veröffentlicht werden, wenn die Tricks gut sind.   

Du hast ja wirklich mit den ganzen Europäischen Größen schon mal ein Foto geschossen. Aber mit welchen Leuten arbeitest du am liebsten? Freunde, Pros,...?!

Da mache ich keinen Unterschied. Jeder Skater kann der beste Skater sein, um mit ihm an diesem Tag, an diesem Spot ein Photo zu schießen. Besonders mag ich es, wenn die Leute in einem Shooting über sich hinaus wachsen. Wenn sie sich und mich mit Tricks oder Spots überraschen und Dinge tun, die sie sich selbst nicht zugetraut hätten. Das sind die Momente in denen sie ihre persönlichen Grenzen verschieben. Das sind die wirklich magischen Momente. Solche Erlebnisse hatte ich schon mit mehreren Leuten, aber spontan fallen mir da Wilko Grüning, Thomas Langenhuizen, Thomas Tschopp, Michi von Fintel, Pascal Reif, Andrew Brophy, Allan Mesquita, TNT, Ryan Sheckler, Renton Millar, Mack McKelton, Yannick Schall, Willy Wagner, Tom Penny, Curren Caples, Dylan Rieder und Dominik Dietrich ein. Zu jedem gibt es eine Geschichte, aber das würde diesen Rahmen sprengen.
 
 
 
 
 
Willow. Nollie Heelflip.
 
 
 
 
Elias Assmuth. Step off Drop.
 
 
 
 
 
Cover MSM. Daniel Cardone.
 
 
 
 
Joe. Fs Slasher.
 
 
 
 
Joe Portrait.
 
 
 
 
 
Ich denke du hast in deiner langjährigen Karriere schon einige Höhen und Tiefen erlebt. Ich denke da auf der einen Seite an das Monster Cover mit Daniel Cardone und auf der anderen Seite, an Lem, Adidas und eine Doppelseite Werbung. Wie sind deine Erfahrungen mit dem Bizz und Magazin Making. Kannst und willst du dazu was sagen oder einen kleinen Schwank erzählen?

Ich würde nie für mich in Anspruch nehmen in der Skateboardphotographie Karriere gemacht zu haben. Da gibt es andere Persönlichkeiten, bei denen das eher zutrifft. Ich für meinen Teil gehe in meiner Freizeit einfach gerne skaten und photographieren. Das ist alles.
Das Monster Cover war eine tolle Sache. Zumal damals, 2005, seit vielen Jahren kein anderer Photograph als Helge selbst das Cover der Monster bekommen hatte. In dieser Zeit veranstaltete Quiksilver jeden Sommer eine Bowlriders Tour durch Europa und lud dazu neben den besten Bowlrider der Welt auch einige ausgewählte Photographen ein. Ruedi Matter stellte das Line Up zusammen. Er kannte mich und meine Arbeit von den ESCs in Basel und gab mir ein Ticket zu diesem 10 Tage Trip, wofür ich ihm heute noch sehr dankbar bin, denn ich habe dort einige unvergessliche Erfahrungen gemacht. Mit auf Tour waren Omar Hassan, TNT, Alex Chalmers, Dylan Rieder, Tony Miorana, Allan Mesquita, Brian Patch, Daniel Cardone, Bryce Kanights, Helge Tscharn und viele mehr. Wir sind in zwei Bussen von Basel nach Brixlegg, Bologna und schließlich nach Marseille gefahren. Auch Carsten Bauer, damals Chefredakteur der Monster, war dabei und ihm habe ich nach dem Trip einige Photos geschickt. Er und Helge haben sich schließlich entschieden mein Photo von Daniel Cardones Wallride an einer Fullpipe aufs Cover zu nehmen. Einige Monate später kam Helge beim ESC noch mal auf mich zu und hat sich für das Photo bedankt, eine großartige Geste. Helge hat unglaublich viel für die deutschen Skateboarder getan, das ist schon der Wahnsinn!

Die Adidas Ad war eine seltsame Angelegenheit. Adidas hatte eine Sequenz, die ich von Lem geschossen hatte, für eine Ad benutzt, ohne sich vorher mit mir darüber abzustimmen, über die Bedingungen zu sprechen oder die Photo Credits zu erwähnen. Im Grunde genommen bin ich bestohlen worden. Keiner lässt sich gerne bestehlen. Die Photos hatte ich ihnen lediglich zu Vermittlungszwecken für eine Silver Ad geschickt, worüber ich mich auch sehr gefreut hätte. Dieses Versprechen haben sie aber nicht eingehalten, sondern statt dessen die Photos für ihre eigene Ad benutzt. Vermutlich war es ein interner Abstimmungsfehler bei Adidas. Einer Adidas Ad hätte ich aus persönlichen Gründen nicht zugestimmt. Wir haben uns dann doch noch geeinigt, einige Jahre später ausgesprochen und mittlerweile ist Gras über die Sache gewachsen. Aus heutiger Sicht denke ich, dass hier Fehler auf beiden Seiten gemacht wurden und unnötig Porzellan zerbrochen wurde. Aber die Sache ist erledigt, vom Tisch und aus Fehlern lernt man.    

    
Im Grunde genommen warst du ja auch im legendären Boardstein Mag ein tragender Pfeiler und hast Freiburg auf die Deutschland Karte gebracht. Vermisst du es?

Jeder, der ein Herz für Skateboarding hat, bedauert es, wenn ein Print Mag seinen Exodus verkünden muss, weil von Seiten der Industrie nicht genügend Anzeigen geschaltet werden. Bei der Boardstein ist das besonders schade, da sie die deutsche Mag-Landschaft um wichtige Aspekte bereichert hat. Arne und sein Team hat Leute in der Szene angesprochen, die sich in keinem anderen Mag wiederfinden. Das konnten die bestehenden Mags auch nach dem Wegfall der Boardstein nicht covern. Die Boadstein war einzigartig, authentisch und tief in der Szene verwurzelt. Viele Skateboader, die wir heute aus anderen Mags und von großen Contest kennen, hatten ihr erstes Photo in der Boardstein. Arne war immer neugierig und auf der Suche nach Menschen die Skateboarding um einen weiteren, persönlichen Aspekt ergänzen und das rechne ich ihm bis heute hoch an. Viele Skateboarder außerhalb der Metropolen haben davon profitiert.  
Anfang und Mitte der 2000er Jahre gab es in Freiburg eine starke Skateboard-Szene, die aus erfahrenen Fahrern und immer neuen Talenten bestand. Dass dies im Rest von Deutschland nicht unbemerkt bleiben konnte, war logisch. Ich hatte zu dieser Zeit das Glück am richtigen Ort zu sein und diese Entwicklung durch meine Photographie zu begleiten und in die Mags zu bringen. Die Boardstein war eines der Mags, welches schon früh an uns geglaubt hat. Da haben beide Seite profitiert.
 
 
 
 
 
Kiss
 
 
 
 
 
Iggi Pop
 
 
 
 
 
Eiscafe in Moliets
 
 
 
In einem Zug mit deinem Namen fallen mir direkt die zwei Langenhuizen-Brüder und ein Wilko Grüning ein. Man könnte sagen ihr hattet zusammen sehr erfolgreiche Jahre; wie blickst du darauf zurück, würdest du heute etwas anders machen?

Die beiden Langenhuizen Brüder Thomas und Martin waren zu dieser Zeit richtig „on fire“. Wir hatten coole Touren und Trips zusammen. Da würde ich auch nichts anders machen und für die gute Zeit bin ich dankbar. Beide haben Skateboarding in Freiburg enorm gepusht. Bis heute sind viele ihrer Tricks aus dieser Zeit unerreicht. Sie hatten Potential zu den besten deutschen Skateboardern zu gehören, aber um auch als solche wahrgenommen zu werden fehlte ihnen wohl eine Portion Drive, Mut und Ehrgeiz. Jedes Wochenende zu reisen, auf Contests zu fahren und eng mit Sponsoren zusammen zu arbeiten ist eben nicht Jedermanns Sache. Ihnen ging es vor allem um den Spaß an Skateboarding und die gute Session mit Freunden. Das muss man respektieren. Ihr Skateboarding hat ihnen viele Türen geöffnet, aber sie hatten nicht wirklich Lust all diese Chancen zu nutzen. Heute sehe ich Skateboarder, die mit weit weniger Talent, mehr erreichen, weil sie gut vernetzt sind. Oft hängt der Erfolg eben nicht allein vom Produkt, sondern im wesentlichen vom Marketing ab. Wilko Grüning hat seinen Weg gemacht. Ich weiss noch wie er 2001 mit einem Sponsor Me Tape in unseren Skateshop kam und für offene Münder gesorgt hat. Switch Flip 7er und Ollie 12er von einem augenscheinlich zehnjährigen Kid war damals auf lokaler Ebene eine echte Sensation. In den folgenden Jahren sind wir oft zusammen auf Mission gewesen, um für Wilkos Interviews und Video Parts Footage zu sammeln. Er musste  einige heftige Schicksalsschläge hinnehmen, bevor er nach Köln zog. Wilko hat ein unglaubliches Skateboard-Talent in die Wiege gelegt bekommen und das war es auch, was ihm immer wieder geholfen hat sich selbst aus dem Dreck zu ziehen und wieder zu motivieren. Er ist ein fleißiger „Arbeiter“, der mit nahezu selbstzerstörerischem Ehrgeiz an seinen Tricks feilt, bis sie 100% perfekt sind. Nicht immer kann er den enormen Ansprüchen, die er an sich stellt, entsprechen und dann hat er eine schwere Zeit. Aber im Laufe der Jahre hat Wilko auch damit umzugehen gelernt. Er ist lockerer und, ich glaube, ein Spur glücklicher geworden und das gönne ich ihm sehr. Ich bin auf seinen neuen Video Part gespannt, denn er ist immer noch einer meiner absoluten Lieblingsskater.


Jeder Fotograf braucht sein "Model". Mit welchem Rollbrettbruder hast du für deine Fotografie am meisten gelernt?

Da würde ich keine spezielle Person hervorheben. Ich hatte ja das Glück früh mit vielen guten Skateboardern zu shooten und aus jeder Session habe ich etwas gelernt. Natürlich habe ich auch die Chancen genutzt um mich mit anderen Photographen auszutauschen und von ihnen inspirieren zu lassen.  

    
Muss ein Skateboardphotograph skaten können oder geht´s auch ohne?

Ich denke, dass ein gewisses Verständnis für das was vor der Kamera passiert für jeden Photographen wichtig ist. Das ist beim Skateboarden das Gleiche wie bei Mode-Architektur- oder Kunst-Photographie. Ich selbst habe 1989 angefangen zu skaten und wenige Jahre später die ersten Photos gemacht. Allerdings habe ich beides erst vor rund 10 Jahren kombiniert. Heute ziehe ich Inspiration aus beidem.  
 
 
 
 
 
Kenny Hopf. Fs Nollie.
 
 
 
 
 
Philipp Schuster. Fs Boardslide to Fakie.
 
 
 
 
 
Roland Hirsch. Fs Ollie.
 
 
 
 
 
Roland Hirsch. Bs Flip.
 
 
 
Picke mal 4 Bilder heraus mit denen du auch heute noch viel verbindest. Sag uns warum?!

Wilko Grüning: FS Flip, Bad Säckingen. Das war eine Session ganz in der Nähe von Wilkos ursprünglichem Zuhause. Das komplette Team Titus war dabei. Wilko hat sich unglaublich ins Zeug gelegt und diesen perfekten FS Flip über das Double Kinked Rail abgeliefert. Es ist einer der besten Photos, die ich von ihm geschossen habe. Das Photo hat dann seinen Weg in die Place gefunden: Issue No. 1.
 
 
 
Wilko. Fs Flip.


Michi von Fintel: 50-50, Hamburg. Eines meiner Projekte in Hamburg war das Playboard-Interview mit Michi. Das Rail an der Rollschuhbahn wurde bislang noch nie gegrindet und Michi hat ein paar heftige Slams auf rauem Asphalt einstecken müssen. Schlussendlich hat er den Trick aber mit einer Lockerheit gemacht, als wäre es ein 50-50 an einer Skatepark-Curb. Richie und Pat Lindenberger waren auch dabei, sowie einige Homies. Die Crowd ist danach total ausgeflippt. Michi ist einfach ein Hero in Hamburg.
 
 
 
 
MvF. 50/50.



Terje Haakonsen: FS Air, Davos. Das war ein Tag wie man ihn nur selten erlebt. Neuschnee, super Wetter und früh morgens am Jakobshorn ein paar Lines in den frischen Powder ziehen. Nachmittags trafen wir uns dann beim Pipe Contest und Terje gewann die Highest Air Competition. Der Mann hat einfach ein unübertroffenes Gefühl für Transition und eine Boardcontrol, die nicht von dieser Welt ist.

 

 
Terje. Fs Air.



Andrew Brophy: BS 180°, Bratislava. Im Auftrag der MSM war ich im Sommer 2007 mit den DVS Jungs unterwegs. Ein bunt zusammen gewürfelter Haufen aus deutschen Flow Fahrern und Teilen des International Teams. Wir starteten in Freiburg/Basel und beendeten die Tour in Wien. Von dort aus machten wir einen Tagestrip nach Bratislava/Slowakei und an diesem Denkmal auf einem Berg mitten in der Stadt warf sich Andrew vom obersten Block in die Tiefe. Es stürmte dort oben so heftig, dass er des öfteren sein Board in der Luft verlor, doch schließlich schaffte er in einer windstillen Sekunde den Trick und der Tag war gerettet. Das Photo wurde später Teil seines Interviews im australischen Magazin „The Skateboarder´s Journal“.

 

 
Andrew Brophy. Bs 180.
 
 
 
 
 
Paul Weisser. Alleyoop Wallride.
 
 
 
 
 
Martin Langenhuizen. Fs Bluntslide.
 
 
 
 
 
Thomas Langenhuizen. Bs Smithgrind.
 
 
 
 
 
Pontus Alv. Bs Overcrooked.
 
 
 
 
 
Richi Löffler. Fs Flip.
 
 
 
Was schießt du eigentlich neben der Skateboardfotografie?

Ich mache gerne Photos von Musikern. Musik war immer schon ein wichtiger Teil in meinem Leben. Früher habe ich in Bands gespielt, CDs aufgenommen und bin auf Tour gewesen. Die Faszination für großartige Künstler war schon immer da und ganz besonders wenn man sie live in Action vor die Linse bekommt. Kiss, Rage Against The Machine, Henry Rollins, Iggy Pop... gute Erinnerungen. Hin und wieder photographiere ich auch mal andere Dinge, aber mein Fokus liegt in den letzten Jahren ganz klar auf Skateboarding!

Als alter Profi hast du bestimmt einen guten Tipp für Nachwuchsfotografen die Skateboarding in seiner schönsten Form festhalten wollen?

Da gibt es kein Geheimrezept und keinen Masterplan. Man lernt indem man es tut. Sicher gibt es einige elementare Faktoren, die ein Photo zu etwas besonderem machen. Ich denke da in erster Linie an den Spot, den Fahrer und seine Persönlichkeit und Leidenschaft, die er in den Trick legt. Auch der Moment ist entscheidend. Man muss immer die Augen nach neuen Spots offen halten. In jeder Stadt gibt es noch Spots, die keiner bislang geskatet ist. Manchmal wirkt ein Spot auf den ersten Blick trivial oder eindimensional, aber wenn man dann einen Blick durch die Kamera wirft und etwas Fantasie mitbringt, dann entdeckt man ungeahnte Möglichkeiten. Nicht immer sind meine Ideen umsetzbar, aber meist findet sich dann doch ein Skateboarder, der die Motivation und die Skills mitbringt etwas zu probieren. Gute Photos entstehen entweder mit sorgfältiger Planung oder spontan in der Session.   

Sag mal, berufsbedingt musst du ja fast iPhone Fotos schießen und Instagrammen. Fluch oder Segen für alle Fotografen oder wie stehst du dazu?!

Mit dem iPhone kann man unglaubliche Resultate erzielen, da bin ich immer wieder überrascht. Allerdings vertraue ich bei Skateboardphotos doch meistens auf mein Canon Equipment. Oder kennst Du einen Funk Transmitter fürs iPhone, mit dem ich drei entfesselte Blitze ansteuern kann? Generell denke ich all das ein Teil der Entwicklung. Die Zeiten ändern sich und das bringt auch viel Gutes mit sich. Wir alle haben es in der Hand. Wir können die Zukunft gestalten und die Welt ändern - jeden Tag.
 
 
So, Ende Gelände, jetzt hast Du die Chance dich mal zu bedanken und zu grüßen. Danke für das sehr interessante Interview Joe!

Alle Namen hier aufzulisten wäre too much, aber besonders will ich mich bei meiner Familie und den engen Freunden bedanken. Ich weiss, dass ich mit meiner Photoleidenschaft Beziehungen strapaziert habe. Vielen Dank für Euer Verständnis.
Dank geht raus an alle Skateboarder und Snowboarder, die mir ihr Vertrauen schenken ihre Tricks perfekt aussehen zu lassen. Ich habe wirklich viel Glück bisher in meinem Leben gehabt und bin mit Talent reich beschenkt worden. Ich nehme das nicht für selbstverständlich. Ich weiß es zu schätzen. Ich habe gelernt, dass mit der richtigen Mischung aus Talent, Fleiß und einer Portion Glück vieles möglich ist. Die interessantesten Menschen, die ich kennen gelernt habe, waren die, die stets neugierig und offen für Neues sind. Es ist gut den Status quo immer wieder in Frage zu stellen und sich nicht damit zufrieden zu geben was ist.  Verbesserung  und Veränderung sind zwei Dinge, die Hand in Hand gehen. Man muss einfach nur rausgehen und den Tag nutzen. Wir haben es selbst in der Hand.
 
 
 
 
 
Thomas Tschopp. Fs Bertslide.
 
 
 

 

Noch mehr Joe gibts hier:

https://www.joebeckert.com/

 

 

 

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