Interview: Daniel Spiegel

  • Boardmag
  • 29.12.2006

   
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Für eine Bewerbung bei Boardmag reicht das Bild auf jeden Fall.

 
Also...

Daniel skatet mit einer vielseitigen und technischer Raffinesse, wie sie selten in Österreich zu sehen ist und das macht ihn zu einem sehr außergewöhnlichen Skater, nicht nur für österreichische Verhältnisse. Man darf ihn ruhig noch als Newcomer „schimpfen“, denn die österreichische Medien und Sponsorenwelt hatte bis vor wenigen Monaten noch nicht viel für Daniel übrig, aber langsam wird’s schon und man kann mittlerweile sehr feine Fotos von Spiegel im Yeyo, sowie im Last Try bewundern, die sein Skatebuddie Phillip Schuster von ihm geschossen hat. Mit Sponsoren in Österreich ist es generell schwer, da nicht allzu viel Geld vorhanden ist, wie etwa in Deutschland oder in den Staaten. Auf die Frage was bei ihm jetzt Sponsortechnisch weiter gegangen ist, meinte Daniel: “Sponsoren... naja mit Vans hab ich super Glück, die Schuhe sind einfach super und ich bin einfach nur froh, dass ich diese Chance bekommen habe (Vielen Dank an Oli und die Bande). Mit Sponsoren in Österreich ist es ja generell schwer, Vertriebe haben kaum Kohle für Sponsoring und so haben junge Leute kaum Chancen auf freien Stuff - schade eigentlich."

Jedenfalls hat sich Daniel mittels guten Contestergebnissen, fettesten Videoparts und Coverage Sponsoren wie eben Vans, Platinum SB, Eastpak und den Rock n' Roll Shop in Wien richtig erarbeitet. Keiner nimmt ihm das übel oder ist ihm neidisch, Daniel hatte sich das alles schon längst verdient. Im Rock n' Roll Team ist Daniel auch noch nicht lange, denn er war bis heuer ein treuer IZE Shop Teamfahrer. „Der IZE Skateshop ist leider zu Grunde gegangen - das war sowas wie `ne Familie mit Rückhalt, aber damit ist leider Schluss."

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Crooks, K, K-Grind oder einfach Backside Crooked Grind, nennt ihn wie ihr wollt, hart bleibt er an einem Handrail trotzdem. 


Die Anfänge...

Daniel hatte, wie viel Kids vor und nach ihm, durch Schulfreunde begonnen. „Hab' mein erstes Board bekommen und meine Mutter meinte, in zwei Wochen läge das wieder im Müll. Ist jetzt 6,5 Jahre her...“ Gott sei Dank ist dem mit dem Müll nicht so und Daniel rippt mittlerweile die Hölle und das nach sehr „kurzer“ Zeit am Board. So wie das bei vielen anderen so ist, ist Daniel auch der Einzige, der aus seiner alten Crew mit der er angefangen hat, noch übrig ist. „Von der alten Crew ist keiner mehr dabei. Aber das macht nichts, hab' ja jetzt meine neuen Freunde zum skaten und das ist auch besser so." 

daniel_spiegel04klein Parkfooty! Ganz ruhig bleiben, Daniel kann Blunt Shove-it off auch am 20er Rail, aber es war halt grad keins da.

 
Inspiration...

Zu Thema Inspiration meinte Daniel Folgendes: „Inspirieren lass' ich mich eben von meinen Freunden und Leuten, die man so trifft (auf Contests oder so). Videos schaue ich auch voll gerne. Na ja, da merkt man halt eigentlich erst, was alles möglich ist. Sachen die man einfach für unmöglich gehalten hat. Ich denke aber, dass die Inspirationsfrage schon ziemlich ausgelutscht ist." (lacht)

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Kickflip BS Tailslide. Lassen wir es ein bisschen auf uns wirken.

 

Skaten mit Phillip Schuster...

"Ich hoffe zutiefst, dass man in heutigen Tagen nicht viel über Phillip Schuster sagen muss, denn wenn man von Phillip noch nichts gehört hat, ist man entweder total isoliert von der Skateboardszene oder einfach nur ignorant." Daniel skatet viel mit Phillip Schuster und ist ein sehr enger Freund von ihm, da blieb mir die Frage, wie das so ist, mit  jemanden wie Phillip skaten zu gehen, nicht verwehrt. „Einer von den Leuten, mit denen ich fast jeden Tag am skaten bin, ist der Philipp - einfach Motivation pur. Na ja, teilweise auch deprimierend. Wir kennen alle das Gefühl, wenn man einen Trick gleich lang' wie ein anderer probiert und der steht den dann easy nach kurzer Zeit und du packst es dann nicht. Das beschreibt den Philipp am besten, aber ich glaube ohne ihn wäre ich nicht die Person, die ich bin." Im Jahre 2005 hatten Daniel und Phillip zusammen mit Patrick Horvart ein Video gemacht,  dass seinesgleichen sucht, in der österreichischen Szene. „Wir haben auch gemeinsam ein Video gemacht: Bummer Brööd. Finde Produktionen aus heimischem Gefilde am besten. Man kennt die Leute und ist dann gleich umso mehr von deren Leistung beeindruckt - da weiß man was man hat!" Recht hat er. Von "Bummer Brööd" könnt ihr übrigens weiter unten einen Link zur Version auf You Tube finden - nettes Ding.

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Kickflip to fakie. Der Junge kann auch Rampe fahren. 

 

Ausbildung, Zukunft etc...

Daniel beendete im Juni 2005 die AHS und bestand die Prüfungen zur Matura (Abitur) erfolgreich. Jetzt ist erst mal der Zivildienst an der Reihe, bevor er sich über andere Sachen Gedanken machen kann. „So, ich hab jetzt maturiert und darf meinen Zivildienst in einem Pensionistenheim leisten - ist ganz lustig eigentlich. Leute die einen fetten Krapfen (anm.:  Scheißhaufen) am Kasten liegen haben und sich damit die Hände einreiben sind schon witzig.“ Nächstes Jahr ist Daniel mit dem Zivi fertig und will dann einfach mal skaten und das Leben genießen. „So skaten und leben genießen: Einfach skaten, jeden Tag - das tun was ich am liebsten mache. Vielleicht auch ein bisschen herumreisen, neue Spots und Leute kennenlernen - das ist immer das Beste. Leider ist das nicht der Fall, dass ich momentan viel herumkomme."

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Nochmal ein Crooked, diesmal allerdings hoch gepoppt, statt lang gegrindet. 

 

Reisen, Contests etc...

Daniel ist auch viel mit seinen Freunden auf Contests unterwegs und genießt natürlich auch die schöne Zeit und die Parties und alles drumherum. „Ich fahre öfters zu Contests nach München, Basel und Prag - mit Freunden versteht sich. Das finde ich immer cool. Das Level ist so verdammt hoch in Europa und das motiviert einfach ohne Ende. Dort könnte ich genauso gut nur zuschauen und es würde sich gelohnt haben - aber selbst dort zu skaten ist natürlich die beste Variante." Daniel war noch nicht oft auf Touren, aber auch zu diesen Thema wusste er beizusteuern. "Dann war ich einmal auf Tour mit Vans quer durch Deutschland, eine super Erfahrung und ich möchte mich da gleich noch mal für die zwei Wochen Spaß ohne Ende bedanken. Dann war ich einmal in Barca und es gibt nichts besseres. Deswegen will ich im Februar wieder dort hin für eine Woche - Barca for life!

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Kickflip FS Tailslide to fakie. Dazu muss man nichts mehr sagen. 

 
Wien...

Natürlich ist Wien, wenn es um Skaten geht, Nummer Eins in Österreich, was Spots, Szene, Ripper und vieles mehr angeht,  da Wien bekannterweise die größte und einwohnerreichste Stadt Österreichs ist. Das Wien aber nicht gleich Barca, sprich Skatparadies, ist, dürfte wohl klar sein. Es gibt neben den vielen Vorteilen, die eine Metropole mit sich bringt, auch ein paar Nachteile.  „Wien ist eigentlich eh super, eine menge Spots und auch teilweise super Leute, mit denen man fette Sessions machen kann, aber auch Party ohne Ende. ;) Wir wissen wer gemeint ist." Leider hat Wien auch so seine Nachteile: "Man geht Skaten und hat Angst, dass man von diversen Ausländergangs überfallen wird, das ist auf der Donauinsel (ehemaliger Wiener Main Spot) ganz besonders schlimm. Da erlebt man schon so einiges. Dann wäre da noch die nicht vorhandene Halle zu erwähnen - traurig. Wien als Bundeshauptstadt hat schon seit drei Jahren keine Halle mehr, aber bei einem Winter wie diesem, mit 15 Grad und Sonnenschein Mitte Dezember ist das nicht allzu tragisch." (lacht)

Daniel fährt für Platinum SB, Eastpak, Vans Shoes und den Rock n' Roll Shop Wien. Daniel möchte seiner Familie, seiner Freundin, seinen Freunden aus Wien und Restösterreich und natürlich seinen Sponsoren an dieser Stelle herzlichst danken!!!!

 

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