Ingo Schäder Portfolio

  • Boardmag
  • 08.12.2009

Einmal bitte kurz Vorstellen. Wie alt und woher?

 

Ingo „Fotoingo“ Schäder, im selben Jahr wie Franzi von Almsick geboren und wohnhaft im Herzen des Ruhrgebiets.

 

 

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  Mark Fröhlich-fs 180° into bank (kennt wohl mittlerweile jeder aus dem "done." Video)

 

Wie bist du zur Fotografie gekommen?

 

Früher als Kid wollte ich immer eine Videokamera haben um meine Freunde beim Skaten zu filmen. Als ich dann nach einigen Jahren endlich eine hatte (die waren zu der Zeit noch verdammt teuer!), verließ mich das Interesse allerdings schnell wieder. Es reichte mir irgendwie nicht. Dann kam ich auf den Trichter, Fotos machen zu wollen. Also flugs eine günstige Kompaktkamera gekauft und Bilder geschossen…

Diese sahen aber natürlich alles andere als gut aus. Also die Kamera wieder verkauft und gegen eine Spiegelreflex „getauscht“ (im Jahre 1999). Von da an ging es dann stetig bergauf. Die Bilder wurden besser, das Equipment teurer und das Fotografieren mehr.

 

 

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Andre Gehrlich-wallride to rail to fakie


 

Ab welchem Punkt hast du dir überlegt davon zu leben?

 

Davon leben? Kann man das? Haha. Ich lebe (zum Glück) nicht komplett davon, denn um derart viele Fotos zu schießen, muss man ständig auf Achse sein und das schlaucht irgendwann schon.  Ich koordiniere meine Zeit so gut es geht, um das bestmögliche Zeitfenster zum Fotografieren zu bekommen.

 

 

dennis_klssendorf_fs_blunt_uniledge.jpg
 

Denis Klüssendorf-fs bluntslide


 

Kannst du dir vorstellen den Beruf als Fotograf bis zur Rente durch zuziehen? Nicht unbedingt im Sportbereich, aber generell in der Fotografie. Oder reizt es dich noch mal umzusatteln und etwas ganz anderes zu machen?

 

Puh, das wird sich alles erst zeigen. Meine Rente ist ja noch ein paar Jahrzehnte hin, von daher… In den 10 Jahren, die ich nun fotografiere, hat sich schon so viel getan. Angefangen hat alles mit der Boardstein (2000). Kurz danach hatte ich mit einem Noseslide von Mark Frölich mein (und sein) erstes Pic in der Playboard (Anfang 2002). Da kam ich gar nicht klar drauf… Hurra! Nach ein paar Ausflügen z.B. im Brett-Mag folgten dann zudem die berüchtigten EOS-Tour + REELL Artikel in der Limited (2002). Dann kam u.a. die Kingpin (Mitte 2003) dazu, bei welcher ich eine ganze Weile als Retainer Deutschland (->Hauptfotograf) „eingespannt“ war (2004 - 2007). Bei Place, Free Magazine, Offline Mag und anderen ging auch immer mal was. Im Moment bin ich am engsten mit der Monster verbandelt und bin dort ebenfalls als Retainer (zusammen mit Mirbach, Herzmann, etc) geführt (2007- jetzt). Andere Magazine bediene ich aber auch noch. Freut euch z.B. auf das bald erscheinende Dennis Klüssendorf Interview in der nächsten Playboard.

Ob ich mein Leben lang Skatefotos im Dreck liegend machen werde? Das kann schon sein, denn es macht ja sehr viel Spaß! Aber wer weiß… Eventuell lasse ich es ja mal ruhiger angehen wie Helge (Tscharn), wenn ich auf die 40 zugehe …

Fotografieren wird mich aber definitiv das ganze Leben begleiten und ich knipse ja auch noch gern andere Sachen z.B. Live Bands, Natur und alles, was mir sonst so vor die Linse kommt.

 

 

freddy_gomoll_gap_to_fs_tail.jpg

  Freddy Gomoll-gap to tailslide

 

Was für Fotos machst mehr? Die Kommerzielen Sachen für Auftraggeber bei denen es gewisse Grenzen gibt, oder die Sachen bei denen du deine Versionen verwirklichen kannst?

 

Das ist das schöne am Skatebiz. Bei den meisten Sachen gibt es keine Vorgaben. Also kann man seine eigene Vision im Bild festhalten. Bei speziellen Aufträgen können „Grenzen“ aber manchmal durchaus herausfordernd und daher anspornend wirken. Das zwingt zum Umdenken und hält den Geist fit bzw. man fällt nicht immer wieder in seinen „Trott“ zurück.

 

 

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  Niklas Speer von Cappeln-bs nosegrind

 

Kannst du behaupten dass der Job als Fotograf leicht verdientes Geld im Gegensatz zu z.B. einem Bäcker ist?

 

Nein. Ich denke nahezu jeder Beruf hat seine Vor- und Nachteile und besteht im Endeffekt aus Arbeit. Der Bäcker muss halt um 4 Uhr aufstehen und die ersten Brötchen backen.

Da schlafe ich noch fest, bin dann aber auch mal bis 22 Uhr oder länger unterwegs, wohingegen der Bäcker dann wohl schon wieder frei hat. Dafür macht zumindest mir das fotografieren deutlich mehr Spaß als Brötchen zu backen…. Haha.

 

 

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  Tobias Albert-Tucknee

 

Erzähl den Lesern doch mal bitte ein wenig zu deinem Equipment.

 

Uh, die Spezialfrage schlechthin !

Also ich nutze Canon- und Hasselblad-Bodys mit Fisheyes, Normal- und Telebrennweiten.

Dazu Metz, Canon und Studioblitze. Quasi so wie jeder andere.

 

 

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Patrick Zingerle-sw wallride


 

 

Wie sollte deine Lieblingssession aussehen? Mehrere Skater oder lieber doch nur einem? Erfahrene Pro’s die zwar harte Tricks ballern aber auch gewisse Ansprüche an Sport und Fotografen haben vs. Rookies welche vielleicht nicht so derbe Banger machen, sich dafür aber für alles viel leichter motivieren lassen.

 

Am besten ist es, wenn man ein Mittelmass findet. Sagen wir mal 3 Skater. Ob Pro oder Rokie ist immer personenabhängig. Nicht jeder Pro hat den Titel auch verdient und genug Rookies werden viel zu wenig unterstützt.

Im Endeffekt ist es das Wichtigste, motivierte Skater zu haben. Egal ob Pro oder Rookie. Wenn dann der Spot so halbwegs stimmt, geht eigentlich immer was. Leider ist das mit der Motivation in der Szene irgendwie nicht mehr so in.

Auf der Monster Magazine Rom Tour mit Klüssendorf, Brandelik und Kühnemund (MSM 277) z.B. hat alles super gepasst! 3 Dudes, alle motiviert und ein paar coole Spots mit coolen Locals! So hätte ich es gern öfter.

 

 

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Ivan Martaller-bs flip

over


 

 

Wie wichtig ist es für dich, dass ein Skateboardfotograf selber auf dem Brett unterwegs ist?

 

Wie wichtig es mir ist, ob andere Sakteboardfotografen skaten? Ist mir schnuppe, haha. Für mich persönlich hat es auf jeden Fall viel gebracht, denn dadurch, dass ich schon vor dem Knipsen geskatet bin (und auch heute noch) habe ich eine etwas andere Sichtweise auf Tricks. Man kann Tricks besser einschätzen, (z.B. den Härtegrad) oder sich den Trick im Kopf vorstellen und danach überlegen wie man das Foto am besten angeht. Wer noch nie geskatet ist, tut sich mit so was eher schwer. Schaut mal Bilder von Skatern in der Tageszeitung an…

 

 

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  Daniel Pannemann-fs smith

 

So, nun die letzte Frage: Was für Spots bevorzugst du zum Skaten, und was bevorzugst du zum Fotos schießen?

 

Mir ist wichtig das der Spot nicht schon völlig „tot photographiert“ ist ! Man sollte immer ein Auge auf eventuelle neue Spots haben. Die Lichtstimmung ist mir auch besonders wichtig... Mit Schatten z.B. kann man einen richtig schönen 3-D Effekt bekommen. Die Belichtung sollte natürlich auch stimmen...Also keine verblitzten oder ausgefressenen Stellen. Zum guten Schluss sollte natürlich aber auch der Trick stimmen. Ich liebe Tricks, die nicht jeder macht. Wie geil z.B. ist ein Switch One Footed Ollie ein Gap runter?

 

 

ingo_portrait.jpg

 

Ingo Schäder himself

 

Mehr Infos und Fotos von Ingo gibt es zu sehen unter:

www.fotoingo.com

 

 

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