Expertenmeinungen: Ein Skatepark für Freiburg

  • Boardmag
  • 17.10.2013

 

 

Ein Skatepark für Freiburg. Eine unendliche Geschichte? Seit ca. 10 Jahren haben sich die verschiedensten Menschen  für eine Verwirklichung eines Skateparks eingesetzt, bis an die Motivationsgrenze. Die ganze Entwicklung war bisher immer von Rückschlägen durchzogen, stieß auf heftigen Widerstand seitens der Politik und nervöser Anwohnerschaft. Doch jetzt tut sich wieder etwas. Wir haben verschiedene Skateboarder aus Freiburg zu ihrer Meinung zum Thema befragt und ihrer Traumlösung des Problems. Hier kommen also die wahren Experten mal zu Wort!

1.)Was ist deine Meinung zu der unendlichen Geschichte "Ein Skatepark für Freiburg"?

2.)Was wäre deine Traumlösung des Problems?

 

 Sebi. Backside Smithgrind Pop out.

 

Sebi:

Ich würde sagen, dass ich gerade so positiv gestimmt bin wie schon lange nicht mehr! In den 11 Jahren die ich jetzt in Freiburg lebe gab es ja schon viele Seifenblasen die immer wieder geplatzt sind, so dass ich zwischenzeitlich ziemlich desillusioniert war, dass überhaupt irgendwann mal ein Park aus Beton hier gebaut wird. Gerade für eine junge und grün-regierte Stadt finde ich es ziemlich peinlich keinen vernünftigen Skatepark aufweisen zu können. Auf der anderen Seite hab ich aber auch gelernt, dass man nicht einfach nur haten und fordern kann, sondern eben auch versuchen muss den Kontakt zur Stadt zur finden um dann mit dieser einen vernünftigen Dialog hinzubekommen. In diesem Dialog können und müssen beide Seiten voneinander lernen und aufeinander eingehen. Das ist nicht immer einfach und man braucht viel Geduld und sollte Rückschläge wegstecken können. Ich glaube jedoch, dass genau dieser Dialog gerade so fruchtbar ist wie nie zuvor und hoffentlich nächstes Jahr etwas Feines aus Beton gebaut wird.

Die Traumlösung ist für mich ganz klar: Ein Betonpark im Dietenbach! Dort ist genug Platz, es gibt keine Anwohner, die wegen möglicher Lärmbelästigung Alarm schlagen, er liegt im Grünen und er ist ja eigentlich schon ein Skatepark. Diesen Sommer wurden dort bekanntermaßen ein paar Betonobstacles gebaut und obwohl diese alles andere als erstklassig sind, wurde der Spot von allen sehr gut angenommen. Skateboarding funktioniert dort einfach, das sollte der DIY Testlauf wohl bewiesen haben. Gerade der Go-Skateboarding-Day spricht hier glaube ich Bände! Das Dietenbach ist auch für die Stadt wohl der Platz, an dem sich ein Skatepark am ehesten verwirklichen lassen würde und dort bekäme man die wenigsten bürokratischen Steine in den Weg, was den Bau auf jeden Fall beschleunigen sollte!

 

 

                                                              Nico olliet ein altes Überbleibsel.

 

Nico:

Meine Meinung zu "ein skatepark für freiburg" ist, dass die Stadt Freiburg es langsam endlich mal auf die Reihe bekommen sollte einen Park zu bauen. Seit ich skate (jetzt ca. 3,5 Jahre) ist es schon im Gespräch einen Park zu bauen und passiert ist immer noch nichts. Außerdem haben wir Skater uns darum ja auch schon gekümmert.. wir haben Skatement ins Leben gerufen und dort Pläne gemacht und besprochen wurde es auch schon mit Leuten von der Stadt und ... es ist trotzdem nichts passiert!

Meine Traumlösung wäre es möglichst schnell am liebsten am Seepark einen Beton Bowl Park. Dort ist genug Platz und eigentlich sollte es dort auch niemanden stören. ...vor allem weil sie dort jetzt ein Fußballstadion bauen können sie nicht mehr sagen, dass die Skater zu laut wären.

 

 

 May. Threesixty Flip.

 

May:

Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da sich mein Engagement bezüglich des Skateparks ja wirklich in Grenzen hält. Ich habe das Gefühl der ganzen Aufschieberei und Bürokratie überdrüssig zu sein. Mich ködert nichts mehr denke ich, wir haben das gleiche doch sicher alle schon mal in der Heimat mit 15 und mehr Elan durchgemacht, ich brauche nicht mehr mit spießigen Kläusen über Skateparks reden, habe ich früher schon zu Genüge ohne zufriedenstellendes Ergebnis gemacht und das scheint ja offensichtlich die angestrebte Linie zu sein. Das Dietenbach Ding hört sich allerdings ganz gut an, war ja diesen Sommer schon ganz nett da. Meine zusammengefasste Meinung wäre wohl : immer das Gleiche.

Meine Traumlösung wäre ein super duper Skatepark mit dem alle, aber wirklich alle, zufrieden sind. Ich will aber eigentlich lieber nen paar Transen, weil ich das gern lernen möchte und es Curbs auch in Hsaslach oder im Rieselfeld gibt. Natürliche Transen zu finden ist immer schwer, gibt nich so viele von.

 

 

                                                            Bäng. Polegrind.

 

Bäng:

Also es wird aller höchste Zeit, dass jetzt endlich einmal etwas vorangeht. Dieses ständige Vertrösten und die ganzen unerfüllten Versprechungen bin ich leid. Das Hin und Her geht nun schon seit knapp 10 Jahren. Wenn man bedenkt wie schnell in anderen Städten Projekte dieser Art in kürzester Zeit aus dem Boden sprießen, dann ist das für Freiburg nur peinlich. Das erstaunlich und traurige an der ganzen Sache ist nur, dass es nicht an der Finanzierung des Projektes "Skatepark für Freiburg" scheitert, sondern an der Bürokratie und den Spießbürgern, egoistische Menschen, die alle Vorteile des städtischen Lebens in Anspruch nehmen aber dafür keine Kompromisse in Kauf nehmen. Wer zentral in einer jungen und modernen Studenten Stadt leben mag, muss in Kauf nehmen, dass "Leben" immer "Lärm/Geräusche" verursacht. Wer das nicht ab haben kann soll in die " Vororte" ziehen oder aufs Land.

Ich bin definitiv für den Standort Dietenbach. Dort sollte dem Projekt hoffentlich nichts im Wege stehen. Die Hoffnung stirbt zu letzt! Ich hatte von Anfang an meine Bedenken zwecks dem Karlsplatz. Das man aber selbst im Seepark auf so große Gegeninitiativen stößt hat mich sehr überrascht. Das zeigt einfach wieder einmal wie kleinkariert und spießig unsere Stadt ist.

 

 

   Simon. Bonless Footplant in einem noch älteren Überbleibsel.

 

Simon:

Die unendliche Geschichte muss endlich zu Ende geschrieben werden. Sowohl für die Stadt Freiburg als auch für die lokale Skateszene würde das große Erleichterung bringen. Es muss eine möglichst zeitnahe Lösung gefunden werden, um allen Beteiligten Stress, Ärger und Wut zu ersparen. Sonst kann es sein, dass man sich im Kreis dreht und keine konstruktive Kommunikation und Planung stattfinden wird.

Das Dietenbachgelände ist dafür in meinen Augen eine Traumlösung. Dort gibt es keine Anwohner die sich wegen Lärm beschweren könnten. Der Platz ist bereits geteert und liegt in schöner naturbelassener Gegend mit einem See, der zum Baden und Grillen im Sommer einlädt. Kritiker könnten behaupten, die Verkehrsanbindung an den Platz wäre nicht so einfach wie an anderen potentiellen Standorten. Doch das kann ich nur widerlegen. Über den Fahrradweg an der Dreisam ist der Platz gut erreichbar. Auch mit der Bahnlinie 3 ist der Dietenbachpark sehr gut zu erreichen. Für mich die beste Alternative zu allen gescheiterten Standorten.

 

 

                            Adi. No Comply Polegrind.

 

Adi:

Ich fahre mittlerweile seit 2007 Skateboard und musste schnell feststellen, dass Freiburg nicht unbedingt die besten Möglichkeiten bietet mein Hobby so auszuüben wie ich es gerne tun würde. Im Haus der Jugend, einem der zwei in Freiburg bestehenden Skateparks, bin ich dann auch recht schnell mit „Skatement“ in Kontakt gekommen und habe begeistert Unterschriften für einen Skatepark am Wiehrebahnhof gesammelt. Nachdem aber all unsere Mühen und die investierte Zeit umsonst waren und der Park auf Grund von Lärmschutzgründen nicht verwirklicht werden konnte, erlosch meine Motivation mich weiter zu engagieren schlagartig. Nachdem mittlerweile schon wieder ein paar Jahre verstrichen sind, bin ich letzte Woche zum Treffen mit Herrn Vasen. Das Treffen war auf jeden Fall das Beste, bei dem ich je war. Mit Herrn Vasen hatten wir endlich mal einen Vertreter des Garten und Tiefbauamtes, der ganz präzise auf unsere Fragen Antworten konnte und unseren Unmut über die viel zu lange Planungsphase eines neuen Skateparks teilte. Herr Vasen stellte uns vier mögliche Plätze vor, auf denen ein Park gebaut werden könnte und informierte uns über Vor- und Nachteile der einzelnen Standorte. Einen Skateplatz im Dietenbach wurde sowohl von Herrn Vasen als auch von uns favorisiert. Ich hoffe jetzt einfach, dass die unendliche Geschichte „Ein Skatepark für Freiburg“ endlich ein Ende findet und wir vielleicht ja schon nächsten Herbst im neuen Park im Dietenbach fahren können. Sollte die Idee Dietenbach wieder verworfen werden, werde ich mich zumindest völlig aus der Planung eines Skateparks zurückziehen, da ich einfach keine Lust mehr habe und mir meine Zeit neben der Uni auch anders vertreiben kann.

Für mich wäre es ein Traum wenn ein Skateplatz im Dietenbachpark gebaut werden würde. Diesen Sommer haben einige von uns viel Zeit im Dietenbach verbracht und sehr viel Spaß sowohl mit Skaten als auch am See gehabt. Es wäre toll, wenn die Stadt und der Architekt, der den Park entwirft, uns Skater mit in den Planungsprozess einbeziehen würde, sodass wir einen Skatepark nach unseren Wünschen und Vorstellungen bekommen und am Ende alle zufrieden sind

 

 

 Merlin. Backside Feeblegrind Pop out.

 

Merlin:

Ich finde ich es spannend, wie vehement die Politik in Freiburg seit über 20 Jahren den Wunsch der Skategemeinde nach einem angemessen Skatepark ausbremst. Die Anlagen im Rieselfeld waren ein Schritt nach vorn, doch sind sie im Vergleich zu anderen, weit aus kleineren Städten, ein Armutszeugnis für die Stadt Freiburg und zeigen Desinteresse an neuen (überragenden) Sportarten. Ich persönlich verfolge die unendliche Geschichte seit ca. 5 Jahren. Andere sind seit Beginn dabei und wurden, obwohl die Politik sich mit Begriffen wie Bürgerbeteiligung und Jugendbeteiligung schmückt, wie ein Haufen Idioten behandelt. Bei derartigem Desinteresse seitens der Stadt nicht den Mut zu verlieren und diese unendliche Geschichte noch um einige Kapitel weiter zu schreiben, verdient Respekt und zeigt wie stark Skateboarding und die lokale Skateszene ist. IHR SEIT MEINE HELDEN! Mittlerweile hat sich aber doch einiges bewegt. Es scheint als hätte die Stadt begriffen worum es geht. Und mit Menschen wie Herrn Vasen (!!!) von G.u.T. sind Leute mit an Bord die dieser Geschichte doch den Charakter geben endlich zu sein.

Ein Skatepark der zusammen mit der Skateszene geplant und so bald wie möglich umgesetzt wird. Der Standort ist mir egal. Wir wohnen in Freiburg und nicht in Berlin. Hier ist jeder Stadtteil in kürzester Zeit erreichbar. Die Idee den Skatepark im Dietenbach zu bauen finde ich genial, zudem die Szene den Platz schon diesen Sommer, als dort mysteriöserweise einige Skateopstacels aus dem Boden gewachsen sind, als idealen Standort angenommen hat. Und auch benachbarte Sporteinrichtungen wertschätzten die Anwesenheit der Skater als Bereicherung für den Stadtteil.

 

 Vater, Mutter, Kind.

 

                                                              Jung und Alt.

 

 Eine Familie.

 

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