Die Bright - oder, wie sie war

  • Boardmag
  • 06.08.2007

Die Bright – etablierte Skateboardmesse oder Auslaufmodell?

Wenn man eines sagen kann, so ist die Bright sicher noch nicht zum Auslaufmodell geworden – dafür bietet sie zu viele neue Ansätze, nach denen viele andere, ebenfalls etablierte Messen, immer noch suchen. Die Bright hat sich in diesem Sommer als einzig sinnvolle Messe für den normalen Skateshop dargestellt – es waren einfach alle wichtigen Firmen da. Und die ebenfalls wichtigen, die sich die Bright aufgrund der erhöhten Standpreise nicht mehr leisten konnten, waren ebenfalls da – wenn auch nicht mit Dauerpräsenz.

            Im Großen und Ganzen gab es auf der Bright wieder einmal ein großes „Sehen und Gesehen werden“, es musste einfach jeder da sein, der in Bezug auf Skateboarden etwas auf sich hält. Um so unverständlicher die Aktionen, die einige kleinere Labels abzogen, die Ihre Ware ausstellten und einfach keinen Ansprechpartner zur Info bereit stellten. Nachdem man das erste mal keinen antraf war das ja noch o.k.. Beim 2. Mal machte man sich da schon Gedanken.Beim 3. Mal hatte man letztlich die Schnauze voll, was sicher zu Lasten der Labels als auch der Organisatoren geht, die diesen Firmen eine reelle Chance gegeben haben, sich darzustellen. Aufgrund der Tatsache, daß diese Situation nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach auftrat, konnte man den einen oder anderen unzufriedenen Messekunden vernehmen, der sich über die Austellungsmoral der Aussteller mokierte. Shit happens.

            Egal. Was die einen zuwenig machen, machen die anderen zuviel: Mazine, inzwischen unter der Leitung des Godfather of Business, Bernd Dücking, hat sich auch diesmal wieder alle Mühe gegeben, nicht nur einen perfekten Stand zu präsentieren, sondern auch eine ausgewogene Kollektion, mit der sich Geld verdienen lässt – oder aus Kundensicht – eine Kollektion, die einfach nur schön ist und keine Wünsche im dezenten Hooded, Jacken und Pulloverbereich offenläßt.

 

bright6-mazine1bright8-mazine3           Mazine - etwas anders                    Verkaufsleiter Bernd Dücking in Action
 

Ein anderes Highlight stellte Reell Jeans dar, das mit Ben Klaassen einen kreativen und weitsichtig denkenden Kopf hat. Inzwischen hat es Reell von der Vorstadt Jeansmarke zu einer international aufstrebenden Jeans Marke geschafft, die anderen eingesessenen Marken wie Levis und Konsorten ernsthafte Konkurrenz machen kann – und das zu soliden Preisen unter 100 Euro. Doch das war noch lange nicht alles: Reell hat es geschafft, eine perfekt sitzende Frauen Jeans Linie herauszubringen, die von Zero über Carhartt alle das fürchten lehrt. Mal sehen, was die Zeit bringt…..it´s Reell time?

 

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Reell - diesmal top präsentiert... 

 

             Wieder dabei und ein Designhighlight war wieder Aiko – das kleine aber feine holländische Label. Nachwievor haben die Jungs und Mädels keinen Witz in der Gestaltung ihrer T-Shirts eingebüßt – das sollte belohnt werden. Auch Culture Clash, ein Label des umtriebigen Stuttgarters Markus Hoch (ebenfalls Nike Vertreter), sollte in jedem Portfolio vorhanden sein: Culture Clash verfolgt ein komplett anderes Konzept als die meisten Marken: hier ist nicht ein hauseigener Grafiker am Werk, hier gibt es ein unglaubliches Portfolio an Mitarbeitern. Culture Clash ist Open Source – jeder, der Bock hat, kann ein Design einreichen. Wird es genommen, hat der Hobby Designer die Chance auf gute Kohle, ansonsten war es auf jeden Fall mal einen Versuch wert. Unser Comment: weiter so….CultureClash Clothing ist ein klarer Kauf. Ebenso Amourdillo: vollkommen versteckt in den Mini-Einzelzellen und im Grunde eigentlich dafür prädestiniert, übersehen zu werden, präsentiert sich das Australische Label mit innovativen Belts mit Nieten und Patronen. Hier kstet ein Ledergürtel mit innovativer Schnalle halt einfach nur zwischen 20 und 30 Euro im Gegensatz zu anderen Marken, die den Style oftmals nur kopieren… Auch hier ein Doppeldaumen. Tom Läsha von Läsha Distributions berät Euch sicher auf seine äußerst freundliche Art….

            Final sollte in jedem Fall noch die „White Hall“ erwähnt werden, in der dem „Künstler“ eine Chance zur Präsentation gegeben wurde. Hier malten und malten die Leute, hier waren sie kreativ mit Ideen, die sie zu Papier brachten oder hatten psychodelische Anfälle, indem sie einfach mit einer Art Edding ihre Lines über den Boden zogen. In jedem Fall war auch dies wieder ein Ding, was das Besondere der Bright ausmacht: einfach nicht alltäglich.

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Künstler in Action!

 

Fazit: im Großen und Ganzen war die Bright cool as every time, nur, sollten die Vernstalter acht geben, daß sowohl das Laisser Faire der Minis wie auch die Dominanz der Großen wie Puma, Adidas oder Nike nicht zu sehr an Boden gewinnt. Mal sehen, was die nächste Bright bringt….