Carhartt Loft Jam in Weil am Rhein

Erstmalig fand am 16. und 17. September 2006 der One Loft Skateboard Jam im Carhartt Skatepark in Weil am Rhein statt. Die zwei Tage waren voller Skateboarding, Party und Regen und sowohl für die Zuschauer, wie auch für die Fahrer selbst ein riesen Erfolg.

Am Samstag ging es los. Ich fuhr gegen 13 Uhr nach Weil am Rhein, so dass ich noch rechtzeitig kam, um die Quali zu verpassen. Na ja, was soll's. Es regnete jetzt schon, was sich an diesem Wochenende nicht mehr ändern sollte. Die Semi-Finals verliefen recht entspannt und ich glaube, dass niemand so wirklich mitbekam, dass das die Semi-Finals waren - aber das gilt, wenn überhaupt nur für die Zuschauer. Die Teilnehmer waren nämlich Feuer und Flamme, was nicht verwunderlich ist. Schon die in der B-Gruppe fahrenden waren ordentlich am Start und zeigten, wo heutzutage der Hammer hängt. Die "Großen" erwiderten das aber mit Granatenläufen. Late Flip am Londongap, 50-50 to FS Boardslide an der großen Ledge und unzählige 360 Flips auf Londongap rauf.

Tim Oberhauser - Late Flip

Eigentlich sollte an diesem Tag noch der Best Trick durchgebracht werden, aber da hatte wohl keiner mehr Lust. Es wäre noch massig Zeit gewesen, jedoch wollten einige bestimmt lieber auf die Party und ihre Kräfte schonen, anstatt jetzt nochmal alles zu geben. Die Party war ein voller Erfolg. Das habe ich mir zumindest sagen lassen, denn leider war ich nicht da. Die Wrestlingshow hat wohl eingeschlagen, wie eine Bombe und demensprechend wurde die Party auch mit dem ein oder anderen Bier zu viel im Blut verlassen. Davon spürte man am Sonntag allerdings nicht viel, denn in beiden Gruppen wurde die Messlatte nochmal ordentlich nach oben geschraubt. Aber zuerst kam der Minirampjam, bei dem gerade einmal 5 Leute mitfuhren. Ich hätte wirklich mitfahren sollen, dann hätte ich vielleicht noch ein bisschen Stuff bekommen. Wie dem auch sei, es war unglaublich. Alberto Benitez flog und grindete lange 50-50, das es kaum auszuhalten war. Dino nutzte zwar nie die ganze Breite der Rampe aus, konnte aber mit Indy fakie, Double Grab fakie, Kickflip Indy fakie und Flip fakie in einer Line ordentlich Punkte bei Jury und Zuschauern sammeln.

Dino und seine Fliegerei... Man kann sie ihm einfach nicht ausreden. FS Nosebone.

Partick Munz war gewohnt entspannt in der Rampe unterwegs und konnte dadurch auch Tricks wie SW FS 360° Stealfish oder Blunt to fakie an der Extension locker eintüten. Als die 5 Minuten (die bestimmt viel länger waren, als 5 Minuten) vorbei waren konzentrierte man sich wieder auf das Geschehen auf der Streetfläche. Das kleine Volk durfte zuerst ran, und verzauberte die Massen. BS Ollie von einer Bank in die niedrig gelegnere Bank, Kickflip über das Kickergap und Boardkontrolle im Wallride bei der sogar Rondey Mullen neidisch geworden wäre. Die großen durfte danach ran und zeigten, wie man den Park auseinander nehmen kann. Heelflip das Bankgap, Kickflip BS 50-50 an der Granitledge, 50-50 Varial Flip an einer langen Ledge, Tranfer vom Wallride in die darüber liegende Quarter und weiter Abartigkeiten.

Jan Sonenthaler kann Heelflips, daran gibt es keinen Zweifel.

Die Stimung war auf dem bisherigen Höhepunkt, obwohl man auch vielen Zuschauern ansah, dass sie nicht den Hauch einer Ahnung hatten. Aber wenn's umsonst ist, geht man halt mal hin. Das sollte sich aber bald ändern, denn der Best Trick stand noch aus und wurde von den Teilnehmern freudig genutzt. BS 360° an der Granitledge vorbei, FS Nosegrind FS Boardslide und Kickflip Crooks an der Granitledge. Der Krönende Abschluss war allerdings Kickflip BS Tail an der selben Ledge im zweiten Versuch. Die Hütte wakelte, wie bei einem Erdbeben. Nach dem auch das vorbei war, fuhr ich nach Hause, aber nicht ohne ein paar Mal durch die 10 cm tiefe, riesige Wasseransammlung vor der Halle zu fahren. Das war ein Spaß, sage ich euch. Nächsts Jahr wieder? Bitte!