Bright und „Bread and Butter“ Berlin im Winter 2014, Teil 2

Die Bright vom 15. bis 17. Januar war diesmal spitze. Veranstalter Thomas Martini hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und eine Familienmesse der Extraklasse geschaffen: gut besucht, nahe an den Trends mit den richtigen Ausstellern und im richtigen Gebäude dafür: dem alten, ehemaligen Warenhaus Jandorf. Dieses hatte absolut Flair und brachte den Abriß Style des Skateboard Images durchaus rüber. Wenn das Gebäude nicht unter Denkmalschutz stehen würde, könnte man direkt Angst haben, dass die Abrissbagger demnächst vor der Tür stehen, damit in bester Lage Platz für einen neuen Bürokomplex frei wird.

 

Doch zur Messe selbst: Interessant ist hier, dass diesmal offensichtlich einige Labels wie Criminal Damage, die vorher immer auf der Bread & Butter waren, jetzt auf der Bright ausstellten.Das zeigt den Trend auf, in die sich gegenwärtig die Skateshops entwickeln, die nicht im Untergang begriffen sind: Hardware Image bei gleichzeitig zunehmender Fashion Ausrichtung.  

Positiv überrascht hat die Präsenz einiger englischer Labels. Sie scheinen frischen Wind in die Szene zu bringen und überzeugen überwiegend mit guten, aber eben auch individuellen Designs. Herausgestochen ist hier Aono, eine urbane Streetstlyemarke aus Brighton. Hier überzeugten nicht nur die Tatoos der Aussteller von individuellem Style, auch Grafiken und Styles waren anders.

 

 

Ebenfalls nicht langweilig und vom Inkastyle bis zur Cleanen Winterjacke alles präsentierend haben wir Wrung aus Paris gefunden. Interessant ist hier, dass sie zwar überall Distributoren haben bis auf Deutschland. Was ist da bloß los? Dieses Label hat es geschafft, die Einflüsse aus dem Hip Hop und Grafitti Bereich zu nutzen und daraus Streetart im wahrsten Sinne des Wortes zu machen....Check it....

 

Doch auch die „Großen“ gaben sich auf der Bright die Klinke in die Hand. Adidas überzeugte wieder mit einer cleanen Skateline und gab bekannt, dass die nächste Snowboardschuh Kollektion ein klarer Angriff auf den Markt ist. Jetzt bekommt man demnächst Adidas Snowboots schon ab 199 Euro inklusive des vom Burton Moto bewährten Schnellschnürsystems. Man darf gespannt sein, da entsteht ein neuer Big Player im Snowbootbereich...

 

Burton war im Grund bei vielen schon abgeschrieben. Hier verließ man sich in der Vergangenheit immer wieder auf Bewährtes ohne zu zeigen, dass man das Potential zu MEHR hat. Burton war anders – und es ist es wieder. Burton hat mit BRTN ein Burton erschaffen, das wieder gefällt. Mit Styles, das Mann/Frau über 25 anspricht und durch coolen und edlen Style auffällt, ist BRTN wieder in. Das war nötig.

BRTN hat einen Namen....Scotti läßt grüßen!

 

Eigentlich können wir an dieser Stelle wieder die Marken hevorheben, die den Skatestyle hochhalten und ganz klar ihre Hausaufgaben gemacht haben: Element, Brixton, Nike etc..aber, das wird ja langweilig. Die Marken überzeugen und werden auch weiterhin zu den Topsellern gehören. Was viel interessanter ist, ist die neue Entwicklung (oder soll man Wiedergeburt sagen???) von der Jogging Pant. Reell hat z.B. hier gleich mehrere im Programm. Der erste Vorteil: hier gibt es nicht die lästigen Inch Größen, sondern vielmehr die Standardgrößen XS bis XL. Der zweite Vorteil: die Hose hängt nicht mehr über die Schuhe und geht somit nicht kaputt. Mal abgesehen davon, dass dieser Style gewöhnungsbedürftig ist, glauben wir, dass er alle Möglichkeiten hat, sich durchzusetzen. Er ist schlicht neu. Gefallen tut er uns trotzdem nicht.

 

 

 

Der weitere Ausblick? Irgendwie, hat man auf der Bright das Gefühl gehabt, den Skateshop von vor 10 Jahren gibt es nicht mehr, es ist alles im Wandel begriffen. Jeder redet von dem Niedergang des Skateboardens, die kleinen und coolen Skateshops sterben. Dass es hier allerdings häufig zu einer natürlichen Selektion kommt, das vergisst man häufig bei der Diskussion, ob die großen Onlinehändler wie Blue Tomato, Planet Sports oder Zalando alles kaputt machen. Entscheidend ist die Anpassung an den Markt, dann kann der Shop von nebenan auch überleben und diesen Herausforderungen standhalten.

 

Wir freuen uns schon jetzt auf die neue Bright im Sommer in „alter“ Location.