Ziggy Marley @ ZMF – Konzertreview
Letzten Donnerstag hatten ich und mein Deluxe-Photograph Phil das große Glück Karten für eines der sehr raren Ziggy Marley Konzerte zu ergattern und ich will es mir einfach nicht nehmen lassen, euch ein bisschen davon zu erzählen...
Erstmal ein paar kleine Infos zur Person:
Ziggy ist einer von vier Nachkommen, die die Raggaelegende Bob Marley in diese Welt gesetzt hat. Er Wurde in Kingston Jamaika groß und begann schon im Alter von 10 Jahren mit seiner musikalischen Laufbahn. Später gründete er zusammen mit seinen Geschwistern die Band „ The Melody Markers“, in der, wie sollte es auch anders sein, hauptsächlich Raggae gespielt wurde. Dazu kamen Einflüsse aus dem Hip Hop, Blues, etc. Bruder Damian Marley verfolgt inzwischen eher die Hip Hop lastigere Schiene, wohingegen Ziggy dem Roots-Reggea treu geblieben ist und seinem Vater in musikalischer Hinsicht ähnelt, wie kein anderer der Marleykinder. 2003 begann Ziggy mit seiner Solokarriere und räumte schon 2007 einen Grammy für das beste Raggeaalbum ab. Und genau mit diesem Album „Love is my Religion“ zauberte er für insgesamt zwei Stunden ein Lächeln in die Gesichter des ZMF-Publikums.
Nachdem Phil und ich unsere Speicherkarten im Pressegraben voll geschossen hatten, machten wir uns auf ins Publikum, was an diesem Abend sehr, sehr bunt war. Es reichte von kleinen Teenies über Mid-40er und von gleichgeschlechtlichen Pärchen bis hin zum hart gesottenen Rastaman. Grund dafür ist wohl auch die Message, die Ziggy vermitteln will. Anstatt die ganze Zeit vom Ghetto in Kingston und vom Schwulenjagen zu erzählen (siehe „Sizzla in Stuttgart“!), bezieht sich Mr. Marley auf die tatsächlichen Wurzeln des Raggae und die lauten Vordergründig nun mal: „Love, Peace, Harmony and Family“.
Eigentlich wollte ich mir in diesem
Bericht ein Vergleich zwischen Ziggy und Bob ersparen, aber es geht
einfach beim besten Willen nicht. Optisch gesehen kann man zwar
Ähnlichkeiten erkennen, aber der Knackpunkt ist einfach die
Stimme. Unglaublich!!! Wenn man die Augen geschlossen hat, war man
auf einmal bei Bob, was wohl auch daran lag, dass fast die Hälfte
der Songs, die gespielt wurden, aus dessen Repertoire waren. Augen
wieder auf, ließ die komplette Gestik und die Bewegungen sofort
Bilder von Bob lebendig werden, die unsereins wohl nur von
Musikvideos, etc. kennt. Wenn ein Apfel vom Marleybaum nicht weit
gefallen ist, dann ist es auf jeden Fall Ziggy.
Während dem Konzert gab es Platz
genug für jeden, der tanzen wollte, da der Großteil des
Publikums auf den Bänken des Zeltes seinen Platz gefunden hatte.
Lediglich bei einem Lied begann das Zelt auf einmal zu hüpfen
und das war, als der Bassist kurz ein paar Raggaverse ins Micro
kickte.
Abschließend kann man sagen, dass
eine Begnadete Band, zwei zuckersüße Backgroundsängerinnen
und ein grinsender Ziggy dem ZMF und seinem Publikum wohl eines der
friedlichsten und gemütlichsten Reggeakonzerte bescherten, die
das Areal vom Mundenhof bis Dato erreicht haben.
Vielen Danke an die Orgas und das Line-up!!!