Tommy The Clown – Anstatt Koks &
Knarren gab’s Lollys und Luftballons
Erst mal zur Person: Thomas Johnson wurde im Ghetto von Los Angeles groß, was ihn zwangsweise 5 Jahre hinter Schwedische Gardinen brachte. Anstatt an dieser Karriere weiter zu feilen, entschloss er sich den Kids aus den Ballungszentren Amerikas eine Perspektive zu geben. Er zog sich eine überdimensionale, bunte Perücke an, machte aus seine XXXL- Baggies kurzerhand Clownshosen und begann die delinquenten Jugendlichen von der Straße zu holen. Bloß ohne ein Konzept ist das schwer möglich. Das hohe Potenzial an Gewalt und Aggression musste irgendwie kompensiert werden und wie wir alle natürlich wissen, ist „Sport“ da gar nicht mal so fehl am Platz…
Mit seinem skurrilem Aussehen und einem entfesselt expressiven neuem Tanzstil, den er selbst als „Krump“ bezeichnet, lenkte er die Aufmerksamkeit der jungen Nachwuchsgangster auf sich und schaffte es eine urbane Tanzkultur zu schaffen. Gewalt, Sex und Drogen werden hier ablehnt und es wird versucht aus dem Ghetto eine etwas andere Message rüberzubringen als 50 Cent und Konsorten das tun…
1, 2 oder 3??? Letzte Chance vorbei!!! Samstagabend um 20 Uhr lud Tommy & The Hip Hop Clowns zum überdimensionalen Kindergeburtstag am Freiburger Zelt Musik Festival.
Der erste Teil des „Konzert“ war dem Vorstellen der Tänzer und ihren sozialen Hintergründen gewidmet. Unter Schlachtrufen wie: „Ladys, keep your legs together and don’t take drugs or alcohol!!! “wurde immer wieder betont, wie wichtig ein Schulabschluss und der Gleichen für ein anständiges Leben ist. Es wurden reihenweise Fans aus dem Publikum auf die Bühne geholt und man zuckte zu heftig rauen Hip Hop Beats über die Bühne, bis der Schweiß von der Zeltdecke tropfte. Das Alter des rund 150-köpfigen Publikums reichte von 7 Jahren bis Mitte 60 und alle bewiesen, das sie verstanden, was mit „krumpen“ gemeint ist. Nachdem Kamelle, Konfetti und Luftballons verballert waren, ging es zum akrobatischeren Teil des Abends über.
Bühne frei für die „Battlezone!“ Hierbei traten, ähnlich wie beim MC Battle, oder beim Breaken, zwei Teams gegen einander an (The Clowns vs. The Krumps) und steppten sich gegenseitig in Grund und Boden. Nachdem die Hip Hop Clowns an den Lichtmasten bis in die Spitze des Zirkuszeltes geklettert waren und auf der Bühne diverse Flips und Breakeinlagen präsentierten, durften wieder ein Paar Hardcore-Fans auf die Bühne kommen um gegeneinander anzutreten. Motto war wie zuvor auch: „Alles ist erlaubt…but don’t touch!“ Die „Freiburger Krumpingszene“ zeigte einrucksvoll, dass sie mit Tommy und Kollegen ohne weiteres mithalten konnte und erntete tosenden Applaus. Auch der Godfather of ZMF, Alexander Heisler, war sichtlich begeistert und strahlte wie ein kleines Kind. Auch ohne Pumuckeltorte und Topfschlagen war es ein mit Action geladener Kindergeburtstag, der das Publikum zum lachen brachte und eine ziemlich coole Message rüberbrachte! Wer mehr über Tommy The Clown oder das Krumping erfahren möchte schaut sich am besten den Film „RIZE“ an. Sehr empfehlenswert!
Dank geht an dieser Stelle raus an die Performer und an die Veranstalter des ZMF!!!
Weitere Infos zum ZMF unter: www.zmf.de