CD-Review: Jazzman - The World's Rarest Funk 45s

  • Boardmag
  • 17.10.2007


siehe auch: Rebeat Funk Night am 19.10. im Ruefetto

Jazzman Records haben es schon immer gewusst und auch ordentlich was dafür getan. Der Hype um rares, teils nie gehörtes bzw. bisher nicht veröffentlichtes Rohmaterial aus der Materie des Funk, Jazz und Soul haben Jazzman schon vor vielen Jahren propagiert. Sie haben verhältnismäßig früh angefangen, verschiedene sehr seltene bzw. nur in minimaler, meist nur lokal veröffentlichte Singles wieder zu entdecken und neu herauszubringen.

jazzman_cd_cover


Der Charme der Jazzman Re-Issues (Neuauflage) liegt gerade in ihrer obskuren, rohen und dreckigen Art. Eine kleine, aber beachtliche Gemeinde an Sammlern und Liebhabern verzeichnen Jazzman Records unter ihren favorisierten Labels weltweit. Seit den 90ern kümmert sich Gerald Short um die Belangen dieser Rare-Groove-Süchtigen auf seinem Label. Er gehört zu einem überschaubaren Netzwerk an Experten die sich wirklich damit beschäftigen und das ,,diggen (suchen)“ nach dem seltenen, schwarzen Gold zu einem Sport, nein, Lebensaufgabe gemacht haben. Damit diese Faszination auch auf eine breitere Öffentlichkeit wirken kann, bringt Jazzman seit einiger Zeit auch CD-Compilations heraus. Mit ,,Texas Funk“, ,,Florida Funk“ sowie ,,Midwest Funk“ widmeten sie sich amerikanischen, sehr kleinen lokalen ,,Funkphänomenen“.

Etwas allgemeiner in Sachen ,,Rarest Funk 45s“ geht es nun auch auf der neuen Zusammenstellung - die mal wieder vorzüglich gelungen ist. Wieder konnte Gerald Short den umtriebigen DJ, Szenekenner und Forscher Will Holland (alias Quantic) dafür verpflichten, um mit ihm die Archive der verlorenen Funkschätze Amerikas zu erforschen. Das Ergebnis lässt, genauso wie sein Vorgänger der vor eineinhalb Jahren veröffentlicht wurde, keine Wünsche offen - vor allem nicht bei Leuten die sich für (Deep)-Funk & (Raw)-Soul interessieren. Gerade für diese Zunft scheint es fast so, als ob dieser Sampler das Highlight des Jahres darstellen wird. Egal ob Genre-Spezialisten Keb Darge, Kon & Amir, Florian Keller oder Tobias Kirmayer noch nachlegen werden.