Man hört ja immer wieder etwas von nachhaltig produzierten Boards und neuen Achsen die „das Longboarden revolutionieren sollen“. Doch meistens entpuppt sich der schöne Zauber bei genauerem Hinsehen als nicht wirklich effektiv oder doch nur halb so umweltfreundlich wie angepriesen. Machen wir uns nichts vor: nach dem ständigen Shutteln mit dem Auto ist das Polyurethan eine der größeren Umweltsünden beim Longboarden, da der beim Sliden zu feinem Staub zermahlene Kunststoff einfach giftig ohne Ende ist.
Sucrose Wheels von Arbor vor dem Test
ARBOR hat an diesem Thema angesetzt und mit der Sucrose Initiative neue Wheels auf den Markt gebracht, die wesentlich umweltfreundlicher sein sollen. Erreicht wird das indem Zucker der Kunststoffmischung beigegeben wird und man somit weniger Rohöl benötigt. Zu den genaueren Zusammenhängen hält sich ABOR bedeckt, da die Zusammensetzung ja immer Firmengeheimnis ist. Ich habe mir aber sagen lassen, dass die Rolle wohl sogar süß schmecken. Davon das selbst zu testen rate ich allerdings dringend ab! Wie sich das auf die Eigenschaften der Rolle auswirkt habe ich mal am Modell der ARBOR Vice getestet, welche als Freeride Wheel verkauft wird. Es handelt sich um eine Offset Freeride Rolle in 80A und mit einem Durchmesser von 69mm. Gegossen wurde sie um den neuen „Groovetube core“ von ARBOR, welcher laut Hersteller ein gutes Slideverhalten auch bei höherer Geschwindigkeit ermöglichen soll. Erhältlich ist sie in den Farben Blau, Grün, Rot, Weiß und Schwarz. So viel zur Theorie.
Sucrose Wheels von Arbor im Härtetest
Nach ein paar Wochen, in denen ich die Rollen immer wieder an verschiedensten Spots gefahren bin kann ich sagen, dass sie die Bezeichnung „Freeride Rolle“ durchaus verdient hat. Das Slideverhalten ist standup wie auch handsdown als sehr angenehm und gutmütig zu beschreiben, kein fieser Hookup und kein eisiges wegrutschen sobald das Brett auf 90° steht oder eine gewisse Geschwindigkeit überschritten wird. Sie lässt sich sehr einfach zum Ausbrechen bringen und gibt ein gleichmäßiges Feedback, egal ob man nun schneller oder langsamer ist. Die Abnutzung der Rollen ist für meine Begriffe durchaus akzeptabel und wenn man es nicht darauf anlegt, ist es auch nicht schwer die Rollen Flatspot frei zu halten, was wohl nicht zuletzt dem recht großen Kern zu verdanken ist. Preislich liegt der 4er Satz je nach Anbieter mit 55€ bis 60€ im oberen Mittelfeld.
Der Clip zum Test:
Jetzt sind die Wheels langsam auf dem Kern und ich kann sagen, sie haben mir viel Spaß gemacht und taugen bis zum Schluss. Er ist eine der wenigen Rollen, bei denen ich vom Anfang bis zum Schluss keine Flatspots hatte, die mir viele Spielereien zugelassen hat und auch den ein oder anderen Fehler nicht sofort bestraft. Ich bin durchweg positiv überrascht und würde jederzeit wieder einen Satz ARBOR Vice fahren. Das einzige was man ankreiden könnte, ist der Preis, aber der ist wohl auch gerechtfertigt wenn es wirklich eine umweltfreundliche Alternative zum bisherigen Urethan ist. Die komplett erdöl-freie Rolle ist damit zwar auch noch nicht auf dem Markt, aber vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung ohne am Fahrspaß Abstriche machen zu müssen.
in Arbeit
und nach getaner Arbeit
Bericht: Johannes Gründig
Longboard Wheels bekommt Ihr wie immer im Boardshop