Test Review: Longboard Root Waranga

  • Boardmag
  • 11.11.2016

Root ist wohl die international bekannteste Longboardschmiede aus Deutschland, wenn es um
Freeride und Downhill geht und genau da hat das Waranga seinen natürlichen Lebensraum. Handarbeit made in Germany! Die Bretter werden in Stuttgart per Hand in einer kleinen Brettschmiede hergestellt.
 

Technische Daten

Das Root, vom Shape her direktional (also nicht symmetrisch), hat eine Länge von 94,5 cm, ist mit ca.
24,3 cm nicht zu breit, bietet aber dennoch genug Platz für große Füße und hat viele Wheelsbaseoptionen, die sich in einem Bereich von 66,0-73,0 cm bewegen, was eine Anpassung an die eigenen Präferenzen ermöglicht und sich in einem, für Freeride- und Downhillbretter üblichen Rahmen befindet. Der mit Glas- und Kohlefasern verstärkte Holzkern macht das Brett sehr stiff und eliminiert jegliche Torsion. Außerdem ist ein W-Concave und Microdrops eingepresst.
 

Erster Eindruck:

Auf den ersten Blick fällt einem sofort die hochwertige Grafik, wie sie bei allen Root Brettern zu finden ist, und die ordentlich ausgearbeiteten Wheelflares auf. Das Brett wirkt direkt beim Auspacken extrem hochwertig.

Die Wheel Flares bieten viel Platz für große RollenDie Wheel Flares bieten viel Platz für große Rollen

 

Was ist es für ein Brett und wie fährt es sich?

Der Schwerpunkt des Boards liegt natürlich voll im Bereich Bergab fahren, dafür ist es optimiert. Gefahren bin ich es mit Caliber II 44° und u.a. Boss Hawgs und Abec11 BigZigs.
 
Das Concave, welches nicht zu aggressiv ist, lockt einen richtig gut ein, ohne dass man in seinem
Stand eingeschränkt wird, man kann die Füße also weitestgehend stellen, wie man es mag. Auch das W ist angenehm und hat genau die richtige Ausprägung um einen gut zu stützen, gerade wenn man beim Toeside ordentlich Druck aufbaut, aber nicht zu stark, wodurch man den Fuß eben weiterhin drehen kann, ohne dass man sich unsicher oder unkomfortabel fühlt.
 

Das Waranga in AktionDas Waranga in Aktion

 
Rollen bis 75 mm sind in den meisten Fällen, abhängig von Gewicht des Riders und den Achsen, kein Problem, die großzügigen Wheelwells schaffen viel Platz.
 
Vom Gewicht her hält es sich auch in Grenzen, es gibt noch leichtere Bretter, aber falls man nicht mit Shuttle unterwegs ist, ist es keine große Anstrengung es mal ein paar Meter den Berg hoch zu schleppen.
Danke des angesprochenen komfortablen Concave kann man auch gut mal ein paar km damit pushen, ohne dass einem die Füße wehtun, ein Kick hat es aber nicht. Auch auf der kürzesten Wheelbase steht hinten nicht viel über, das heißt, wer gerne auch noch etwas rumtrickst, sollte lieber zu einem anderen Brett kaufen.
 
Qualität:
Die aufgepresste Grafik ist nicht nur sehr schön, sondern hält auch einiges aus. Das Brett bekommt nicht so schnell Kratzer und kann kleine Einschläge und Kollisionen mit einem Bordstein problemlos wegstecken. Es bleibt auch genauso Stiff wie am Anfang und wird nicht flexiger.
 
 
Empfehlung:
Alles in allem hat man mit dem Waranga echt viel Spaß, es ist trotz des aufwendigen Concaves ein sehr komfortables Board, was der eigenen Enfaltung kaum Grenzen setzt. Nur sollte man wissen was man will, denn ein Allrounder ist es nicht, was auch klar gewollt ist. Wenn man damit den Berg runter fahren will, sollte man hier zugreifen. Durch das Concave ist man auch bei hohen Geschwindigkeiten gut eingelockt und verliert nicht den Halt.
 
Fazit:
Ein Top Brett made in Germany. Die Jungs von Root verstehen ihr Handwerk und liefern mit dem Waranga ein super Brett für den Berg. Mit knappen 200 Euro ist der Preis mehr als Fair, da hochwertige Materialien mit der Hand verarbeitet werden und die Boards nicht aus China vom Fließband kommen. Die Jungs stecken viel Herz und Liebe in ihre Bretter und das merkt man auch.
 

Bericht: Bastian Raabe

 

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