Houyet Freeride, Belgien

  • Boardmag
  • 12.07.2006

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Standup-Fahrer

Angenommen, man war noch nicht in Belgien und hat auch beim Erdkundeunterricht in der Schule nie aufgepasst. Wie stellt man sich dann das Land so vor? Also in meinem Fall ist das so, dass ich zu einem Freeride eingeladen worden bin. Versprochen wurden 2,5km guter Asphalt mit 6-7% Gefälle und eine Straßenbreite von 5m. Oh ja, da lacht das Longboarderherz, aber so richtig vorstellen konnte ich mir das alles noch nicht. Wenn ich an Belgien denke fällt mir lange Zeit gar nichts ein und dann... Bier und flach.

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Seifenkistenfahrer

Kaum sind wir in Belgien, lerne ich schnell etwas über das Land. Sinnvolle Dinge wie: die Autobahnen sind gelblich beleuchtet und ab einer Neigung von 4% Gefälle wird man von Schildern quasi bombardiert. In Houyet angekommen wird uns zur Begrüßung ein fauchendes Killerkrötenkonzert vorgetragen. Dass ich dachte es wären Affen erzähl ich hier mal nicht so genau. Ach schön ist es in Houyet und die Strasse da wurde mir definitiv nicht zuviel versprochen, die ist der Hammer! Jegliche Freaks sind auch vertreten, wir haben hier die Schweizer, Franzosen, Holländer, Deutsche und natürlich die Belgier.

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Wie diese Gravity-Sportart heißt, weiß noch nicht mal ich 

Das Wetter ist fantastisch und die Stimmung perfekt. Also rein in die Kluft und runter den Hügel. 22mal in 2 Tagen haben wir das Vergnügen die 5 Haarnadelkurven mit Skullboardern, Seifenkistenfahrern, Inlinern, Buttboardern, Freeboardern und Streetlugern runter zu heizen. Logischerweise lernt man nach einiger Zeit noch mehr über Belgien zum Beispiel dass sie nur frittierte Sch..... essen.

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Belgische Spezialität 

Auch hier können Mercedesfahrer nicht Autofahren, das beweist eine Dame, die ihren Wagen komplett im Graben durch die Kurve fuhr. Eigentlich dachte ich ja, dass da einfach einer die Crosstauglichkeit seines Wagens testet, doch als die gute Frau beim Aussteigen aus dem Auto halber aus den Latschen kippt, wird mir bewusst, dass sie eindeutig unter Schock steht und das aus dem einfachen Grund auf dem höchsten Bergs Belgiens in den Graben gefahren zu sein.

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Inliner 

Ach ja, bevor ich es vergesse: Skullboarder sind die Perversen, die kopfvoraus auf ihrem Brett den Berg runterdüsen und mit dem Bauch bremsen. In Houyet hatten die wohl so knapp 80km/h drauf. Was ich an Freerides so liebe ist dass alles viel entspannter abläuft als auf Rennen. Die Fahrer stehen nicht im Wettkampf miteinander und man wartet nicht 4 Stunden um einen einzigen beschissenen Run zu haben. Fahr soviel bis dir die Beine abfaulen, und natürlich, wie soll's auch anders sein, kommt man automatisch doch in den Speedmodus anstatt in Shorts runter zu cruisen.

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Skullboarder 

Die Strasse lädt ein, erst ein Speedstück, dann alle Kurven auf einmal, und zum guten Schluss noch mal ein Speedstück mit dem perfekten Auslauf. Wenn du dann wirklich fertig bist, dir die Beine brennen und du dir helfen lassen musst um aus deinem Leder zu kommen, hast du immer noch die Möglichkeit deine müden, heißen Glieder im Swimmingpool abzukühlen.

Yeah Belgien, das Land des frittierten Essens, gerne wieder und Houyet sowieso. 

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Belgische Gravitysportler 
 

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