Ein Rausch in den Alpen - Alpenrauschen 2k15

  • Boardmag
  • 21.06.2015

Totes Gebirge und brutales Gewitter! Eigentlich ja eine Kombination die nicht vielversprechend klingt. Vom 12. - 14. Juni 2015 war dies aber eine gewaltig gute Kombination.

Die Rede ist vom Alpenrauschen Freeride in Österreich, organisiert von BigMountainSkate. Das Alpenrauschen war ein Event, dass seinesgleichen sucht. Gut, aber wo fängt man den nun an zu erzählen, wenn schon so angegeben wird? Wahrscheinlich bei der Anreise, denn man konnte getrost das Zelt zu Hause lassen - Gepäck minimiert! Denn die Organisatoren verfrachteten kurzerhand alle Teilnehmer in das Hotel "Haus Alpin", welches auf über 1600m Seehöhe zum Zuhause für die gut 160 Downhill Skater wurde. Ausserdem gab es für einen kleinen Unkostenbetrag Frühstück sowie Abendessen (inkl. Nachschlag!) im Haus Alpin - Gepäck gleich noch mal minimiert! Na gut, bei so viel Gepäckminimierung kann man dann aber noch schnell das Streetdeck einpacken - zum Downhillskaten? Freilich nicht, aber die BigMountainSkate-Crew hat einfach mal eine Minirampe vor das Hotel geparkt.

Alpenrauschen 2k15 - "Haus Alpin" (c) Markus Knoblechner

Alpenrauschen - Haus Alpin - Pic: Markus Knoblechner

 

Genug vom "Rundherum", der Track ist das was für uns Downhill Skater zählt. Und da hat sich die Tauplitzalm Alpenstraße als richtig geiles Sträßchen erwiesen. Fast 5km lang, Durchschnittsgefälle von 9% und dabei voll gepackt mit acht Haarnadelkurven, gebankten Sweeperparts und einem Tunnel! Dabei zieht sich die Alpenstraße durch das traumhafte Panorama des Toten Gebirges, einfach ein wahrhaft schöner Ausblick, wenn man einmal kurz Zeit hat beim Skaten die Gegend zu genießen.

Der Großteil der 160 Skater reisten bereits am Donnerstag an. Aus allen möglichen Ecken Europas wie Portugal, Schweden, England, Tschechien oder Slowenien. Die Registrierung (und auch die erste Party) war weit bis Mitten in die Nach hinein im Gange. Freitag Vormittag ging es dann endlich los:

Alle waren gespannt, wie sich dieses „wunderbare Stück Straße“ denn nun skaten lassen wird. Man blickte in einige nervöse und viele freudige Gesichter, die es kaum erwarten konnten, endlich los zu rollen.

Alpenrauschen 2k15 - "Los geht's!" © Markus Knoblechner

Alpenrauschen - Los Geht´s - Pic: Markus Knoblechner

 

Dann endlich war es so weit: Felix gab den Startschuss und die Luger paddelten los. Der erste Run war äußerst merkwürdig, da man die Strecke nicht kannte und die vielen Kurven und Sweeper es einem nicht gerade einfach machten, den Überblick zu behalten. Alsbald begann dann die Fachsimpelei: Wie man denn nun diesen einen Sweeper vor der gefühlt 132. Kurve anfahren sollte etc… - doch die Gespräche erwiesen sich als wenig ergiebig, da man sich den Streckenverlauf nach nur einem Run einfach nicht richtig einprägen konnte. Der gesamte Freitag ging also dafür drauf, ein Gefühl für die Strecke und deren Verlauf zu bekommen.

 

Alpenrauschen 2k15 - "traumhaftes Panorama" © Markus Knoblechner

Alpenrauschen 2k15 - "traumhaftes Panorama" © Markus Knoblechner

 

Alex, unsere allseits beliebte Stimmungskanone, war auch mit von der Partie und hatte sein Equipment mit einem Riesen-Megaphon aufgestockt, um in den Kurven ordentlich Stimmung zu verbreiten. Langsam entwickelte man dann auch ein Gespür für die Strecke und so wurde es immer besser und besser, um gegen Ende des Tages einfach unfassbar gut zu werden.

Der Parkplatz, der zwischen den Hotels und der Strecke lag, wurde als eine Art „Basislager“ genutzt, wo alle ihre Autos parkten, den ganzen Skate-Kram lagerten und beim Kiosk noch das ein oder andere Bier tranken. Von dort aus brauchte man nur ca. 5 min zum Hotel, das mit einer warmen Dusche und dem Abendessen lockte.

Alpenrauschen 2k15 - "Basislager" © Markus Knoblechner

Alpenrauschen 2k15 - "Basislager" © Markus Knoblechner

 

Kurze Stärkung - und dann ging es ab ans Lagerfeuer, in die Miniramp, aufs Trampolin, zum Kicker, an den Billardtisch oder an die Tischtennisplatte… Kaum zu glauben, das alles gab es da!

Rund um die Miniramp und die Grünanlage befanden sich Liegestühle, die wunderbar dazu einluden, ein paar Bierchen zu trinken. So nahm der Abend seinen, ich glaube, eher ruhigen Verlauf.

Samstag! Petrus begrüßte uns mit dicken Wolken über der Tauplitzalm, sodass alle hofften und bangten, dass es den Tag über trocken bleiben würde. Aufgrund eines unglücklichen Abflugs direkt im ersten Run, gab es einen Verletzten der ins Krankenhaus musste. Also erstmal Pause, bis alle Sanitäter wieder an ihrem Platz und alle Fahrer am Start waren. Nach 2 weiteren Runs fing es dann auch schon an zu regnen und der Tag war gelaufen. Aber das machte ja nichts, da wir hatten genug Abwechslung hatten, dank Tischtennis und Co. Es gab wohl nur vereinzelt Beschwerden darüber, dass wegen des Regens nicht gefahren werden durfte, aber in dieser Sache sollten die Veranstalter voll und ganz unterstützt werden. Auf solch einer Strecke zu skaten, die dank Kalksteinstaub rutscht wie Schmierseife, wenn sie nass ist, wäre verantwortungslos und dumm gewesen.

Alpenrauschen 2k15 - "Sweeper Part" © Markus Knoblechner

Alpenrauschen 2k15 - "Sweeper Part" © Markus Knoblechner

 

Deshalb wurde das Abendessen und Feiern vorverlegt. Und was da so alles passiert ist, kann man gar nicht alles schriftlich fixieren. Es war auf jeden Fall legendär! Nur ein Schmankerl: Einer der Slowenen hat sich wohl eine der Bedienungen geschnappt und ist mit ihr aufs Zimmer verschwunden. Nach getaner Arbeit sprang er vom Balkon aufs Trampolin, um unten schön auf dem Rasen aufzuklatschen, großartig! An nächsten Morgen kam dann der hoch verärgerte Wirt zu ihm und verlangte 60€ für die Nacht - was allerdings nur ein Spaß war, doch das Gesicht des Slowenen war einfach unbezahlbar.

Wir schreiben Sonntag, den letzten Tag eines unglaublichen Events, das schon längst den Titel „Geilster-Scheiß-Ever“ weg hatte. Begrüßt wurden wir von einer Horde von Wanderern, die uns wie Tiere im Zoo begutachteten, denn heute war auch Familien-Wandertag auf der Taublitzalm.

Wir hatten unglaubliche Runs, obwohl das Wetter auch am Sonntag zu wünschen übrig ließ. Dank der hohen Frequenz gab es dennoch 5 oder 6 Runs, bevor uns wieder einmal das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte. Zum einen wollte man weiter skaten, zum anderen war es gut, dass man sich so etwas früher sich auf den Heimweg machen konnte.

Alpenrauschen 2k15 - "Bergsee auf 1650m Seehöhe" © Markus Knoblechner
Alpenrauschen 2k15 - "Bergsee auf 1650m Seehöhe" © Markus Knoblechner

 

Bevor man das Hotelzimmer aus- und evtl. auch aufräumte und sich auf die lange Fahrt nach Hause begab, wurde der Kiosk am Parkplatz zu letzten Mal belagert, um noch ein wenig zu quatschen oder etwas zu essen.

Der Parkplatz leerte sich langsam und so ging dann auch das erste, und hoffentlich nicht letzte, Alpenrauschen zu Ende.

 

 

Geschrieben von Dominic Rico-Gomez und Markus Knoblechner

Bilder von Markus Knoblechner

 

Hier noch ein Raw Run von der Alpenrauschen-Strecke:

Vimeo Video

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