Bievenue à Bordeaux!

  • Boardmag
  • 14.08.2013

Von Ussel nach Bordeaux

 

Seit dem letzten Bericht haben sich die Ereignisse überschlagen, viel ist passiert – gutes wie leider schlechtes – wir sind weit gekommen und haben heute Vormittag endlich Bordeaux erreicht! Dies ist der letzte Bericht von unterwegs, es wird aber sicherlich noch etwas zu lesen geben, wenn die Reise, die Erlebnisse und Abenteuer erst mal verdaut und reflektiert sind...

 

jetzt ist es offiziell!

 

Die Nacht in Ussel verbringen wir im Wald nahe eines kleinen Sees, der uns morgens ein herrliches Setting für ein ausgiebiges Frühstück beschert. Mithilfe des Kartenmaterials und Googlemaps werden die heutigen Abfahrten besprochen und das Auto umgepackt. Denn neben der Campingausrüstung für den anschließenden Urlaub, Surfequipment und Gitarre, Hängematte und Freizeitausrüstung, müssen nun auch noch zwei stinkende Naturburschen inklusive Gepäck und Longboards in das kleine Begleitfahrzeug gepackt werden. Als Tetrismeister stellt dies für uns aber kein größeres Problem dar und so machen wir uns morgens auf, um die besten Downhills der Umgebung zu suchen und zu finden.

 

so fühlt sich freiheit an!

 

Stets Richtung Brive-le-Gaillard soll es gehen, dort wollen wir am Abend unser Camp aufschlagen um morgen endlich an die Dordogne zu stoßen. Mira setzt uns kurz hinter Ussel das erste Mal aus und wir genießen lange Abfahrten, zum Teil aber auch kräftezehrende Aufstiege..

 

Am Mittag erreichen wir Tulle und einen Flusslauf in einer kleinen Schlucht, die uns über 15 Kilometer talwärts führt. Die Teerbedingungen sind hervorragend, es geht durch Tunnel und über Brücken und relativ zügig geht es Brive entgegen. Dort angekommen picknicken wir an einem Parkplatz mitten in der Stadt und es passiert, was nicht hätte passieren müssen. Simon reißt sich den Zeh auf und mit Skaten ist erst mal Sense! Mira kümmert sich liebevoll um den stark blutenden Schnitt und Simon möchte erst mal nicht zum Arzt.

 

hochmotiviert dem ziel entgegen..

 

Unser Camp schlagen wir kurz hinter Brive im Wald auf, und nach Beratschlagung mit Simons Mutter und einer bekannten Krankenschwester via Facebook und Whatsapp wird klar, dass es wohl doch das Beste ist, die Wunde von einem Docteur begutachten zu lassen. So beschließen wir gemeinsam, dass Simon und Mira am nächsten Morgen zurück nach Brive in die Klinik fahren, während ich mich alleine auf den Weg zur Dordogne mache. Zum ersten Mal seit dem Aufbruch in Freiburg, müssen Simon und ich uns trennen..

 

Am morgen straft mich meine eigene Schusseligkeit: Ich lasse beim Ausparken meinen Helm auf dem Autodach liegen, der in der nächsten Kurve natürlich vom Dach kullert. Als mir das relativ schnell bewusst wird ist es schon zu spät und ein glücklicher Franzose kann sich nun als stolzer Besitzer eines originalen Le-Püsh-Helms nennen..

 

eine woche sportverbot.. sagt der docteur ;)

 

Da Simon seinen Helm heute nicht brauchen wird, leiht er mir diesen bereitwillig und so beginnt mein Tag auf dem Brett einsam und alleine. Es ist zwar traurig, dass Simon die fantastische Abfahrt nach Soulliac verpasst – es geht ausschließlich bergab – aber ich merke, dass es nach den vielen Tagen zu zweit auch mal gut tut, mich mit mir selbst zu beschäftigen. Soulliac erreiche ich sehr schnell, die geplante Route führt mich aber noch nicht direkt an die Dordogne.

 

per radweg auf einer stillgelegten bahntrasse..

 

Um die Mittagszeit erreicht mich der erlösende Anruf aus der Klinik: Alles in Ordnung – der Fuß muss nicht genäht werden. Der Arzt rät zu einer Woche Pause und zumindest für den heutigen Tag nimmt Simon diesen Ratschlag ernst. Ich kämpfe mit der Hitze und einigen Aufstiegen, erreiche dann aber überglücklich das Schild des Departements der Dordogne und erahne den Fluss bereits hinter dem nächsten Hügel.

 

endlich: die dordogne!

 

Dem starken Urlaubsverkehr der ganzen Paddler und Wohnmobile kann ich auf einem Radweg, der auf einer stillgelegten Bahntrasse angelegt wurde, prima ausweichen und komme gut voran. Bis die anderen mich einholen habe ich etwa 40 Kilometer zurück gelegt. Wir verabreden uns auf den frühen Abend weiter flussabwärts um dort einen guten Platz für unser Camp zu suchen und so geht die Fahrt weiter, mal links, mal rechts der Dordogne.

 

Wir werden belohnt und finden einen sandigen Spot direkt am Fluss, mit einer Holzterrasse inklusive Tisch und Stühlen. So einen Luxus haben wir schon länger nicht mehr erfahren! Jetzt kommt auch endlich Simons mitgeschleppte Hängematte zum Einsatz.

 

so lässt es sich auch mit verletztem fuß leben..

 

Am morgen beschließt Simon heute doch zu pushen und stellt auf dem Brett bald fest, dass der Fuß super mit macht und er schmerzfrei weiter rollen kann. Vielleicht liegt das an der extremen Motivation die wir beide heute spüren, vielleicht aber auch an den Paracetamol 1000er, die der französische Arzt verschrieben hat..

 

So machen wir uns wieder vereint auf nach Bergerac und bringen die knapp 45 Kilometer zügig hinter uns. Da mir allerdings der Helm fehlt und der Verkehr immer mehr zunimmt, entscheide ich am Nachmittag für heute nicht mehr weiter zu machen. Es ist einfach viel zu gefährlich und es gibt für den nächsten Abschnitt keine Ausweichmöglichkeiten über kleine Landwege..

 

auf winzerwegen bordeaux entgegen..

 

Wir merken, dass Bordeaux nicht mehr weit ist, denn die Kuhweiden und Maisfelder weichen zunehmend Weinreben. Unsere letzte Nacht verbringen wir noch einmal an den Ufern der Dordogne, die inzwischen beachtlich gewachsen ist und brechen am Morgen früh auf. Hier gibt es wieder kleine Teerstraßen auf denen wir höchstmotiviert Bordeaux entgegen pushen, doch das Vorankommen in den Vororten wird zunehmends schwerer. Ein Kreisverkehr folgt dem Nächsten und außer Baumärkten, McDonalds und viel viel Industrie gibt es leider nichts mehr zu sehen.

 

Dann ist es endlich soweit: vor uns taucht das Ortsschild auf und nun kann es niemand mehr abstreiten: Wir haben es geschafft, wir sind in Bordeaux! Mit dem Auto geht es nun erst mal in die Innenstadt zum Fotos machen, heute Nachmittag wollen wir aber schon wieder auf dem Brett stehen. Es sind schließlich noch ein paar Kilometer bis zu unserem Endziel „Le Pin Sec“, wo wir bereits sehnsüchtig (und ich auch arbeitseinsatzfähig) erwartet werden..

 

Es waren zwei verrückte, eindrucksvolle, erlebnisreiche und spannende Wochen auf dem Brett, von denen ich keinen einzigen Moment missen möchte! Vielen Dank an alle die uns unterstützt haben, die an uns geglaubt haben und uns aus der Heimat immer wieder angefeuert und gut zugeredet haben.. DANKE! Vielen Dank natürlich auch unseren Sponsoren!

 

Für das Erste kann das Projekt „Le Püsh“ als erfolgreich verbucht werden und wer weiß, vielleicht gibt es ja nächstes Jahr ein Revival, denn..

 

..LE PÜSH MUST GO ON!

 

stolz am ziel..

 

 

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