Bastl Boards - made in Germany

  • Boardmag
  • 11.01.2011

 

Gunja Lilienthal im Velodrom - Berlin
 
Die trashig, verspielte Homepage von Bastl Boards gibt's seit knapp sechs Monaten - die Bretter von Sebastian Mühlbauer und Andreas Gränz kursieren schon länger in der Szene. Besonders in Berlin wurden sie ausführlich getestet, bei Sessions ordentlich geschreddert und bis ans Limit gedrückt. Richtig loslegen werden Sebastian - aka Bastl - und Andreas ab der ISPO 2011 (6.-9.2.2011). Sie haben sich mit einem Eco-Fiendly-Board einen Platz unter den Finalisten des BrandNew-Award, summer hardware, gesichert.  Dadurch haben sie einen Stand unter besonders günstigen Konditionen gewonnen. Ihr Start in die freie Wirtschaft wurde also unerwartet von der ISPO bestimmt: „Seit dem wir wissen, dass wir einen Stand haben, arbeiten wir voll drauf zu. Bis dann wird unsere Seite fertig sein, alle Boards mit Preisen online stehen und unsere neue 2011 Kollektion vorgestellt", erzählt Bastl.
 

Sebastian Mühlbauer mit Krücken beim Holzcheck.
 
Bastl hat schon immer einen Faible fürs Bauen von Boards gehabt. Sein Freund und diplomierter Kunststofftechniker Andreas Gränz hat sich eingeklinkt und gemeinsam haben sie die Decks weiterentwickelt. Am Anfang mehr aus Neugier und Spaß haben sie sich beim Stipendienprogramm Flügge eingeschrieben. Später wurde es ernst und nach etlichen Präsentationen, Geschäftsplänen und Marktanalysen haben sie die Jury überzeugt - Bastl Boards war geboren. Seit März 2010 bekommen sie einen Existenzgründerzuschuss, sind also ganz frisch auf dem Markt. Die Leidenschaft des Boardens treibt sie an, weniger die gewinnorientierte Finanz-Maximierung. Dennoch wollen sie natürlich überleben, daher wurde der Dreijahresplan auf die Beine gestellt. Hilfe bekommen die Beiden von Felix Menthon, der in der Werkstatt oft aushilft und Matthias Göttlicher. „Bei diesen ganzen wirtschaftlichen Geschichten hat sich Matze den Arsch aufgerissen, mich nervt das tierisch an, aber es muss ja irgendwie gemacht werden", bestätigt Bastl. 

Bastl Boards, das sind funktionell entwickelte Boards: zum Cruisen, Bomben, Sliden und besonders zum Tricksen. Ihre Boards unterscheiden sich stark von den konventionellen Brettern. Außer das Calango und Kizomba (Pool Deck) haben alle einen Rocker Shape und sind unterschiedlich stark konkav.  Sie ermöglichen beim Tricksen so mehr Brettkontrolle und neue Möglichkeiten das Brett zu poppen - wie beispielsweise beim Skaten der Ollie. Bastl vergleicht es mit dem Snowboard von vor 15 Jahren, spricht von „Pionierstimmung innerhalb der Szene", nennt es: „New School Longboarding, fahren, cruisen, aber im ride auch tricksen. Diese Art Longboarding ist halt noch ganz am Anfang, man macht einen Trick und weiß gar nicht wie der heißt", erzählt Bastl. Die handgefertigten Decks sind aus Hölzern der Region, Carbon und Fieberglas. „Durch die besondere Faserverlegung verlieren die Bretter auch bei längerer Belastung nicht am Popp und Flex, sie lutschen sich nicht aus und bleiben im Shape", so Bastl weiter.


Das Bolero - 102 cm lang, 22,5 cm breit


Das Kathak - 103 cm lang, 22,5 cm breit
 
Der berliner Künstler Gregor Dashuber hat die neue Kollektion 2011 entworfen. Kennen gelernt haben sich Bastl und er sich in der Hauptstdt, haben sich gleich verstanden und prompt wurde Dashuber Art Direktor für das erste offizielle Jahr von Bastl Boards. Wer lieber was Individuelles will, hat die Möglichkeit sein Brett selbst zu designen - dass eigene Motiv aufs Deck zu bringen. Das eingeschickte Design wird dann ausgedruckt, zurechtgeschnitten und schließlich einlaminiert. Nach der ISPO werden Bastl Boards sechs Decks im Angebot haben: das Kizomba, Bolero, Kathak, Balboa, Walzer und das Calango. Preislich werden sie sich zwischen 169 und 219 Euro bewegen. „Wir bieten hochwertige Qualität an, dass schlägt sich natürlich im Preis nieder, dafür sind alle Decks langlebig und 100 Prozent handcraftet in Deutschland", erzählt Bastl.
 


Gregor Dashubers Calango, 83 cm lang

Die Beiden setzten auf Kreativität und stehen auf Liebe zum Detail. Beispielsweise bekommt jedes Brett seine eigene Seriennummer und wird mit seinem Entstehungsdatum versehen. So verlässt jedes Deck die Schmiede als Unikat und kann jederzeit in den Bastl Boards Heften bis zur Geburt zurückverfolgt werden. Für die Zukunft haben die Jungs auch ein mögliches Downhillbrett entwickelt. Der Prototyp wird 2011 bei einigen IGSA Rennen getestet und vielleicht überraschen uns die Jungs 2012 mit einer Bastl Boards Rennmaschine.
 

Baslt beim stailfish
 


  Damien