Seide

  • Boardmag
  • 11.08.2023

Seide – Herkunft, Herstellung, Eigenschaften und Verwendung

Seide, von mittellateinisch seta, ist ein tierischer Faserstoff. Sie wird aus den Kokons der Seidenraupe, der Larve des Seidenspinners, gewonnen. Seide ist die einzige in der Natur vorkommende textile Endlos-Faser und besteht hauptsächlich aus Protein. Ursprünglich stammt sie aus China und war eine bedeutende Handelsware, die über die Seidenstraße nach Europa transportiert wurde. Heute sind neben China auch Japan und Indien wichtige Produzenten von Seide.

Eigenschaften: Seide zeichnet sich durch ihren Glanz und ihre hohe Festigkeit aus. Sie wirkt isolierend gegen Kälte und Wärme, kann bis zu einem Drittel ihres Gewichtes an Wasser aufnehmen und neigt wenig zum Knittern. Auf Seidenstoffen werden besonders brillante Farben erzielt. Sie ist jedoch empfindlich gegenüber hohen Temperaturen, Abrieb und Wasserflecken.

Herstellung: Die meisten Seidenraupen ernähren sich von Maulbeerbaumblättern. Die Raupen verpuppen sich und produzieren die Seide in speziellen Drüsen im Maul. Sie werden mit Heißwasser oder Wasserdampf getötet, bevor sie schlüpfen, um zu verhindern, dass die Kokons zerbissen werden. Jeder Kokon enthält ein langes, feines Filament. Mehrere Kokons werden zusammen abgewickelt, um einen Seidenfaden zu bilden.

Verwendung: Seide wird hauptsächlich für Textilien verwendet. Es gibt verschiedene Seidenqualitäten, die durch unterschiedliche Webverfahren oder Behandlungen entstehen. Einige Beispiele sind Crêpe de Chine, Duchesse, Organza, Satin und Taft.

Ökologische Perspektive: Die Herstellung von Seide erfordert das Töten von Seidenraupen, was ethische Bedenken hervorrufen kann. Die Seidenproduktion kann auch erhebliche Mengen an Wasser verbrauchen, insbesondere beim Entschälen der Seide. Es gibt jedoch Bemühungen, nachhaltigere Methoden zur Seidenproduktion zu entwickeln.

Fazit: Seide ist ein luxuriöses und vielseitiges Material mit einer langen Geschichte. Während sie viele wünschenswerte Eigenschaften hat, gibt es auch ökologische und ethische Bedenken hinsichtlich ihrer Produktion. Es ist wichtig, sich dieser Aspekte bewusst zu sein und nachhaltigere Alternativen in Betracht zu ziehen, wenn möglich.