Kaschmir

  • Boardmag
  • 11.08.2023

Kaschmir - Herkunft, Herstellung, Eigenschaften und Verwendung

Herstellung von Kaschmir:

  • Kaschmir gilt als die edelste und kostbarste Wollart dieser Welt und ist bekannt für seine extrem feine und weiche Textur.

  • Kaschmir stammt von der Kaschmirziege, die hauptsächlich in den rauen Hochgebirgszügen Zentralasiens von Hirten und Nomaden gehalten wird.

  • Die Gewinnung von Kaschmir erfolgt aus dem feinen Winter-Bauchflaum der Ziege, der das Tier vor extremen Kälten von bis zu minus 40 Grad schützt.

  • Dieser Bauchflaum wird zwischen März und Mai, während des Fellwechsels der Tiere, durch Auskämmen gewonnen.

  • Nach der Gewinnung wird der Wollflaum gewaschen, von Unreinheiten befreit und zu Garnen versponnen.

Besondere Eigenschaften von Kaschmir:

  • Kaschmir ist ein edles Naturprodukt mit einer sehr feinen Faserstruktur.

  • Im Gegensatz zu anderen Wollfasern hat Kaschmir eine glattere Oberfläche, die ihm einen dezenten Glanz verleiht.

  • Produkte aus reinem Kaschmir kratzen nicht und flusen auch nicht.

  • Kaschmirprodukte sind leicht und bieten einen hohen Tragekomfort.

  • Sie halten sehr warm, da sich zwischen den feinen Härchen in den Wollgarnen viele kleine Luftpolster bilden, die die Körperwärme festhalten.

  • Kaschmir hat auch die Fähigkeit, Temperaturen auszugleichen und ist atmungsaktiv, wodurch es sich auch an Sommerabenden angenehm trägt.

Herkunft und Gewinnung von Kaschmir:

  • Kaschmirwolle, auch bekannt als Cashmere, wird aus dem Unterfell der Kaschmirziege (carpa hircus) gewonnen.

  • Die Kaschmirziege kommt in verschiedenen Farben vor, darunter Weiß, Grau, Braun und Schwarz.

  • Die Herstellung von Kaschmirprodukten aus der Wolle dieser Ziegen geht auf ca. 1000 v. Chr. zurück.

  • Haupterzeugerländer von Kaschmir sind China, die Mongolei, der Iran und das mittelasiatische Hochland (Pamir). Es gibt auch große Zuchtfarmen in Australien, Neuseeland und Schottland. Das hochwertigste Kaschmir stammt aus der Inneren Mongolei in China.

  • Das feine Unterhaar der Ziege, das Duvet, wird zur Herstellung von Kaschmirprodukten verwendet. Es hat einen Durchmesser von 15 – 19 Mikrometern. Das grobere Deckhaar, die Grannen, wird aussortiert.

  • Die Gewinnung von Kaschmir erfolgt durch das Auskämmen des feinen Flaums während des Fellwechsels im Frühjahr. Pro Tier werden etwa 150 Gramm dieses Flaums gewonnen. Für die Herstellung eines Pullovers wird der "Ertrag" von drei bis vier Ziegen benötigt.

Qualität und Preis:

  • Kaschmirwolle gehört aufgrund ihrer feinen Fasern zu den Edelwollen. Sie hat sehr gute Wärmerückhaltungseigenschaften bei geringem Gewicht.

  • Kaschmir ist eine der wertvollsten und teuersten Naturfasern. Der Verkaufspreis hängt von der Qualität der Wolle ab. Die Haare sollten möglichst fein, lang, gekraust und hell (weiß) sein.

  • Die Herstellung eines Kaschmirpullovers ist teurer als die eines Pullovers aus Schafswolle, da für einen Kaschmirpullover der "Ertrag" von mehreren Ziegen benötigt wird, während die Schur eines Schafes ausreicht, um drei bis vier Pullover herzustellen.

Pflege von Kaschmirprodukten:

  • Kaschmirpullover sollten per Hand oder im Wollprogramm der Waschmaschine bei 30 Grad gewaschen werden.

  • Nach dem Waschen sollte der Pullover sanft ausgedrückt, in ein Handtuch gerollt und flach zum Trocknen gelegt werden.

  • Kaschmirpullover können kleine Knötchen (Peeling) aufweisen, die sich mit der Zeit bilden. Diese können mit einem Fusselrasierer entfernt oder vorsichtig abgezogen werden.

Wenn wir Kaschmir aus rein ökologischer Sicht betrachten:

  1. Nachhaltigkeit: Die Ziegen, von denen Kaschmir stammt, werden in natürlichen Umgebungen, insbesondere in den rauen Hochgebirgszügen Zentralasiens, gehalten. Sie sind an diese extremen Bedingungen angepasst und benötigen keine intensiven landwirtschaftlichen Eingriffe.

  2. Ressourcenverbrauch: Die Gewinnung von Kaschmir erfordert weniger Ressourcen als die Produktion von synthetischen Fasern. Es werden jedoch mehr Ziegen benötigt, um die gleiche Menge an Wolle im Vergleich zu Schafen zu produzieren.

  3. Biologische Abbaubarkeit: Als Naturfaser ist Kaschmir biologisch abbaubar, was bedeutet, dass Produkte aus Kaschmir am Ende ihrer Lebensdauer kompostiert werden können, anstatt auf Mülldeponien zu landen.

Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich der ökologischen Auswirkungen der Kaschmirproduktion, insbesondere in Bezug auf die Überweidung von Land durch Kaschmirziegen, was zu Bodendegradation führen kann.

Fazit: Während Kaschmir viele positive ökologische Eigenschaften hat, insbesondere im Vergleich zu synthetischen Fasern, gibt es auch einige Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit der aktuellen Produktionspraktiken. Für eine optimale Eignung als Biofaser müssten diese Bedenken angegangen und die Produktionsmethoden weiter optimiert werden. Es wäre auch wichtig, die gesamte Lieferkette zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Produktion von Kaschmir insgesamt nachhaltig und umweltfreundlich ist.