Die Bright und ISPO - zwei Tradeshows der Zukunft?- 1. Teil

  • Boardmag
  • 03.02.2008

Die Bright und ISPO – zwei Tradeshows der Zukunft? (1. Teil - Bright)

 

Die Bright gehört sicher zu den meistdiskutierten Fachmessen in Deutschland. Die einen halten sie für total überflüssig,  die anderen sehen in ihr die Renaissance der deutschen Skateboardszene. Wie auch immer: die Bright hat auch in diesem Jahr wieder der Tendenz der vergangenen Shows alle Ehre gemacht – hier trifft man sich, hier „meetet“ man sich und ist halt da, um zu sehen und gesehen zu werden. Entsprechend war die deutsche Skateboardelite zahlreich vertreten und alte Hasen wie Anders Tellen und Max Dufour nutzen die Pausen im hochklassigen Poolcontest zum kleinen Pläuschchen.

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Max Dufour und Anders Tellen beim Plauschen

 
Das von Jahr zu Jahr professioneller werdende Messemangement von Thomas Martini und Marco Aslym, den beiden Hauptorganisatoren der Bright, sorgte diesmal für einen reibungslosen Ablauf und eine deutlich professionellere Einstellung der ausstellenden Firmen. Der damit verbundene Nachteil war die deutliche Abnahme der kleineren Brands und auch die Konzentration auf die finanzstärkeren, die die inzwischen mit der ISPO vergleichbaren Standpreise gerade noch bezahlen können/wollen.  Bei der Gestaltung der Stände überzeugten uns vor allem die großen Brands wie Adidas oder Vans mit einem cleanen, professionellen Style, wobei man hier, vor allem am Zuspruch, bei besonders diesen Marken die riesige Kluft feststellen konnte, die zwischen dem real Skatestyle und „Ich-Möchte-Gerne-dazugehören“ Firmen gehört. Wahrscheinlich konnte der Kollege von Adidas ein paar Bücher lesen….Nike hingegen hat es offensichtlich geschafft, als wirklich Großer die Akzeptanz in der Skateboardszene zu erobern – auch wenn ich das sehr bedenklich finde. Aber wie sagt das alte Sprichwort: mit Speck fängt man Mäuse – oder – man kauft sich einfach die richtigen Leute und Vertriebsstrukturen und fängt damit die Kunden…..Kleinere Brands wie Cleptomanicx setzten sich mit witzigen Ständen in Szene.

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Überzeugt haben ebenfalls wieder Reell und Mazine, die ihre Linie der Basic Street Jeanswear kräftig ausgebaut haben und so zum Teil viele Marken überflüssig machen, die oftmals gleichen Style und Produkte mit unterschiedlichen Namen anbieten. Das war leider einer der traurigen Aspekte: richtig Innovatives gab es wenig dafür ähnelten sich die Kollektionen zum Teil sehr. Ganz anders Billabong, das mit Element seine upcoming Position im Skateboardbereich unterstrich und sicherlich inzwischen nicht nur mit die kommerziellsten, sondern auch die besten Skateschuhe anbietet. Auch Jart Skateboards hat mit seiner neuen Iron Achse Maßstäbe gesetzt: eine gute Achse muß nicht teuer sein,  d.h. auch für 20 Euro kann Iron schon die Herzen guter Boarder höher schlagen lassen. Last but not least sollte man erwähnen, daß es mindestens 2 neue Marken in die Oberliga geschafft haben: Blueprint Skateboards, die sich inzwischen neben Jart as DIE Marke im Mittelpreissegment um die 50 Euro etabliert haben und durch hohe Qualität überzeugen und AEME, die Frauenmarke von Record, also Rough Distribution. Gut und günstig oder auch Preis/Leistung ist das Stichwort!

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Fazit: I
m großen und ganzen war die Bright eine coole Messe, ein cooles Event, ein cooles Meeting. Jeder hatte Spaß und, von den Toiletten abgesehen, die Bright hat die Szene mal wieder zusammengeschweißt. Wir legen jedoch den Veranstaltern nahe, das inzwischen seit Anfang bestehende Toilettenproblem dringendst in Angriff zu nehmen, da es mit zunehmender Professionalität immer mehr Händler eher abschreckt als einlädt. Die nachfolgenden Bilder eines Toilettenbesuches, bei dem man vorher 50 Cent zahlen muß und eine total versiffte, überschwemmte Toilette vorfinden muß, sprechen für sich…

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