Review Serengeti Festival 2009

  • Boardmag
  • 08.07.2009


Serengeti Festival 2009

Das Serengeti Festival feierte zwischen dem 27. und 28. Juni sein vierjähriges Jubiläum in Schloß Holte, was die Veranstalter anscheinend zum Anlass nahmen, ein bemerkenswertes Lineup aufzufahren...

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Der Samstag stand ganz im Zeichen des Metals, sodass der frühe Abend mit Static X und Down eingeläutet wurde. Ihrem selbsternannten Musikstil „Evil Disco“ machten Static X alle Ehre und brachten die Crowd in den vorderen Reihen bereits nach dem ersten Track ordentlich zum Hüpfen. Nach einer guten dreiviertel Stunde betraten Down, rund um den Ex-Frontman der legendären Band Pantera die Bühne und sorgten dafür, dass die gute Stimmung auf der Wiese hinter dem Schwimmbad im beschaulichen Dorf Schloß Holte nicht verloren ging. 

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Down

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Down

Wer es bis jetzt noch nicht in die ersten Reihen vor die Bühne geschafft hatte, um sich einen „natürlich dunklen Teint“ durch die Staubattacken im Moshpit abzuholen bekam im Anschluss definitiv die Gelegenheit dazu: Anthrax heizten den Besuchern des Festivals trotz wolkenverhangenem Himmel ordentlich ein. Obwohl Scott Ian Rosenfeld als einziges Mitglied der Band seit 1981im Geschäft ist, bewiesen Anthrax, dass sie trotz zahlreicher Mitgliederwechsel und aufsehenerregenden Protesten nach den Anthrax Anschlägen in den USA 2001 sowohl ihrem Namen, als auch dem Metal treu geblieben sind und lieferten eine perfekte Show.

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Anthrax

Hätte man während des Festivals eine Umfrage bezüglich des Auftritts der nächsten Band gemacht, wäre wahrscheinlich das ganze Spektrum der Skala von „Super Band...“ bis „die gucke ich mir ganz bestimmt nicht an...“ ausgeschöpft worden. Die Statements der Festivalbesucher dürften der Bloodhound Gang  allerdings gelinde gesagt am Arsch vorbei gegangen sein, sodass sie mit reichlich Verspätung gegen 22.45 Uhr die Bühne betraten. Neben den „Pflichtsongs“ der Band wie: The Bad Touch, Along Comes Mary, The Ballad of Chasey Lain oder Foxtrot Uniform Charlie Kilo stand natürlich das „Rahmenprogramm“ der Gang im Vordergrund und führte unter den Festivalbesuchern schon im Vorfeld zu spannenden Diskussionen. Wie nicht anders zu erwarten, nutzte Evil Jared die Pausen zwischen den Songs, um unter verhaltenem Protest des Publikums, ein Bierglas zu leeren, es anschließend mit seinem Margeninhalt zu füllen um es dann wieder zu trinken bzw. Jimmy Pop in die Mütze zu kotzen. Auch die übrigen Pausenfüller in Form von „entblößten Genitalien“, „Ich bin so hardcore...“ als Anspielung auf die deutsche Band Scooter oder die Verwendung des Lieblingswortes „Schwul“ in 1000 Kombinationen ließen die Band nicht aus.

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Bloodhound Gang

Im nachhinein kann man sich bestimmt über den Auftritt der Band streiten, fest steht allerdings, dass die Jungs definitiv für Gesprächsstoff gesorgt haben...

Den Abschluss des Abends bildeten Soulfly, was einen nahtlosen Stilbruch zur Folge hatte: nach Kotz- und Schwuchtelspielchen der Bloodhound Gang, gab es jetzt noch mal eine gehörige Mischung aus Nu- und Trashmetal, was wohl dem Einfluss von Ex Sepultura Mitglied und Gründer der Band Max Cavalera zu verdanken ist. Schon bei den ersten Klängen von „Back to the Primitive“ war nicht mehr an das gemütliche Kopfnicken und Schunkeln während dem Auftritt der Bloodhound Gang zu denken, sodass der Tag so endete wie er begonnen hatte: im Moshpit.

Der Sonntag hingegen stand unter einem etwas ruhigeren Stern: Nachdem Mr. Irish Bastard und Montreal die Festivalbesucher wachgefeiert hatten, gaben sich die Donots aus Rockcity Ibbenbüren die Ehre und betraten pünktlich um 18.50 Uhr die Bühne. Neben Songs aus ihrem aktuellen Album Coma Chameleon wie Stop the Clocks oder Break my Stride spielten die Jungs mit We´re Not Gonna Take It oder Saccharine Smile auch einige Tracks aus der „guten alten Zeit“.

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Donots

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Donots

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Donots

Auch für die Donots war der Auftritt allerdings nach einer knappen Stunde vorbei, sodass die Bühne für die schwedische Vertretung in Form von Millencollin geräumt wurde  Die, etwas in die Jahre gekommene, Punkrockband rund um Frontman Nikola Sarcevic spielten ein souveränes Programm, ohne viel Laberei und große Pause, eben Rock wie er sein soll! Zu hören gab es neben aktuellen Tracks natürlich legendäre Stücke wie: Fox, The Ballad oder Bullion! Somit merkte man der Band, die ihren Name übrigens nach eigenen Aussagen vom Skatetrick Melancholie ableiten, durchaus an, dass sie nach über 15 Jahren Bühnenerfahrung nichts und niemandem mehr zu beweisen haben, sondern einfach Gas geben!


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Millencollin

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Millencollin

Den Feierabend und erfolgreichen Ausklang des Serengeti Festivals läuteten die H-Blockx ein, um danach nach eigenen Aussagen auf „Festival Diät“ zu gehen. Die vorerst letzte Show der Jungs aus Münster startete von Anfang an mit Volldampf, sodass es auch die Zuschauer in den letzten Reihen nicht schafften ruhig stehen zu bleiben. In den ersten Reihen wurden im doppelten Wortsinn bei Tracks wie Leave Me Alone, Countdown to Insanity, How Do You Feel oder Little Girl der Staub vor der Bühne ein letztes Mal aufgewirbelt und die Menge zum toben gebracht. Henning und Co. fanden die perfekte Mischung aus Publikumsansagen und Tracks um die Leute vor der Bühne ordentlich abgehen zu lassen. Nachdem über einer Stunde Spielzeit, ihrer ersten Single Rising High und der Zugabe des Jonny Cash Covers Ring of Fire zogen sich die Jungs zurück, die Bühne wurde abgebaut und das Serengetifestival darf sich im nächsten Jahr auf sein fünfjähriges Jubiläum freuen...

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H Blockx

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H Blockx
 

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