Vor der
Show in Stuttgart im Universum nutzte ich die Gelegenheit und
unterhielt mich an einem ruhigen, schattigen Plätzchen im Freien
mit Scott Vogel (Sänger), von Terror.

*1. Hallo Scott, bitte erzähl uns doch als Erstes ein wenig über diese Tour und die Shows die ihr bisher gespielt habt.*
Scott: Okay, hallo. Wir sind jetzt etwa in der Mitte der Tour angelangt. Bisher haben wir in Holland, Spanien, Portugal, Italien, Frankreich und Deutschland gespielt. Hoffentlich hab ich jetzt nichts vergessen. Die Shows waren bisher gut, manche waren besser besucht, andere weniger gut. Wir sind ja nicht gerade die bekannteste Band der Welt und das ist nicht die größte Tour. Aber wir sind alle glücklich und das Feedback ist bisher super.
*2. Welches waren denn bisher die besten Shows und warum?*
Scott: Die eine Show in Portugal war unglaublich. Es waren mehr als 600 Leute da und die sind alle komplett durchgedreht als wir gespielt haben. Die Show in Madrid, Spanien, war auch super. Ebenso die Shows in München und in Weinheim gestern. Für gute Shows ist immer wichtig, dass die Bühne nicht zu hoch ist, es keine Barrikade vor der Bühne gibt und der Raum nicht zu groß ist. Oft ist der Club für den Erfolg der Show entscheidend. Aber es gab noch keine Show bisher bei der wir ausgepfiffen wurden. Bisher war also eigentlich alles perfekt.
*3. Ihr seid ja mit Full Blown Chaos, No Turning Back und teilweise auch mit Teamkiller unterwegs auf dieser Tour.*
Scott: Ja genau, Teamkiller haben auch noch für einige Shows mitgespielt und diese hier in Stuttgart ist heute ihre letzte Show.

*4. Wo siehst du denn den Unterschied, wenn ihr hier in
Deutschland unterwegs seid im Vergleich zum Leben “on the road”
in den Staaten?*
Scott: Hier haben wir einen schicken Tourbus
und in den Staaten müssen wir im Van herumkurven. Hier werden
wir also schneller fett, da wir immer ein super Essen bekommen vor
jeder Show. In den Staaten kennen wir dafür viel mehr Leute, die
uns auf Tour immer ganz gut durchfüttern. Das kann aber manchmal
gut oder schlecht sein, weil man ja nicht immer mit Leuten reden
will. Überall wo man hinkommt, wollen die Leute nämlich
dann mit einem abhängen, Party feiern und sich sinnlos
betrinken. Und wenn man dann mal für einen Tag seine Ruhe haben
will, wollen die das nicht unbedingt verstehen und versuchen einen
dann immer wieder zum Feiern zu überreden. Das ist manchmal ganz
schön anstrengend. Aber es gibt auch wirklich angenehme Dinge,
nämlich dass man Orte wiedersieht, die man gerne mag oder mit
den anderen Bands im Bus abhängen kann. Wir waren jetzt schon so
oft in Europa, dass es kein wirklicher Kulturschock mehr ist und wir
uns eigentlich schon zuhause fühlen hier. Man kann sich dann
immer darauf einrichten, was einen erwartet. Wir haben viele Freunde
an den unterschiedlichsten Orten, wobei es sicher nicht so ist, wie
wenn wir in den Staaten unterwegs sind. Aber wir freuen uns immer auf
befreundete Bands, die wir mal wieder sehen können oder neue
Städte, die wir kennenlernen dürfen.
*5. Welche
europäische Hardcoreband magst du denn am liebsten?*
Scott:
Ich liebe Born From Pain, No Turning Back, Kickback aus Paris (das
ist meine Lieblingsband hier in Europa, obwohl sie nicht mehr so
aktiv sind), Knuckledust aus England, World Collapse aus Deutschland
und viele andere. Es gibt einige gute Bands hier in Europa.

*6.
Bitte erzähl doch noch ein wenig über Euer neues Album
“Always The Hard Way” und versuch Vergleiche zu den Vorgängern
zu erläutern.*
Scott: Das neue Album “Always The Hard
Way” ist wieder schneller als “One With The Underdogs”, welches
der Vorgänger war. Die Produktion von “Always The Hard Way”
ist unglaublich. Wir waren in einem superguten Studio und sind sehr
glücklich, wie sich das Album anhört. Auch das Artwork
liebe ich sehr. Klar, man ist nie 100% zufrieden mit einem Album,
aber zu 95% bin ich vollkommen glücklich mit dem Werk. Auch die
Songs und die Texte liebe ich.
“One With The Underdogs” war
ein etwas chaotisches Album für uns, weil wir interne
Bandprobleme hatten. Da waren Lineup-Wechsel und so und auch die
Aufnahmen mag ich nicht so. Die Songs und die Lyrics sind aber
grossartig in meinen Augen. Und ich mag die Art wie die Vocals
rauskamen, das Layout ist allerdings nicht so mein Ding.
“Lowest
Of The Low” war unsere erste Scheibe, die wir innerhalb von zwei
Tagen aufgenommen haben. Das Teil ist wirklich grosse Klasse und ich
hör mir die Scheibe jetzt noch gerne an. Es sind zwar nur neun
Songs drauf, aber die sind voller Power und Energie. Wenn man noch
jünger ist und sich nicht so viele Gedanken um alles macht, dann
geht man einfach hin und macht es. Und manchmal kommt dann sowas
dabei raus wie dieses grossartige Album.
*7. Ihr seid ja
immernoch bei Trustkill Records unter Vertrag. Wird das auch in
Zukunft so bleiben?*
Scott: Die letzten zwei Alben sind über
Trustkill rausgekommen. Aber wir wissen noch nicht sicher, ob das
auch in Zukunft so bleiben wird. Mal sehen was kommt. Klar, Trustkill
hat viel getan um uns zu pushen, aber andererseits müssen wir im
Gegenzug auch alles bekommen, was wir brauchen, wenn wir für
weitere Alben unterschreiben sollen. Wir könnten also ein Label
brauchen, das uns noch mehr pusht und an uns glaubt. Bisher haben wir
uns darüber noch nicht wirklich Gedanken gemacht, sondern
geschaut, dass wir das neue Album fertigkriegen.
*8. Wer
macht eigentlich die Trustkill Promotion in Deutschland? Irgendwie
scheint es da schwer zu sein, an Promos ranzukommen.*
Scott:
Bisher wurden die Trustkill Scheiben hier in Europa über
Roadrunner veröffentlicht. Ich will das alles lieber gar nicht
hören, weil es mich verärgert, dass das anscheinend auch
nicht klappt. Daran sieht man ja schon, dass Trustkill wirklich
Probleme zu haben scheinen. (Anmerk. d. Redaktion: Roadrunner haben
die Veröffentlichung von Trustkill-Scheiben laut Aussage des
Labels in Europa eingestellt.)

*9. Was möchtet ihr denn
mit Euren Songs ausdrücken und den Hörern mitteilen?*
Scott: Jeder Song den ich schreibe, handelt eigentlich immer
eine ganz bestimmte Sache ab. Klar ich kann jetzt nicht zu jedem Song
Stellung nehmen, aber wir wollen erreichen, dass die Leute die Zeit
geniessen in der sie auf Erden sind, die Erde und die Leute um sie
herum respektieren und dass es immer mal wieder schlechte Zeiten
geben kann, die aber wieder vorbeigehen, wenn man an die guten Zeiten
glaubt. Wir versuchen den Leuten einen Weitblick für die Dinge
zu geben, die um sie herum passieren und ihnen zu vermitteln, dass
sie nicht alles so ernst nehmen sollen. Klar unsere Texte
beschäftigen sich mit ernsten Themen, aber wenn wir live spielen
versuchen wir Spaß zu haben und diesen auch auf die Besucher zu
übertragen.
*10. Für deutsche Bands ist es ja
ziemlich schwer in den Staaten Fuß zu fassen, während es
für amerikanische Bands supereasy ist, in Deutschland mega
gehypt zu werden. Was denkst du woran das liegt?*
Scott: Das
stimmt und es ist auch irgendwie traurig. Allerdings kann ich nicht
genau sagen, woran das wohl liegt. Wir waren zum Beispiel schon vor
zwei Jahren in Europa, Japan und überall auf der Welt, während
europäische Bands oft nur in Europa spielen können und gar
nie die Chance bekommen, in den Staaten unterwegs zu sein. Für
Born From Pain haben wir eine Tour gebucht, uns darum gekümmert
dass sie in die Staaten kommen können und ihnen einen Van
besorgt und jemanden, der sich um ihr Merch kümmert. Wir haben
das getan, weil wir uns in der glücklichen Lage befinden, das
alles tun zu können und wollten einfach mal was an eine Band
zurückgeben, die es verdient hat. Aber ansonsten hab ich keine
Antwort auf die Frage, jedenfalls ist es eine traurige Tatsache, dass
es so ist. Trotz allem gibt es auch in den Staaten Leute, die sich um
Bands und Dinge ausserhalb Amerikas kümmern. Ansonsten sind die
Amerikaner aber immer eher auf amerikanische Bands fokussiert.
*11.
Vielleicht gibt es ja in den Staaten einfach zu viele Bands.*
Scott: Oh ja da hast du recht. Es gibt auch viele schlechte
Bands, die sich besser auflösen sollten und aufhören
sollten auf Tour zu gehen…haha…

*12. Was denkst du denn
wieso ihr so schnell Erfolg hattet und in so kurzer Zeit innerhalb
der Szene so einen guten Ruf erlangen konntet?*
Scott: Wir
sind ja eigentlich gar nicht so groß. Wir sind nur eine
einfache Hardcoreband. Als Grund dafür, dass wir heute da sind
wo wir sind sehe ich die harte Arbeit und den Glaube an uns selber.
Wir spielen überall, zu jeder Zeit und vor jedem Publikum, was
unseren Bekanntheitsgrad enorm gesteigert hat. Es ist uns auch egal
wieviel wir verdienen, wir spielen weil es uns unser Herz sagt und
weil wir es gerne tun. Wir spielen was wir lieben und nicht etwas,
das gerade in oder angesagt ist. Ich hoffe, dass die Leute es raffen,
wenn eine Band nur deswegen auf der Bühne steht, um gross
rauszukommen. Das ist dann nämlich meistens der letzte Dreck,
den keiner braucht. Die Leute müssen die Bands supporten, bei
denen die Musik von Herzen kommt und die mit Leidenschaft dabei sind,
ohne an das große Geld zu denken.
*13. Lass uns mal
noch über die momentanen Trends im Hardcore reden. Was denkst
du, was als nächstes kommen wird?*
Scott: In den Staaten
ist dieses Haar- und Make-Up Zeugs wieder im kommen. Oder solche
Bands wie Job For A Cowboy oder Animosity, also Hardcorekids die
Deathmetal spielen. Ich hör mir sowas ja nicht an. Das ist ja
schon cool, aber eben Geschmackssache. Ich liebe Madball. Es gibt
einen Band die Stick To Your Guns heisst und aus Kalifornien kommt.
Wir waren auf Tour mit ihnen in den Staaten. Vor der Tour hatte ich
noch nichts von dieser Band gehört. Und nach ein paar Shows war
ich wie weggeblasen von ihrer Energie, denn sie hatten überall
ein super Feedback. Ich lese ständig Magazine und hör mir
Demos an, aber es gibt einfach so viele Szenen und so
unterschiedliche Styles, dass man gar nicht alles kennen kann.
*14.“Lowest Of The Low” kam auf Bridge Nine Records raus.
Warum seid ihr denn dann zu Trustkill gewechselt?*
Scott: Wir
haben zuerst bei Bridge Nine unterschrieben, weil wir es als das
beste Label für unsere Zwecke zu diesem Zeitpunkt ansahen. Die
Leute dort haben einen grossartigen Job gemacht. Aber als wir grösser
wurden, ging das alles in die Hose. Wir wollten auf Tour sein und
unsere Platten sollten in den Läden stehen. Die Leute haben uns
immer gesagt, dass sie die Scheibe kaufen wollten, sie aber in keinem
Laden gesehen haben. So war der Punkt erreicht, dass wir zu einem
grösseren Label wechseln mussten, wenn wir weiter wachsen
wollten. Das war keine leichte Entscheidung. Als dann “One With The
Underdogs” in Arbeit war habe ich alles versucht, um mit Bridge
Nine auf einen Nenner zu kommen, aber unsere Vorstellungen gingen in
eine andere Richtung wie die des Labels. So haben wir dann mit
Trustkill ein Label gefunden, das wir als das Passendste ansahen.
“Lowest Of The Low” wurde dann über Trustkill rereleast, war
aber in kurzer Zeit schon wieder “out of press”.

*15.
Welche Songs vom neuen Album “Always The Hard Way” am liebsten?*
Scott: Ich mag eigentlich alle Songs des neuen Albums, aber
der letzte hat es mir besonders angetan. Er heisst “Smash Through
You. Er handelt von mir selber.
*16. Welche Songs mag das
Publikum am liebsten?*
Scott: Das sind eindeutig “Overcome”
und “Always the hard way”.
*17. Vielen Dank für das
Interview und dafür, dass du dir die Zeit genommen hast meine
Fragen zu beantworten.*
Scott: Ich danke dir! Viel Spaß
noch heute abend.
www.terrorhc.com, www.myspace.com/terror, www.trustkill.com, Video
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