Interview mit Maroon

  • Boardmag
  • 17.07.2007

Maroon Interview


Vor dem *Hell Sweet Hell Festival* in Freiburg im Crash am 23. Juni 2007 hatte ich die Möglichkeit, mich mit Andre (Sänger) und Sebastian (Gitarrist) eingehender zu unterhalten. Ihr solltet hier nicht aufhören zu lesen, denn die beiden haben interessante Dinge zu berichten und unter anderem geht es dabei um das neue Album, das in naher Zukunft auf den Markt kommen wird…

1. Erzählt doch bitte mal ein wenig mehr darüber, wie die Show heute zustande gekommen ist.

Andre: Das Crash hat ja Geburtstag und feiert seinen 20er. Da haben uns die Jungs von *Fear My Thoughts* bzw. deren Bassist angerufen und gefragt, ob wir Lust haben mit Ihnen zu zocken.

2. Ihr habt ja jetzt eben erst ein neues Album eingespielt. Wie war denn die Zeit im Studio so und wie sind die Songs zustande gekommen?


Andre: Die Entstehung ist eigentlich dieselbe wie immer. Wir sind ja eine Band die sehr demokratisch Entscheidungen fällt und daher entscheiden wir wirklich alles zu fünft. So passt dann halt auch von Anfang an alles zusammen. Die Texte schreiben mein Bruder (der Bassist) und ich. Das musikalische Grundgerüst entsteht schon vorher, weil wir das alle zusammen erarbeiten. Jeder bringt seine Ideen ein und daraus basteln wir dann letztendlich die Songs. Wir kommen musikalisch gesehen alle aus verschiedenen Richtungen und das ist eben einfach das, was die Salz in die Suppe bringt. Dadurch wird der Sound einfach vielseitiger und das ist sicher auch unser Vorteil.

Sebastian: Die Aufnahmesession war diesmal sehr spannend, aber gleichzeitig auch entspannend. Wir haben unsere Aufnahmen dieses Mal aufgeteilt. Das Schlagzeug wurde in Dänemark bei Jacob Hansen eingespielt, wo wir die komplette letzte Scheibe gemacht haben. Aber für den Rest haben wir uns bei Rape Of Harmonies <https://www.rapeofharmonies.de> in Triptis eingenistet. Dort ist der Gitarrist von *Heaven Shall Burn* Produzent und wir haben uns auch dafür entschieden, weil das gleich bei uns um die Ecke ist. Ausserdem kennen wir die Leute gut und wollten mal mit einem neuen Team zusammenarbeiten und uns neue Inspirationen holen wollten.

Andre: Ja es war ein sehr gutes Arbeiten. Die haben drei Produzenten dort, die sich wirklich reinhängen und zu jeder Tages- und Nachtzeit ansprechbar sind. Ausserdem lief das Ganze auf freundschaftlicher Basis ab, weil wir alle drei sehr gut kennen. Wir haben ja die ersten Scheiben dort produziert. Der Ali spielt ja manchmal bei uns Gitarre, wenn wir Ersatz brauchen, weil Sebastian verhindert ist oder so. Daher ist das alles sehr freundschaftlich abgelaufen, wenngleich es auch sehr konzentriert und hart war. Es war daher kein Larifari-Ding, sondern harte Arbeit, die aber Spaß gemacht hat. In einer Woche gehen wir dann wieder zu Jacob Hansen, wo das Schlagzeug eingespielt wurde. Dort wird dann gemixt und gemastert und dann schauen wir mal, was dabei rauskommt. Aber soviel kann ich ja schonmal verraten, das Teil klingt schon jetzt richtig gut.

Sebastian: Ja, von daher kann er eigentlich nichts mehr falsch machen.

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3. Ihr supportet ja Korn noch bei zwei Shows in Deutschland. Die eine ist schon vorbei und die in Berlin findet demnächst statt soviel ich weiß. Wie war das denn für Euch mit denen eine Bühne zu teilen?

Andre: Ja genau, eine Show war schon und zwar die in Hamburg und die nächste ist am kommenden Mittwoch in Berlin. Die Show in Hamburg war wirklich sehr gut. Die Fans haben und positiv aufgenommen. Wir hatten ein bißchen Angst im Vorfeld, weil wir ja doch um einiges härter sind als die Korn-Jungs und wir direkt vor so einem großen Act spielen mussten. Die Fans sind ja dann meist voll geil darauf ihre Band zu sehen, aber uns hat es viel Spaß gemacht. Das Publikum war ziemlich jung und die sind wohl sehr aufnahme- und begeisterungsfähig. Das hat man richtig gemerkt. Die gehen ja bei weitem nicht so ab wie bei irgendwelchen Hardcoreshows, sondern die springen immer auf und ab und klatschen in die Hände. Da kommt man sich vor wie bei “Rock im Park” oder “Rock am Ring”, aber trotz allem war das echt super für uns. Das Team, die Crew und alle dort haben uns super aufgenommen. Also lokaler Opener hat noch *Maintain* gespielt, eine Band aus Hamburg. Von daher ist das Fazit für uns absolut positiv und wir freuen uns schon auf die Show mit *Korn* in Berlin. Der Vorverkauf ist bei dieser Show noch viel besser. Die findet übrigens in der “Alten Zitadelle” statt, das ist eine Burgruine in Spandau. In dem Innenhof sind immer Open Air-Konzerte im Sommer und zwar jeden Abend und das für einen ganzen Monat lang. Das ist wirklich super, da hier von der *Kelly Family* über *Dream Theater* bis *Marilyn Manson* alles spielt was Rang und Namen hat. Da passen 10.000 Leute rein und wir hoffen mal, dass das Wetter bis dahin besser wird.


4. Welche Festivals spielt ihr denn diesen Sommer noch und auf welches freut Ihr Euch am meisten?

Sebastian: Als nächstes kommt ja das *With Full Force* das kommende Wochenende. Da freuen wir uns am meisten drauf. Obwohl wir dieses Jahr ja auch das *Wacken* spielen, was sicher auch interessant wird, da es ja das größte Metalfestival ist. Aber *With Full Force* ist im Prinzip unser Heimatfestival, da es nur eine Stunde von uns weg ist und alle Bekannten, Verwandten, befreundete Bands dort sind.

Andre: Ja genau, *Hatebreed* spielen auch und *Earth Crisis*, unsere besten Freunde von früher. Es freut uns sehr die ganzen Leute mal wieder zu sehen von daher ist es für uns eher ein Familientreffen. Und wer mal auf dem *With Full Force* war, weiß wie gut es dort ist. Es ist sehr dreckig und asozial, aber irgendwie auch urgemütlich. Und egal wer spielt, die Stimmung ist immer gut dort. Und das *Summer Breeze* wird auch immer super, weil wir uns mit den Metal Blade Leuten prima verstehen. Da freuen wir uns schon auf eine Party mit dem Trenker und dem Andreas. Dann kommt noch das *Fluff Fest* in der Tschechei, das in etwa immer 3000 Besucher hat. Die Stimmung ist dort ebenfalls immer prima und es gibt sehr gutes veganes Essen. Eigentlich macht es immer Laune Festivals zu spielen. Ach ja genau, bei *Rock Am Bach* in der Nähe von Saarbrücken spielen wir auch noch. Das ist mehr so ein Studentenfestival, aber für uns ist das neues Publikum. Da sind wir sicher die härteste Band.

Sebastian: Es ist eigentlich immer super, egal mit was für Bands wir spielen und auf welchen Festivals.

Andre: Bei Open Air Festivals ist die Stimmung einfach auch immer extrem ausgelassen und locker. Wir haben jetzt ein Punkfestival gespielt bei uns in der Gegend. Da waren so etwa 1000 Punks, aber so richtige Punks, wie man es sich vorstellt. Wir waren die Headliner des Festivals, was bei einem Punkfestival nichts Gutes bedeutet, weil da um 24 Uhr schon alle Messen gelesen sind. Aber es war trotz allem unglaublich gut, die hatten so viel Spaß, obwohl sie auf sowas wahrscheinlich noch nie getanzt haben. Für uns ist das ja auch entspannend mal einen Pogo zu haben und nicht nur so ein Kickbox-Moshpit, wo man immer aufpassen muss, ob wieder einer k.o. ist. Dann lieber so assimässig Party machen wie jeder gerade Lust darauf hat. Die Kickboxer können ja schon Party machen, aber dann sollen sie sich einen Platz suchen und keine anderen Leute mit da reinziehen. Ich will auf keinen Fall, dass auf einem unserer Konzerte jemand ernsthaft verletzt wird.

Sebastian: Ja genau, zumal zu unseren Shows ja jetzt mittlerweile schon viele Kids kommen, die aus der alternativen Szene stammen und mit der Hardcoreszene nichts am Hut haben. In der Zwischenzeit hat sich ja fast schon eine eigene Metalcoreszene entwickelt. Die extremen Kickboxer mit den Turnhosen gehören ja meist eher dem Hardcorebereich an. Die Metalheads bangen lieber oder pogen richtig. Wenn die Kickboxfraktion allerdings in Massen auftritt und vor der Bühne mal so 100-200 Leute mitmachen, dann sieht das schon klasse aus, nur sollen sie die die sich nicht beteiligen einfach in Ruhe lassen. Beim Ieper Fest in Belgien war das so. Da haben sich die kompletten 5000 Besucher gegenseitig zusammengeschlagen vor der Bühne. Es war aber keiner verletzt am Ende, weil die das alle im Griff hatten. Doof wird es halt dann, wenn einer davon einfach hingeht und seine Moves in am Rand stehende Zuschauer reinmacht. Das macht überhaupt keinen Sinn!

 

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5. Wie wird denn Euer neues Album heißen und wie groß werden die Unterschiede zu der letzten Scheibe ausfallen?

Andre: Den Name haben wir noch nicht 100%-ig festgelegt. In den nächsten Wochen müssen wir uns entscheiden. Es gibt schon einen Favoriten, aber der wird noch nicht verraten. Die Scheibe ist noch erwachsener als die bisherigen, das sagen alle die sie gehört haben. Wir haben aber nicht so den Abstand und können das von daher eher schwerer beurteilen.

Sebastian: Die neue Scheibe ist auf jeden Fall härter und schneller und hat mehr Geknüppel drin.

Andre: Man kann das schlecht beschreiben. Die ist auf jeden Fall vielseitig, das Melodische ist sehr melodisch, das Harte ist sehr hart. Wir haben also die Extreme noch weiter ausgelotet und zwar in jede Richtung. Wenn wir schneller sind, sind wir noch schneller und wenn wir moshen, moshen wir noch besser. Das läuft aber alles kontrollierter ab als früher. Wir haben nicht in jedem Song Moshparts, wenn die aber vorkommen, dann richtig. Die Songs sind also besser arrangiert und erwachsener geworden. Das hat unser Management auch gesagt, als sie sie gehört hatten. Es ist von daher auf jeden Fall einer Weiterentwicklung zu “When Worlds Collide”, aber eine positive. Also die neue Platte ist auf jeden Fall noch einen Tick besser als der Vorgänger. Und wenn das die Leute jetzt schon sagen, dann ist doch alles gut. Es ist also für jeden wieder was dabei, egal ob Hardcore oder richtig derber Metal.


6. Wieviele Songs werden denn auf der neuen Scheibe sein?


Andre: Das ist noch nicht genau raus. Aber es wird sich sicher wieder bei 45 Minuten Spielzeit einpendeln, weil wir den Leuten von diesem Sound einfach nicht mehr zutrauen wollen. Eine Stunde so harte Musik hören geht einfach nicht, weil man dann irgendwann nicht mehr hinhört. Dann sollen sie die Scheibe lieber nochmal von vorne hören, wenn sie sie gut fanden. Oft sind ja ans Ende auch Songs gepackt, die besser nicht mehr auf dem Album gewesen wären, nur damit es voll wird.

Sebastian: Ja das kann es dann nicht sein. Wir überlegen ja auch schon wie die Reihenfolge der Songs sein wird. Aber wir werden nicht hingehen und die drei Favoriten an den Anfang packen, um dann schlechtere Songs hinten anzustellen. Es wird also durchweg eine gute Platte sein, die aber auch ein paar Überraschungen bereithält.

Andre: Wir haben noch nie einen schlechten Song aufgenommen. So dass wir denken, dass der zwar nix ist, aber dass der dann einfach trotzdem mal irgendwo mit drauf kommt. Das würden wir nie machen. Dann schreiben wir lieber einen neuen Song und vergessen den anderen.

Sebastian: Wir sind nicht so eine Ausschussband, die 20 Songs mal eben kurz hinschreibt und dann die ihrer Meinung nach 10 besten aussucht. Wir verwursteln jede Idee die wir haben und bauen den Song aber dann so lange um, bis er uns wirklich 100%-ig gefällt. Wir haben noch nie einen schlechten Song aufgenommen. Die neue Platte ist auf jeden Fall auch die ausgeglichenste Scheibe von allen.

Andre: Und wir haben uns noch mehr getraut als auf der alten. Das war ja damals schon ein Schritt von der “Endorsed By Hate” wegzukommen, wo wir einen sehr stumpfen, rohen Sound gemacht haben, der nur brutal war. Von daher war “When Worlds Collide” dann eigentlich schon was Anderes und jetzt geht es nochmals einen Schritt voran. Von daher sollte man die neue Scheibe auf jeden Fall hören!

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7. Wann kommt die denn jetzt genau auf den Markt?


Andre: Am 26. Oktober 2007 wird es soweit sein.


8. Woher habt ihr Euch die Inspiration für die neuen Songs geholt?


Sebastian: Bei anderen Bands (alle lachen…). Nein, ganz verschieden eigentlich.

Andre: Ich hab zuletzt ein paar Bücher gelesen, die mich durchaus inspiriert haben beim Texte schreiben. Aber musikalisch betrachtet ist das immer eher schwieriger zu sagen. Beim Texte schreiben sind es bei mir eigentlich immer Filme oder Bücher, die mich inspirieren oder Erlebnisse die man hat. Ich schreib mir das dann auf und bastel weiter daran herum. Also Texte habe ich noch ewig viele, da hab ich bestimmt noch mindestens 10 auf Halde für die nächste Scheibe. Obwohl ich die ganz sicher nicht dafür nehmen werde, sondern dann wieder neue Texte schreiben werde. Wir wollen ja auch immer diesen Auftrag, den wir uns selber auferlegt haben, erfüllen. Daher gibt es wieder Texte über Veganismus und Unrecht den Tieren gegenüber. Das ist uns wichtig und das werden wir auch immer weiterverfolgen. Wir schauen also nicht, ob es schon einen Text über Animal Liberation auf der Platte gibt und falls nicht schreiben wir noch einen. Die Gefühle die dieses Thema betreffen stecken in uns drin und mit dem Schreiben versuche ich dieses Thema zu verarbeiten. Mich beschäftigt das Thema eigentlich jeden Tag, beim Essen, beim Trinken, beim Fernsehen oder sonstwas. Das ist einfach unser Auftrag. Aber nichtsdestotrotz ist die neue Scheibe sowohl musikalisch als auch textlich so breit gefächert, wie noch keine war bisher. Mein Bruder und ich schreiben die Texte immer unabhängig voneinander, wir legen keine Themen fest und treffen uns aber jedesmal genau am selben Punkt wieder. Das ist irgendwie Intuition. Musikalisch gesehen läuft das schon so ab, dass man eine Band hört und was Cooles entdeckt, egal ob das eine alte Platte ist oder eine neue. Wir klauen ja eher von den Originalen als bei Leuten, die schon von den Originalen geklaut haben. Klauen hört sich doof an, sagen wir eher, wir lassen uns inspirieren. Es ist einfach im Unterbewusstsein drin.

Sebastian: Bei mir ist es oft so, dass ich ein modern klingendes Riff habe und mir dann vorstelle wie geil es wäre, noch was Altmodisches mit einfließen zu lassen. Ich versuche dann immer von mir auszugehen und arbeite an Ideen, die ich auch selber interessant finden würde, wenn ich eine CD höre. Ich finde da die Mischung aus altbacken und modern ziemlich geil. So modernes Zeugs wie *Killswitch Engage* gefällt mir beispielsweise sehr gut.

Andre: Mir nicht! (grinst) Alle fünf von uns kommen aus verschiedenen Richtungen und das ist gut so. Trotz allem sind wir so kritisch, dass wir einen Song eher rauswerfen, bevor wir ihn halbherzig verwenden würden. Da kommt dann wenigstens Qualität raus am Ende.

Sebastian: Glücklicherweise haben wir auch keinen Sturkopf in der Band, der auf seinem Recht beharrt. Momentan sind noch zwei bis drei Songs auf der Platte, die mir nicht gefallen, wo ich mir aber denke, dass wenn die anderen sie für gut erachten, das schon okay geht. Manchmal fehlt einem einfach der Weitblick für bestimmte Sachen. Und am Ende merkt man dann, dass die anderen doch Recht hatten. Deswegen sind wir da sehr demokratisch und wir wissen ja auch, dass da was Anständiges bei rauskommt, wenn wir das alle zusammen entscheiden.

Andre: Und wenn einer immer alles entscheiden würde, dann klingt das ja auch alles nur nach dem. Das macht keinen Sinn!

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9. Wieso wurde denn Eure Südamerika-Tour so kurzfristig abgesagt? Wird die denn nachgeholt?

Andre: Also von unserer Seite gab es da nie Probleme mit der Tour. Die Organisatoren haben das über den Haufen geworfen. Es ging um Geld, die einen konnten nicht, die anderen wollten nicht und am Ende war die Band die Leidtragende an der Sache. Für uns war klar, dass wir auf hohe Gagenforderungen verzichten. Wir haben als Gegenleistung aber verlangt, dass sie sich um Flüge und Schlafplätze kümmern sollen. Letztes Mal haben wir auf dem Fussboden beim Organisator geschlafen. Diesmal wollten wir eben in größeren Clubs spielen und eigentlich war alles klar. Drei Wochen vor der Tour hat er sich dann gemeldet und gemeint, dass es jetzt doch nicht ginge, dass wir rüberkommen, weil er Probleme mit der Mafia hat oder sonstwas. Ich denke das waren eher Ausreden, aber wir wollen es lieber gar nicht wissen, was die da untereinander alles am rumdealen sind. Für uns Europäer ist das jedenfalls schon seltsam abgelaufen. Die Leidtragenden sind halt jetzt wir und vor allem die Fans, die sich gefreut haben, dass wir kommen. Wir haben superviel Post bekommen, wo sie alle betont haben dass sie sich sehr freuen, dass wir wieder kommen. Schade war halt, dass die uns erst so kurz vorher abgesagt haben, weil wir jetzt eigentlich vier Wochen auf dem Trockenen sitzen und keine Shows spielen können, da wir ja in dieser Zeit eigentlich in Südamerika gewesen wären. Klar wir haben uns auch schon darauf gefreut wieder hinzufahren. Wir hoffen, dass die Tour nachgeholt wird. Eigentlich ist das ja ein patenter Typ der das organisiert, aber wer weiß was es da wirklich für Probleme gab. Da ging bestimmt nicht alles mit rechten Dingen zu.

Sebastian: Ja da unten herrschen andere Regeln, das haben wir schon letztes Mal gemerkt, als wir da waren. Da ist alles sehr korrupt und eigentlich will jeder immer Kohle sehen, damit was geht.

Andre: Da gab es letztes Mal schon Situationen, wo uns nicht ganz wohl war. Wir sind zum Beispiel mit dem Bus durch Ghettos gefahren, wo wir uns nichtmal an der Scheibe sehenlassen durften. Aber das macht auch den Reiz aus irgendwie. Das war zwar Nervenkitzel aber man sieht so Sachen, die man so nie sehen würde. Deswegen haben wir uns auch auf ein zweites Mal gefreut. Wir werden es hoffentlich nachholen, denn südamerikanische Fans sind was Besonderes. Das ist eine Art Fieber die dort ausbricht und die Shows sind von der ersten Sekunde an unbeschreiblich. Da ist ja auch nicht jede Woche ein Konzert wie hier. Westliche Bands kriegen die eh kaum zu Gesicht. Die sind sogar mit Booten gekommen und teilweise 2-3 Tage den Fluss runtergefahren, um unsere Show zu sehen. Oder aus einer Provinz tagelange zum Konzert getrampt. Die haben sich sogar unser Zeichen tätowieren lassen. Es war zwar nicht ganz so wie bei Iron Maiden, aber in Sao Paulo sind 1000 Leute zu der Show gekommen, was wirklich schon super war.

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10. Ihr setzt Euch ja auch privat für Tierrechte ein. Was bedeutet Euch das und was wollt ihr damit erreichen?

Andre: Angefangen haben wir das Ganze aus dem Grund, dass man als Band die Message an viel mehr Leute bringen kann, als als Privatperson. Klar man kann zu Demos gehen und zu Jagdsabotagen, aber da erreicht man ja immer nur lokal was. Als Band und mit der Plattform Bühne kann man halt locker auf einen Schlag 500 Leute und mehr erreichen oder auf Festivals 20.000 Leute und mehr. Ob die das gut finden oder nicht müssen sie selber entscheiden, aber die Möglichkeit ist da. Klar wir wollten als Band auch harte Musik machen und Spaß haben, aber ausserdem wollten wir eben noch eine sinnvolle Message verbreiten. Damals waren es dann eben so Bands wie *Earth Crisis*, die uns extrem beeinflußt haben und die uns gezeigt haben, dass man erfolgreich sein kann, gute Musik machen kann und noch dazu ein Message haben kann. Es gibt ja auch Bands die nur predigen, aber das ist letztendlich auch wieder uneffektiv. Wir waren Kids als wir angefangen haben zusammen zu jammen und haben unseren Idolen nachgeeifert. Wir wollten so wie Metallica mal vor einer großen Menge spielen. Aber nichtsdestotrotz war und bleibt uns dieses vegane Animal Liberation-Ding sehr wichtig. Wir nehmen da kein Blatt vor den Mund, im Gegenteil, das kommt auf jeder Platte zur Sprache. Klar haben wir dadurch auch viele Probleme, teils auch von seitens der Fans, die uns Intoleranz oder Faschismus vorwerfen. Wir werden ja teilweise als vegane Landser bezeichnet und solche Sachen. Nur weil wir die Menschen darauf aufmerksam machen wollen, was sie jeden Tag in sich reinschaufeln. Und wenn man dann noch ein bisschen provoziert, dann hat man schnell seinen Ruf weg. Aber letztendlich geht das auch alles nur mit Provokation, damit die Menschheit zum Nachdenken angeregt wird. Wir sind alle 10 Jahre vegan und noch länger Vegetarier. Für uns ist das also völlig normal und dadurch, dass wir so viel mit Band zu tun haben gehen wir jetzt weniger als früher auf Jagdsabotagen oder ähnliches. Aber immer wenn uns Zeit bleibt versuchen wir was auf die Beine zu stellen.

Sebastian: Ja wir bekommen immer jede Menge Emails oder die Leute quatschen uns bei Konzerten an und wollen mit uns darüber reden. Und das ist ja schließlich auch wichtig, dass die Leute verstehen hinter was die Band steht, auch damit wir denen was vermitteln können.

Andre: Man muss die Leute einfach schockieren und manchmal sogar provozieren, damit sie aufwachen. Das haben wir in unserem ersten Booklet auch schon geschrieben. Die Leute sollten einfach mal das Tier selber schlachten müssen, das sie essen wollen. Dann würden sie es sich bestimmt nochmal anders überlegen. Wir haben aber auch keine Lust uns jeden Tag dafür zu rechtfertigen, wieso wir vegan sind. Wieso sollte man sich für was rechtfertigen müssen, das was Gutes ist?! Man muss sich vielleicht für Drogenkonsum rechtfertigen, aber doch nicht für etwas, das positiv ist. Das Problem ist einfach, dass der Fleischkonsum so festgefahren ist in der Gesellschaft. Aber ich kann einfach nicht verstehen, was an Fleisch so gut sein soll und warum das so wichtig sein soll. Es sagt ja auch keiner zum anderen: “Hey, wieso bist du denn nicht Alkoholiker!”. Anscheinend ist man nur gesund, wenn man fett und rund ist. Mein Arzt erzählt da aber was ganz anderes, der schimpft auf die Leute die Fleisch essen, weil der Cholesterinspiegel bei denen ins Unendliche geht. Die würden aber nie auf ihr Butterbrot verzichten wollen.

Sebastian: Wenn ich mir da nur mal meine Verwandtschaft anschaue und was die so in sich reinschaufeln. Mein Schwiegervater ist vor zwei Jahren umgekippt, weil eine Arterie dicht war. Dann hat er einen Beipass bekommen, aber er hat nichts daraus gelernt. Ich hab mit ihm diskutiert, aber er versteht es nicht. Gerade ältere Leute würden lieber sterben, als kein Fleisch mehr zu essen, so normal ist es für sie geworden.

Andre: Ja das ist echt dubios. Die sind so hilflos in ihrem Sein, aber genau dadurch sehen sie einen als potentielle Zielscheibe an. Die merken dann aber schnell, dass man im Recht ist und was Gutes macht und man ihnen daher überlegen ist. Es dauert dann meist auch nicht lange bis sie keine Argumente mehr haben und dann werden sie aggressiv. Und genau das mag ich überhaupt nicht an solchen Diskussionen. Deswegen gehe ich denen weitgehend aus dem Weg. Mit Leuten eine konstruktive Diskussion zu führen macht Spaß, aber alles andere ist verlorene Zeit. Ich hab doch keine Lust mir ständig Dresche androhen zu lassen, weil die mich für einen Spinner halten oder so. Das muss echt nicht sein, da unterstützen wir lieber illegale Aktionen.

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11. Wo seht ihr den Szenetrend hintendieren? Momentan ist ja Metal wieder schwer angesagt, wenn ich mir Bands wie beispielsweise Job For A Cowboy und so weiter ansehe.


Andre: Ich bin jetzt schon über 30 und hab seit der Wende die Möglichkeit in alle musikalischen Szene Einblick zu haben. Und das war ja eigentlich schon immer so, dass einmal alle Metal, dann alle Emo, dann wieder Oldschooler oder Straight Edger waren oder Krasspunker, die sich nur vollgesoffen haben. Wir kennen echt Leute, die haben schon jeden Trend mitgemacht, weil die in jeder musikalischen Epoche den kompletten Kleiderschrank ausgeräumt haben, weil wieder was Neues angesagt war. Natürlich geht man meist in eine bestimmte Richtung mit oder orientiert sich neu. Aber rein musikalisch gesehen ist dieser ständige Fluss doch gut. Ich selber find es immer gut, wenn es wieder was Neues gibt, auch wenn ich meist an dem Alten festhänge und mir den neuen Kram meist gar nicht anhöre. Ich bin eben auch nicht so in dem Metalding drin und kenn nichtmal *Job For A Cowboy*. Ich finde es gut wenn es wieder eine neue Subkultur in der Subkultur gibt. Mir ist das ja auch egal, Hauptsache sie hören nicht alle Hiphop oder Techno und gehen nur noch in Grossraumdiskos. Das wär der Tod für jede Subkultur. Ich denke einfach, dass es in jeder Musikrichtung ständig gute neue Bands gibt. Was ich zum Beispiel cool finde ist an Gothicfestivals zu gehen. Da gibt es ja auch immer wieder neue Strömungen, mal ist es *EBM*, dann wieder der oldschoolige “The Cure Gruft Rock”. Die Leute sind einfach ständig auf der Suche nach was Neuem und sie wollen auch immer was Neues. Ausser unserem anderen Gitarristen Sebastian aka “Riechtor”. Der hört seit 25 Jahren dieselbe Musik, aber davon gibt es ja nur ganz wenige Leute.

Sebastian: Im Moment wird es einfach mal wieder extremer, aber das gab es ja trotzdem alles schon einmal. Wobei ich der Meinung bin, dass das wieder mehr mit einer Mode als einem musikalischen Trend zu tun hat. Viele davon hören ja dann aber wieder Emo, also man kann die rein optisch gesehen oft gar nicht mehr unterscheiden. Also wenn man jetzt mal *Bullet For My Valentine* und *Job For A Cowboy* vergleicht, die sehen ja alle gleich aus. Ich find das schon ganz gut. Bei uns in Nordhausen sieht man wirklich fast nur noch so alternative Metalcoremädels rumlaufen. Alle mit schwarzen Röhrenjeans, Pony und Kirschen in den Haaren.

Andre: Naja, es ist schon auch irgendwie langweilig, dass alle gleich rumlaufen, aber immerhin sind sie schonmal anders als die Allgemeinheit. Und solche Leute sind auch wieder offener für Veganismus, Politik und alternative Lebensstile. Da stehen ja auch riesige Industriezweige dahinter. Das geht einfach immer weiter mit den Trends.

Sebastian: Vor einem Jahr hätte ich auch nie gedacht, dass dieses Gegrunze mal der neue Hype werden wird.

Andre: Die alten Deathmetalbands wie *Dismember* oder *Engrave* kennt dann aber trotzdem keiner. Wenn die eine Show spielen kommen keine 400 Leute, wenn dann aber so neue Deathmetalbands kommen, die das Niveau aber um Längen nicht erreichen, kommen dann 2000 Kids oder so. Und die kennen dann nichtmal die Urväter dieser Musikrichtung. Die wissen ja nichtmal wo der Sound herkommt. Unser Merchandiser ist von so einer Metalband namens “Anima” aus Nordhausen. Die sind wirklich gut, obwohl die Bandmitglieder erst so 16-17 Jahre alt sind. Die vollführen echt die übelsten Zauberübungen an ihren Instrumenten. Ein Paar von denen kennen dann aber nichtmal *Metallica* oder können die Songs von denen nicht zuordnen. Oder wenn wir ihnen *Deicide* oder *Morbid Angel* vorspielen würden, dann würden sie es nicht erkennen.

Sebastian: Nimm eine alte *Suffocation*-Platte und kleb da *Job For A Cowboy* drauf, die würden das alle glauben, dass das wirklich von denen ist.

Andre: Ja das hat irgendwie keine Kultur mehr alles. Wir sind ja alle noch Vinylsammler, haben uns jeden Strich und jedes Bandfoto etc. eingeprägt und abgemalt, aber heute ist ja nur noch brennen und downloaden angesagt. Daher haben die keinerlei Vorstellung mehr, was sie da genau hören und welche Message da dahintersteckt.

Sebastian: Ja klar, die gehen dann zu myspace und schauen sich die Bandfotos an, wobei ja schwarze Haare schon Pflicht sind. Und wenn das cool aussieht, dann hören sie die Band.

Andre: Uns gibt es als Band ja schon über 10 Jahre jetzt und wir haben in der Zeit wirklich jede Menge erlebt. Wir hatten immer Supportbands, die wirklich aus jedem Extrem kamen. Von daher seh ich das eigentlich ganz entspannt.

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12. Versucht doch mal bitte im Schnelldurchlauf Euren Werdegang zu beschreiben und wie die Band als solche eigentlich zustande kam.


Andre: Eigentlich ist *Maroon* aus einer Silverster-Cover-Idee entstanden. Wir haben ja davor schon in so mickrigen Bands gespielt, ich war in so ner schwarzen Punkband, die anderen in Grindprojekten oder in Hardcorebands.

Sebastian: Vorher war das eigentlich eine Newschool Hardcoreband, der ein Schlagzeuger gefehlt hat. An Silvester haben wir dann immer mit einem anderen Schlagzeuger Coversongs gespielt wie jedes Jahr. Das hat dann auf einmal so gut funktioniert, dass wir irgendwann mal paar Songs geschrieben haben. Dann ist er bei seiner Band ausgestiegen und kam zu uns. Seitdem sind ein paar Leute gegangen und neue dazugekommen, aber für 10 Jahre geht das mit den Lineup-Wechseln noch. Wir beide sind von Anfang an dabei und Tom auch, der Bruder von Andre.

Andre: Der Schlagzeuger ist dann irgendwann mal gegangen, der hat ein Piercingstudio und verdient richtig viel Geld. Daher hatte er einfach keine Zeit mehr. Der der dann kam war nur vorübergehend da und seit vier Jahren ist der Nick da. Die Besetzung die wir jetzt haben ist eigentlich die konstanteste bisher. Jetzt haben wir seit acht Jahren im Dreck rumgewühlt und so lange können wir das ernten, was wir gesät haben. Wir können jetzt große Shows spielen und werden zu Festivals eingeladen, von denen man früher nur geträumt hat. Von daher wäre das ja doof, wenn wir jetzt aufhören würden. Wir kamen mit der Band viel rum, wir waren in Japan, in Russland und in Südamerika, was Besseres kann einem ja eigentlich nicht passieren.

Sebastian: Wir sehen das als unseren Job an und ich glaub für jeden der Musik macht ist das ein Traum, der für uns wahrgeworden ist. Ich hab ja nichtmal selber daran geglaubt. Und deswegen würde ich das auch für nichts in der Welt aufgeben.

Andre: Ja genau, wir haben zuerst ein Demo aufgenommen. Das hat sich gut verkauft. Dann kam eine MCD, die wir über einen Freund vertrieben haben.

Sebastian: Wir haben halt zu einer Zeit angefangen, als noch nicht wirklich viele Bands diese Musik gemacht haben. Das waren damals *Caliban*, *Heaven Shall Burn* und *Narziss*. Das war es aber auch schon.

Andre: Davor haben wir nur mit Punk- und Skinheadbands in unserer Umgebung gespielt.

Sebastian: Gerade so 1998 war die Szene ziemlich tot. Da gab es mit *Morning Again* nochmal eine Phase wo was los war, aber bis 2001/2002 ging in der Metalcoreszene nicht viel. Durch den Erfolg von *Heaven Shall Burn*, *Caliban* und uns ist da einiges passiert.

Andre: Es war hart, aber es war auch brüderlich. Da erinnert man sich immer wieder gerne zurück.
Sebastian: Die Herangehensweise von Bands ist jetzt auch eine komplett andere. Bands gründen sich jetzt, weil es grad angesagt ist, oder weil sie sofort erfolgreich sein wollen. Dann lösen sie sich meist nach einem halben Jahr wieder auf, weil sie nicht so erfolgreich sind wie sie sein wollten. Die sehen halt Bands wie uns und denken, dass das superschnell und supereasy ist, so erfolgreich zu sein.

Andre: Die sehen nicht, dass wir acht oder zehn Jahre dafür gebraucht haben. Im Moment kriegen wir super Gagen und werden gut behandelt. Aber es gibt bestimmt Bands, die sind meilenweit davon entfernt, so wie wir früher, da haben wir auch in Löchern geschlafen und gegessen.

Sebastian: Wir waren eben damals in der Situation, dass es einfach keine Band gab, wo wir hätten sagen können, dass wir das auch mal erreichen wollen. Heute fangen die Bands an und sehen dann so Gruppen wie Caliban. Dann sind sie der festen Meinung, das in Null Komma Nichts zu schaffen, was die erreicht haben. Wir waren damals froh, wenn wir mal wo anders als nicht in unserem Heimatort spielen durften. Damals war einfach viel mehr Idealismus mit im Spiel und der Spaß als solcher war wichtiger.

Andre: Klar, wir haben damals auch zu *Earth Crisis*, *Morning Again* und *Sepultura* aufgeschaut und die haben uns auch letztendlich beeinflusst. Die waren damals dann aber schon seit fünf Jahren nicht mehr auf Tour.

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13. Wie kontert Ihr den Leuten, die Euch mit blöden Sprüchen begegnen, wenn Sie erfahren, dass ihr vegan lebt?

Andre: Ich steh da echt drüber mittlerweile. Mir kann gar keiner mit einem blöden Spruch kommen, weil ich das einfach ignoriere. Eine Diskussion auf einen blöden Spruch trägt nie Früchte, weil das ja schon total blöd angefangen hat. Meistens sag ich dann nur danke und dass ich mich auf dem Niveau nicht unterhalten möchte. Früher habe ich mir dann echt den Abend versauen lassen dadurch und ich hab mir echt 3 oder 4 Stunden Zeit genommen, mit solchen Leuten zu diskutieren. Meist waren die schon komplett besoffen.

Sebastian: Man wird auch irgendwann müde davon. Wenn man 10 Jahre lang immer und immer wieder dasselbe von sich gibt.

Andre: Wir sind ja letztendlich die Guten, weil wir gar nichts Böses machen.

Sebastian: Auf jedem Familiengeburtstag geht es ja wieder von vorne los das Thema. Ich sag dann aber immer gleich, dass sie mich in Ruhe lassen sollen und ihren Scheiss fressen sollen. Ich hab es ja schon oft versucht, manche waren interessiert, andere nicht und letztendlich lässt man es irgendwann einfach.

Andre: Die Ernährung von denen ist Intoleranz pur. Sie tolerieren ja damit kein Lebewesen. Schon komisch, wieso fragt eigentlich bei einer Taufe keiner, wieso man eigentlich Christ ist. Das wäre in etwa dasselbe. Warum bitteschön wird der Veganismus immer als etwas Besonderes angesehen? Wir sagen doch einfach nur, dass wir bei dem alltäglichen Wahnsinn nicht mitmachen. Die Leute reagieren in dem Fall wie ein in die Ecke getriebener Hund, der bellt dann auch weil er sich nicht mehr zu helfen weiss. Irgendwann hat man auch keine Lust mehr die Leute ständig zu bekehren. Wir machen Musik und schreiben Texte dazu. Wir reden mit Leuten und sprechen unsere Statements zu der Sache offen aus. Ausserdem machen wir auch viele Aktionen. Das muss auch sein und das lassen wir uns nicht nehmen.

Sebastian: Klar man kann nicht vier Alben machen und jeder Song dreht sich ausschliesslich nur um Veganismus oder Straight Edge. Das würd ich langweilig finden an der Band, das wäre auch viel zu plakativ.

Andre: Ich hab als Mensch ja auch noch was anderes zu sagen, weil ich ja nicht nur Veganer bin. Das ist was ganz Normales für mich.

Sebastian: Viele werfen uns vor, dass wir unsere Meinung verstecken würden, um Erfolg zu haben. Aber das ist einfach unsere Entwicklung, denn wir wollen ja nicht 10 Jahre denselben Kram predigen.

Andre: Wenn die Diskussion aufkommt sagen wir, dass wir eine “Vegan Straight Edge Band” sind und das auch immer bleiben werden. Jeder in der Band ist es und bleibt es auch. Trotzdem haben wir keine x mehr an unserem Bandname wie früher. Wir wollen nämlich nicht, dass die Tür zu uns für manche verschlossen bleibt, weil sie gleich von den x-en abgeschreckt werden. Das wäre ja auch doof, wenn wir jeden Abend nur vor 200 Veganstraightedgern spielen würden. Am liebsten würden wir vor 5000 Leuten spielen die gar nichts davon wissen und sich dann danach eine CD kaufen und die Texte lesen. Und wenn dann auch nur eine handvoll von den Leuten was daraus gelernt hat, hat es sich schon gelohnt. Wir haben einfach diesen Weitblick, dass wir uns jedem zugänglich machen wollen. *Converge* hiessen übrigens früher auch mal *xConvergex*.

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14. Dann bedanke ich mich ganz herzlich für die Zeit, die Ihr Euch genommen habt und wünsche Euch weiterhin so viel Erfolg wie bisher.

Andre und Sebastian: Wir bedanken uns bei dir.

Mehr Infos: www.maroonhate.com, www.myspace.com/maroonhate, www.centurymedia.de



 

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