Interview mit DRIVING THE SALT

  • Boardmag
  • 02.02.2005



INTERVIEW MIT DRIVING THE SALT
von Tanja Adis

1. Eure Debütscheibe "The Ghosts Stopped Watching" ist auf Striving for Togetherness Records erschienen. Von diesem Label hatte ich bis zu dem Zeitpunkt, als ich Eure CD in die Hände bekam, noch nie etwas gehört. Erzählt mal bitte mehr darüber.

Das Label gibt es schon seit Anfang der Neunziger, lag aber kurzzeitig mal auf Eis (von 2000-2003). Gegründet haben es Markus Heinisch und Udo Meixner Markus stieg irgendwann mal aus und Udo machte das ganze dann mit einem New Yorker Kollegen weiter und hatte somit auch drüben eine Vertretung von SFT. Deswegen kamen auch einige NYHC Bands auf diesem Plattenlabel unter (z.B. Vision Of Disorder oder 25 Ta Life). Irgendwann 2000 entschieden sich dann Udo und Kevin das Label zu beenden. Da Markus gerade zu diesem Zeitpunkt überlegte wieder ein Label zu starten war es natürlich logisch, dass er „Ja“ sagte als Udo ihn fragte, ob er nicht SFT weitermachen bzw wiederbeleben will. Deshalb auch die längere Pause zwischen SFT 20 NRSV-THC (1999) und SFT 21 Civil Defense (2003). Jetzt macht es der liebe Markus alleine und hat uns mit an Board seines Unternehmens geholt.

2. Wie würdet ihr Euren Sound selber kategorisieren und was haltet ihr davon, dass der Hardcore von vielen Bands heutzutage mehr und mehr mit Metal aufgemotzt wird?

Wir machen traditionellen, klassischen Hardcore mit den Mitteln der heutigen Zeit, würde ich mal sagen. Dem so genannten modernen Metalcore kann ich persönlich überhaupt nichts abgewinnen. Andere in unserer Band schon eher. Für mich ist Metalcore, den ich gut finde, Cro- Mags oder Killing Time und nicht Killswitch Engage oder so Zeugs.



3. Wie lange gibt es DRIVING THE SALT überhaupt schon und was hat Euch bewegt, als ihr diesen Bandnamen ausgesucht habt?

Uns gibt es jetzt so um die drei Jahre. Wir hatten anfänglich ein paar Umbesetzungen innerhalb der Band, doch mittlerweile spielen wir schon ziemlich lange konstant in dieser Besetzung. Der Name ist ein Songtitel einer älteren kalifornischen Hardcore Band, die sich Headfirst nannte.

4. Erzählt doch bitte mal noch ein wenig mehr über Euch. Seit wann macht ihr Musik und wie seid Ihr zum Hardcore gekommen?

Wir spielen alle schon seit Jahren in diversen Hardcore - oder Punkbands. Ich bin zum Hardcore gekommen, Ende der Achtziger Jahre, als ich durch ältere Bekannte Scheiben von Bands wie den Bad Brains, Dead Kennedys, Gorilla Biscuits, Spermbirds u.s.w. gehört habe. Und seitdem stagniert mein Musikgeschmack, haha!

5. Denkt Ihr, dass Hardcore gerade im Begriff ist "trendy" zu werden, während ja eine zeitlang die große "Punkwelle" über das Land geschwappt ist?

Darüber mache ich mir keine Gedanken, ehrlich gesagt. Ich kann mich mit dem heutigen Stand der Hardcore Szene eh sehr wenig identifizieren. Trendy ist z. Z., wie oben schon erwähnt wahrscheinlich dieser so genannte Metalcore, der für mich nix anderes ist als 95% Death Metal und 5% Hardcore. Aber so Wellen kommen und gehen. Irgendwann war z.B. mal Hatecore das große Ding, davon redet heute kein Mensch mehr. Oder auch das ganze Screamo / Ebullition Zeugs von Anfang / Mitte der Neunziger. Und mit dieser Popper Skate Punk Welle der letzten 10 Jahre kann doch sogar der letzte Dorfdepp - Musiker heutzutage nix mehr anfangen. Dieser macht jetzt wahrscheinlich Emo oder Metalcore, meint er zumindest!

6. Die CD-Version Eurer Debütscheibe kommt über ein anderes Label raus als die LP-Version. Wozu soll das denn gut sein?

Beide Labels haben Interesse gezeigt und betreiben nun Arbeitsteilung, ganz einfach. Markus von SFT macht die CDs und der Volker von Fields Of Hope veröffentlicht lieber Vinyl. Mir ist beides recht.

7. Der zehnte Song von "The Ghosts Stopped Watching" ist ein State of Alert-Cover mit dem Namen "I hate the kids". Was hat euch dazu bewegt genau diesen Song zu covern?



Ist der nicht der achte? Na, egal! Dieser Song wurde ursprünglich für den Dischord Tribute Cover Sampler aufgenommen, der im Januar auf Millipede Records erscheinen wird. Wir haben ihn dann halt einfach mit auf unser Album gepackt! Aber manchmal mögen wir die Kids wirklich nicht ;-)

8. Gehen Euch die Szenekids schon manchmal auf die Nerven oder findet ihr es eher positiv, dass mehr und mehr Kiddies zum Hardcore überlaufen?

Es gibt solche und solche! Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben! Manche sind Arschlöcher, andere super Typen. Ist halt auch nur ein Abbild der „richtigen“ Welt!

9. Nun zum Thema Straight Edge. Was denkt eine Band, die wie Ihr aus Bayern kommt und mit Bier groß geworden ist, darüber?

Wir trinken alle gerne, bis auf Ralf! Ich habe mich schon oft mit Amis über die Unterschiede der Sozialisation in den Staaten und in Bayern unterhalten. Mein Fazit: Ich war am Gymnasium und die meisten meiner Mitschüler waren Streber, Spießer und Langeweiler. Die hätten nie gesoffen oder so, es hätte ja die Noten verschlechtern können. Wir waren halt die andere Seite. Wir hörten Musik, von der die anderen keinen blassen Schimmer hatten und lebten so unsere Jugend(gegen-)Kultur mit allem drum und dran. In den USA, läuft Gegenkultur zu den High School Rednecks und Konsorten eben auf der anderen, alkoholfreien Schiene. Daher ist es halt meistens auch nicht weit her mit „true till death“.

10. Welche Oldschool - Bands haben Euch in Eurem Schaffen maßgeblich beeinflusst?

Im Großen und Ganzen keine und zugleich alle! Letzteres, weil wir ja den Hardcore nicht erfunden haben und Ersteres, weil wir sicherlich keine direkten Vorbilder haben.

11. Was haltet ihr von religiösen Hardcorebands, die christliche Texte schreiben?

Da kenne ich keine. Aber wundert tut mich heutzutage nix mehr! Glauben hin oder her, ist ja jedem sein persönliches Ding…Wenn sie sonst nichts zu sagen haben, bitte schön! Ich muss es mir ja nicht anhören. Obwohl Spiritualität sicherlich schon immer einen gewissen Teil der Hardcore Ethik eingenommen hat. Und die Krishna Core Welle von Anfang der Neunziger hatte sicherlich auch gute Bestandteile, die Manchen hilfreiche Anregungen verschaffte. (Tierrechte, Antimaterialismus u.s.w.)

12. Welches war Eure bisher beste Liveshow und wieso stuft ihr diese als solche ein?

Eindeutig unsere Release Show in Zwiesel. Singing along, stage – diving, having a good time!



13. Wenn Ihr drei Wünsche frei hättet, welche wären das dann?

Das wäre sicherlich drei Mal eine Fettabbsaugung. Zu dumm, das wir fünf Jungs in der Band sind. Müssten wir dann halt ausknobeln!

14. Was wollt ihr als Band im Jahr 2005 erreichen und welche Ziele habt ihr Euch gesteckt?

Spielen, Platten machen, eine gute Zeit haben!

15. Wie sieht Euer Leben neben "Driving the Salt" aus? Arbeitet ihr oder geht ihr noch zur Schule/ Uni?

Wir gehen alle zur Uni, FH oder in die Schule. Deswegen hat von uns auch kein Mensch Geld! Leider! Das wirkt sich dann doch teilweise sehr auf unser Bandbudget aus!

16. Welchen Sound bzw. welche Alben hört ihr momentan am liebsten?

Mit aktuellen Hardcore Bands kann ich fast nichts anfangen. Black Cross sind ziemlich geil. Ansonsten gefällt mir das Decahedron Album ganz gut. Aber am meisten höre ich immer noch all die Klassiker und Semi- Klassiker der Hardcore Geschichte. „Start Today“, best record ever!!!

17. Danke für das Interview und ich hoffe, Euch bald mal in Freiburg live sehen zu können. Alles Gute und viel Erfolg weiterhin.

Wir bedanken uns für das Interview und hoffen auch, dass wir uns bald mal in Freiburg sehen!

Patrick/Driving The Salt

Das Gewinnspiel ist vorbei. Die zu verlosende CD ging an Alex, Glückwunsch!

Zum Review der aktuellen Driving The Salt CD

www.strivingfortogetherness.com
 

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