CD: POOSTEW versus JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE

  • Boardmag
  • 10.08.2006

poostew_vs_japan_kampfhoersPOOSTEW versus JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE
Heirat aus Hass/Scheidung aus Spass
Label:Split-CD, Silentstagnation Records

"Hallo Kinder bitte glaubt mir, Erwachsensein ist nicht so witzig, seid vernünftig, lasst die Finger vom Erwachsensein."

Wenn man diesen Tipp von den Japanischen Kampfhörspielen doch immer so leicht beherzigen könnte. Meist wird man ja gar nicht gefragt, sondern der Lauf der Zeit bringt das Erwachsensein zwanghaft mit sich. Wobei das ja nicht immer nur schlechte Seiten hat. Man darf brutale Filme gucken, gewalttätige PC-Spiele zocken und derbsten Grindcore hören, bei dem das Blut förmlich aus den Lautsprechern spritzt. Und genau da wären wir auch schon beim Thema, wobei vor allem das Wörtchen Hass eine grössere Rolle spielt. Für diese Split wurden kurzerhand die beiden krassesten deutschen Grindcorebands engagiert, um dem Hörer mal zu zeigen, wie sich die Hintergrundmusik für eine hasserfüllte Hochzeit anzuhören hat. Allerdings muss die Vermählung ziemlich schnell über die Bühne gehen, denn die insgesamt 12 Songs werden in sage und schreibe 10(!) Minuten rausgehauen.

Poostew machen den Anfang und knallen 4 übelst gekeifte Grindsongs in den Raum, die einem ordentlich das Fürchten lehren. Dabei vollführen sie stilistisch einen Rundumschlag und befassen sich gleichzeitig mit hardcorelastigen Passagen, die kurz darauf wieder von knüppelharten, ultraschnellen Drumparts abgelöst werden. Teilweise sind sogar Melodien zu vernehmen und die ganze Sache wird dadurch äusserst abwechslungsreich. Poostew können also punkten und verteidigen somit ihre Stellung als eine der besten Bands in diesem Sektor, die Doitschland zu bieten hat.

Nun liegt es an den Japanischen Kampfhörspielen, das Ganze ruhmreich zu Ende zu bringen. Wer die Band kennt weiß, dass die Texte durchweg in deutscher Sprache gehalten werden, der Gesang aber eigentlich eher ein schnell verhaspelndes Sprechen ist als alles andere. Und ihr Stil ist und bleibt einfach unverkennbar. Man nehme eine ordentliche Brise Death Metal, mische dunkelsten Grind dazu und verfeinere das Ganze mit dreckigem Sludge. Schon hat man das Rezept, nachdem die Jungs arbeiten. Sogar dicke Moshparts sind ab und an rauszuhören, wie z.B. im 8. Song "Verrückter Traum". Was ein wenig verwirrt ist, dass die Tracks meist schon wieder zu Ende sind, bevor sie richtig angefangen haben. Aber ansonsten walzen sie alles nieder, was ihnen in die Quere kommt.

FAZIT: Die Split kommt zudem im schick aufgemachten schwarz/silbernen Papp-Digipack und wurde von Christof Kather(Cataract, Deadsoil) toll designt.

Poostew und die Japanischen Kampfhörspiele machen ihrem Namen alle Ehre und schmettern dem Hörer eine derbe Ladung bösester Musik ins Gesicht! Wer sich mit den Schlagwörtern Death Metal, Grind und Sludgy Hardcore anfreunden kann und auf richtig böse Töne steht, kann hier bedenkenlos zugreifen....

BUSINESS AS USUAL - OUR BODIES BLEED!  

www.poostew.de   www.japanischekampfhoerspiele.de

 

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